ASIEN/TADSCHIKISTAN - Eine kleine internationale katholische Gemeinde

Montag, 30 April 2018 ortskirchen   glaube   evangelisierung   christentum   mission  

Missio sui iuris

Duschanbe (Fides) - „Die katholische Gemeinde in Tadschikistan ist zwar klein, doch sie lebt ihren Glauben auf eine sehr intensive und beständige Art und Weise. Im Moment zählen wir ungefähr 100-120 Gläubige in der Pfarrei St. Joseph in Duschanbe und weitere zwanzig in der katholischen Gemeinde in Qurǧonteppa, einer etwa 100 Kilometer von der Hauptstadt entfernten Stadt", so Pater Pedro Ramiro López, Priester des Instituts des fleischgewordenen Wortes (ive), der seit 2013 für die missio sui iuris in Tadschikistan verantwortlich ist und bereits seit 2004 in Zentralasien lebt.
Die Mission in Tadschikistan wurde vor 21 Jahren gegründet: "Ich bin seit 18 Jahren hier und ich kann sagen, dass es sehr erfreulich ist, hier zu leben und zu arbeiten: es ist schön zu sehen, dass wir etwas Konkretes tun können, um das Wort Gottes in diesem Land zu verbreiten, und dabei gleichzeitig den bedürftigsten Menschen durch die von der Caritas geförderten Projekte zu helfen", so Pater Lopez, der den Sonntag als Höhepunkt des Lebens der katholischen Glaubensgemeinschaft bezeichnet: "Wir drei Priester gehen abwechselnd nach Qurǧonteppa, um dort die heilige Messe zu feiern. In Duschambe essen wir nach der Eucharistie mit den Kindern des Katechismusunterrichts zu Mittag, wobei die Kinder und Jugendlichen danach noch bis 19.00 Uhr auch an Spielen und anderen Freizeitaktivitäten teilnehmen können. Doch auch während der Woche ist die Kirche in der Hauptstadt für alle Jungendlichen geöffnet, die das Oratorium besuchen wollen und natürlich für diejenigen, die an der Messe teilnehmen: es sind etwa ein Dutzend Gläubige zusammen mit vier Missionarinnen von der Nächstenliebe. "
An wichtigen Festtagen des Kirchenjahres, so der Priester, feiern beide Gemeinden zusammen: "Wir haben zusammen in Duschambe Ostern gefeiert und es waren insgesamt rund 150 Gläubige. Die Lesungen aus dem Alten Testament wurden in verschiedenen Sprachen gelesen. Damit wollten wir die Universalität der Kirche veranschaulichen". Denn die Gemeinde in Duschambe "ist eine internationale Gemeinschaft: viele Ausländer arbeiten im Land. Es sind hauptsächlich Italiener, Franzosen und Russen sowie die Mitarbeiter der verschiedenen diplomatischen Vertretungen aus der ganzen Welt. Aus diesem Grund feiern wir am Samstagnachmittag auch einen Gottesdienst auf Englisch".
Wie Pater Lopez erklärt, bereitet sich die katholische Gemeinde auf zwei besonders wichtige Momente vor: "Am 6. Mai feiern wir einen Gottesdienst zu Ehren der Muttergottes von Lujan, Patronin der Mission in Tadschikistan und am 15. Juli wird in der St. Josephs-Kirche die Primiz eines jungen Mannes aus Duschambe stattfinden, der am 30. Juni in Italien zum Priester geweiht wird. Er ist der zweite einheimische Priester in diesem Land seit Beginn der Mission".
Im Jahr 2017 feierte die katholische Kirche den 20. Jahrestag ihrer Wiedergeburt nach der Sowjetzeit: Die Missio sui iuris wurde 1997 von Johannes Paul II. errichtet. Derzeit werden die Katholiken in Tadschikistan von drei argentinischen Priestern des Instituts des fleischgewordenen Wortes betreut, denen vier Missionarinnen von der Nächstenliebe und drei Schwestern des Instituts der Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau von Matarà zur Seite stehen.
(LF) (Fides 30/4/2018)


Teilen: