AMERIKA/BRASILIEN - An der Grenze zu Venezuela: Migranten und humanitäre Helfer verhaftet

Samstag, 20 März 2021 auswanderung   gewalt   menschenrechte  

Celam

Pacaraima (Fides) - Am vergangenen 17. März verhafteten Agenten der Bundespolizei und der Zivilpolizei des Bundesstaates Roraima, im Rahmen einer gemeinsamen Operation in Pacaraima an der Grenze zwischen Brasilien und Venezuela, mehr als 70 Personen ohne Haftbefehl, darunter 21 zum Teil schwangere Frauen und 40 Kinder. Die Migraten waren Gäste in der Casa San José, das von den Schwestern von St. Joseph und der Abgeilung für Migranten der Diözese Roraima geführt zusammen mit anderen kirchlichen Trägern verwaltet wird. Auch Leiter und Mitarbeiter der Einrichtung wurden zur Polizeistation gebracht und ihre Telefone beschlagnahmt.
Gegen dieses Vorgehen protestieren 121 soziale und kirchliche Organisationen in einem gemeinsamen Appell, in des sie "Gerechtigkeit und Würde”und “ein Ende der Gewalt" fordern und die zuständigen Behörden auffordern, einzugreifen, "um zu verhindern, dass solche Handlungen sich wiederholen“, bei dene es sich um „sehr schwerwiegende Verstöße gegen die Rechte von Migranten und humanitären Helfern" handelt.
Die Helfer seien keine Verbrecher und Aufnahmeeinrichtungen engagierten sich für Menschlichkeit, heißt es in dem Appell „um Menschen in Situationen mit hoher Verletzlichkeit und offensichtlichem Schutzbedürfnis zu helfen. Menschen, die unter Hunger, Armut und schweren Rechtsverletzungen leiden, aufzunehmen und ihnen zu helfen, ist ein Akt der Menschlichkeit“.
Die sozialen und kirchliche Organisationen verurteilen "die wiederholten Angriffe auf die Rechte der Einwanderer", die von den Sicherheitskräften von Roraima an der Grenze zu Venezuela regelrecht verfolgt werden, und erinnern daran, "dass Migration niemals als illegal definiert werden kann, sondern ein universelles Menschenrecht ist". Gleichzeitig erklären sie, dass "soziale und humanitäre Hilfe für Einwanderer durch Organisationen der Zivilgesellschaft nicht illegal ist", weshalb Aktivitäten von Organisationen der Zivilgesellschaft und humanitären Helfern gewährleistet werden sollten.
(SL) (Fides 20/03/2021)


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