AFRIKA/D. R. KONGO - Präsident Kabila äußert sich polemisch über katholische Kirche

Montag, 29 Januar 2018

Kinshasa (Fides) - „Nirgendwo in der Bibel steht, dass Jesus Christus jemals den Vorsitz in einer Wahlkommission geführt hat", so Präsident Joseph Kabila in einer am 26. Januar einberufenen Pressekonferenz zur politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Lage in der Demokratischen Republik Kongo.
Darauf antwortet der, Generalsekretär und Sprecher der Bischofskonferenz von Kongo (CENCO) Pfarrer Donatien Nshole: "Papst Benedikt XVI. sagte, dass die Kirche dort sein muss, wo die Bevölkerung leidet. Dies ist in der Demokratischen Republik Kongo der Fall. Und es ist vor allem die sozio-politische Krise, die zu einer Zuspitzung der Not führt, und so ist es normal, dass die Bischöfe an der Konsolidierung der Demokratie arbeiten. "
In der Demokratischen Republik Kongo führen katholische Laien die Proteste gegen Präsident Kabila und dessen Kandidatur für eine dritte Amtszeit an.
Die Präsidentschaftswahlen wurden bereits mehrmals verschoben und sind nun für den 23. Dezember 2018 geplant. Unterdessen ließ Präsident Kabila, dessen Amtszeit seit dem 19. Dezember 2016 abgelaufen ist, verlauten, dass die Organisation der Wahlen zu kompliziert und zu teuer sei und es eines Tages notwendig sein werde, sich zwischen der Entwicklung und der Durchführung der Wahlen zu entscheiden.
In Bezug auf die UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO) sagte der kongolesische Staatschef: "Nach 20 Jahren [in der DRK] haben wir den Eindruck, dass MONUSCO nur die Mission hat zu bleiben". "Die MONUSCO“, unterstrich er „hat keiner der bewaffneten Gruppen im östlichen Teil der Demokratischen Republik Kongo das Handwerk gelegt. Erst als Terroristen UN-Experten töteten, haben sie ihre Augen geöffnet ", so Kabila, der sich dabei auf den Mord an Michael Sharp und Zaida Catalán bezog, die im März 2017 in der Provinz Kasai unter ungeklärten Umständen ums Leben kamen. Unabhängigen Umfragen zufolge ist die Beteiligung der staatlichen Sicherheitskräfte nicht ausgeschlossen.
„Was letztlich von dieser Pressekonferenz übrig bleibt, ist das Bild eines Kabila, der die Opposition ignoriert, den Krieg gegen die katholische Kirche aufnimmt und sein seine Abneigung gegen MONUSCO nicht verbirgt und zugibt, dass er es auch mit Belgien aufnehmen will, das gegenüber dem Machthaber in Kinshasa eine entschlossene Position eingenommen hat?", so das kongolesische Nachrichtenportal news.cd. Der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, bezeichnete Kabilas Rede als „ausschweifend und sinnlos".
(D.M.) (L.M.) (Fides 29/1/2018)


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