AFRIKA/UGANDA - Das Land gilt als Vorbild für Integration: Uganda trifft Vereinbarungen mit den USA über die Aufnahme von Geflüchteten

Sonntag, 31 August 2025 einwanderer   flüchtlinge   aufnahme   geopolitik  

Photo UNHCR

Von Cosimo Graziani

Kampala (Fides) – Uganda gab in den vergangenen Tagen bekannt, dass es mit den Vereinigten Staaten eine Vereinbarung über die Aufnahme von Flüchtlingen getroffen hat, denen in den USA kein Asyl gewährt wird. Die Maßnahme richtet sich an diejenigen, die erklärt haben, nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren zu wollen.
Die Nachricht wurde vom ugandischen Außenminister Harry Okello Oryem bekannt gegeben. Die ugandische Regierung hat der Regierung in Washington zwei Bedingungen gestellt: Erstens dürfen die ausgewiesenen Asylbewerber keine Straftaten begangen haben, und zweitens dürfen es keine unbegleiteten Minderjährigen sein.
Obwohl keine weiteren Details zu dem Abkommen bekannt gegeben wurden, hat die ugandische Regierung ihre Präferenz für die Aufnahme von Asylbewerbern mit afrikanischer Staatsangehörigkeit zum Ausdruck gebracht und diejenigen aus Ländern, in denen Drogenkartelle eine große Rolle spielen, klar abgelehnt. Dies kann als Ablehnung der Aufnahme von Flüchtlingen aus Südamerika interpretiert werden, die von der US-Regierung nicht erwünscht sind.
Für Uganda ist es das erste Abkommen dieser Art, während es für die Vereinigten Staaten Teil einer gezielten Politik der Abschiebung von Migranten nach Afrika ist: In den letzten Monaten hatte Washington ein Dutzend Geflüchtete in den Südsudan und das Königreich Eswatini abgeschoben.
Uganda bestätigt damit den Status eines Landes mit einer Aufnahmepolitik, die eine ganz bestimmte Strategie verfolgt: die Integration von Migranten in das wirtschaftliche und soziale Gefüge des Landes.
Uganda war in den letzten Jahren nicht nur in Afrika, sondern weltweit ein Vorbild für Integration. Im Land leben 1,8 Millionen Flüchtlinge aus den wichtigsten Krisengebieten des gesamten Kontinents: Sudan, Südsudan, Ruanda, Demokratische Republik Kongo, Somalia, Eritrea und Äthiopien. Im ganzen Land gibt es vierzehn Flüchtlingscamps, von denen das erste in den 1950er Jahren eröffnet wurde. Das größte ist das Lager Bidibidi an der Grenze zum Südsudan – dem Land, aus dem die meisten Flüchtlinge stammen. Dies macht Uganda zum Land mit der höchsten Zahl aufgenommener Migranten in Afrika.
Grundlage dieser Politik ist auch der „Panafrikanismus“ des letzten Jahrhunderts. Dieser ideologische Ansatz führte zu Maßnahmen, die 2006 zur Verabschiedung eines Gesetzes führten, das die Rechte und Pflichten von Einwanderern in Uganda regelt. Dieses Gesetz sieht vor, dass Geflüchteten Freizügigkeit, Vereinigungsfreiheit und die gleichen Rechte wie Staatsbürger in Bezug auf Eigentum, Bildung und Arbeit gewährt werden. Darüber hinaus sieht das System auch Mikrokredite und die Zuweisung von Wohnraum für Zuwanderer vor.
Mit der Zunahme der Krisen auf dem Kontinent begann dieses Modell jedoch zu bröckeln. Die Statistiken über die Zahl der Neuankömmlinge im Jahr 2024 sprachen von etwa 2.500 Ankünften pro Woche, eine Zahl, die für die Behörden in Kampala nur sehr schwer zu bewältigen war. Hinzu kam der Mangel an Geldern von internationalen Gebern, die laut UNHCR-Quellen aus demselben Jahr nur 13 % des Bedarfs deckten. Deshalb begannen 2024 die ersten Flüchtlinge, das Land auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen zu verlassen.
Das Abkommen mit den Vereinigten Staaten scheint Uganda unterdessen als aufnahmefreudiges Land für Flüchtlinge zu bestätigen. Doch angesichts der jüngsten Probleme können die von der US-Regierung medienwirksam angekündigten Pläne zur massiven Ausweisung von Einwanderern nach Uganda voraussichtlich in dieser Form nicht verwirklicht werden.
(Fides 31/8/2025)


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