AFRIKA/BURUNDI - Bischöfe fordern Beteiligung aller Komponenten der Gesellschaft am Dialog

Mittwoch, 22 Juni 2016 bischöfe   politik  

Bujumbura (Agenzia Fides) - “Bürger müssen aktiv am Prozess des Friedens und der friedlichen Lösung von Problemen beteiligt werden: nur so kann es Stabilität geben”, heißt es in einer Botschaft, die am Rande eines Besuchs einer Delegation des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM/SCEAM) in Burundi veröffnet wurde. Die Delegation appelliert an die Regierung und die Kirchenführer des Landes mit der Bitte um eine friedliche Lösung zur Überwindung der aktuellen Krise.
“Wir ermutigen alle Christen zu einem verantwortlichen Beitrag zum Friedensprozess. Nur ein echtes Engagement der ganzen Kirche ermöglicht einen solchen Weg“, so die SECAM- Delegation.
Die politische Krise in Burundi begann mit der Ankündigung der Kandidatur eines dritten Mandats des scheidenden Präsidenten Pierre Nkurunziza, womit dieser gegen die Verfassung des Landes in die Friedensvereinbarungen von Arusha verstößt. Nach der Wiederwahl Nkurunzizas im August, 2015 spitzte sich die Lage zu, so das Burundi kurz vor dem Abgrund eines Bürgerkriegs steht. Über 270.000 Burundier haben das Land verlassen. Die Regierung brachte einen „nationalen Dialog“ auf den weg, zu dem die oppositionellen Kräfte des Landes jedoch ausgeschlossen sind.
“Die Lösung des Konflikts und das Engagement für den Frieden wird nur erfolgreich sein, wenn alle Komponenten der Gesellschaft daran beteiligt sind”, so die Delegation, die “negative Einflussnahme aus dem Ausland ablehnt, die nicht nur in Burundi, sondern auch in anderen Ländern Afrikas stattfindet“. Insbesondere verurteilt die Delegation die Waffengeschäfte „die die Gewalt in den afrikanischen Ländern verursacht”. “Die Afrikanische Union, die Europäische Union und die Vereinten Nationen müssen mehr Druck ausüben, damit die Verbreitung der Waffen in Ländern verhindert wird, in denen eine politische Krise herrscht”, so die SECAM-Delegation abschließend. (L.M.) (Fides 22/6/2016)


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