AFRIKA/UGANDA - Comboni Missionsschwestern schenken sudanesischen Flüchtlingen Hoffnung im Vertrauen auf Christus

Mittwoch, 21 März 2018 flüchtlinge   religiöse minderheiten   solidarietät   glaube   schwestern   orden   humanitäre hilfe  

Oxfam

Kampala (Fides) - In Uganda fehlt es südsudanesischen Flüchtlingen am Nötigsten. Die Hütten, in denen sie Zuflucht suchen, sind prekär. Es gibt keine Arbeit. Für junge Menschen gibt es nicht viele Möglichkeiten, ihr Studium fortzusetzen. Die vielen Kranken haben kaum Zugang zur nötigen Behandlung und Pflege. Die Gelände, auf denen sie leben, verwandeln sich während der Regenzeit in Sümpfe. Im Gespräch mit dem Fides beklagt die Comboni Missionsschwester Lorena Ortiz die Notlage in den ugandischen Flüchtlingscamps. Schwester Lorraine und ihre Mitschwestern tun alles, um den Betroffenen, neben den Hilfsprogrammen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) durch ihre Hilfe und Solidarität etwas Hoffnung zu schenken. Doch die Not ist groß.
Die Comboni Missionsschwestern bezeichnen sich selbst als "Flüchtlinge": "Zusammen mit zwei Mitschwestern“, so Schwester Lorraine, „lebte ich in Kajo Kejii, einer Stadt in der sudanesischen Region Äquatoria an der Grenze zu Uganda. Vor etwas mehr als einem Jahr haben die Spannungen in der Gegend zugenommen. Die Rebellen haben begonnen, Dinkas, Mitglieder der ethnischen Gruppe von Präsident Salva Kiir, zu jagen. Parallel dazu drängten die Milizionäre die Zivilbevölkerung, das Gebiet zu verlassen. Sie sagten, man bereitete sich auf einen Kampf mit der staatlichen Armee vor und das Gebiet sei nicht mehr sicher. Frauen, Kinder und ältere Menschen sind geflohen. Auch wir waren alleine und wir mussten fliehen. Kurz nachdem wir den Südsudan verlassen haben, plünderten die Rebellen unsere Gemeinschaft und raubten sie aus".
Die Schwestern sind in den Stadtteil Moyo in Uganda gezogen und leben dort in riesigen provisorischen Flüchtlingslagern, in denen sie mit rund 180.000 Frauen, Kinder, älteren Menschen und Behinderte zusammenleben: Im Norden Ugandas haben eine Million Südsudanesen die Zuflucht gesucht. Beamte der Vereinten Nationen versorgen die Neuankömmlinge mit Plastikplanen, die als Vorhänge dienen. "Die Planen erwiesen sich in der Regenzeit als sehr nützlich“, so die Ordensfrau, „aber die Hitze hat sie austrocknen lassen und als die Regenfälle zurückkehrten, fanden sich viele Flüchtlinge, besonders die Schwächsten, ohne Schutz. Wir haben auch mit provisorischen Mitteln ein kleines Haus gebaut und leben unter ihnen und helfen ihnen dabei so viel wie möglich".
Die Schwestern organisieren Gebetsversammlungen und laden zur Bibellektüre ein. Damit wollen sie im Vertrauen auf Christus dazu beitragen, dass die Flamme des Glaubens in dieser schwierigen Situation nicht erlischt. Sie kümmern aber sich auch um die Mikrokreditprojekte und unterstützen Frauen bei der Organisation kleiner landwirtschaftlicher Aktivitäten und Geschäfte. "Viele ältere Menschen sind krank“, beklagt die Ordensfrau, „wir helfen ihnen, Zugang zur notwendigen Behandlungen zu bekommen und wenn es darum geht, sichere Unterkünfte zu bauen. Wir unterstützen, soweit es uns möglich ist, Schüler und Studenten dabei, ihr Studium fortzusetzen". Die Ordensschwestern sind dabei nicht alleine: die Vereinten Nationen garantieren die Versorgung mit Lebensmitteln (Bohnen, Mais, Öl und Salz). Andere Hilfswerke arbeiten im Bildungssektor arbeiten und gewährleisten psychologische Unterstützung und medizinische Hilfe. "Trotz dieser Bemühungen ist das Leben auf in den Camps prekär. Den Menschen fehlt fast alles und vor allem haben sie keine Aussicht auf die Zukunft", betont die Ordensfrau.
Die Reaktion der ugandischen Behörden auf den Zustrom solcher Flüchtlingsmassen war nicht immer eindeutig. "Zuerst“, so Schwester Lorena abschließend, „hießen die Ugander die Südsudanesen willkommen. Sie erlaubten ihnen, sich im Land niederzulassen, in Gegenden die nicht für den Anbau bestimmt waren. Sie halfen ihnen in unterschiedlicher Forme. Doch dann kam es zu Protesten einzelner Gruppen: sie beanstanden die Tatsache, dass die Flüchtlinge aus dem Sudan viel Hilfe erhalten, die Einwohner der Region und jedoch kaum etwas bekommen und dass die Flüchtlinge keine Miete für die von ihnen besiedelten Grundstücke bezahlen. Hilfswerke wurden dazu gezwungen, nur Ugander einzustellen. Leider gibt es diese Widerstände da. Aber man muss sagen, dass meisten Ugander sind immer noch positiv eingestellt sind".
(EC) (Fides 21/3/2018)


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