EUROPA/ITALIEN - „Auf dem Weg zu einem Krankenhaus ohne Schmerzen“. Das römische Kinderkrankenhaus bemüht sich um das systematische Messen des Schmerzes am Krankenbett

Dienstag, 8 November 2005

Rom (Fidesdienst) - Das erste „Krankenhaus ohne Schmerzen“ wurde in den 50er Jahren in Seattle von John Bonica verwirklicht, aber erst 1992 wurde im St. Luc-Hospital in Montreal (Kanada) ein internationales Projekt auf den Weg gebracht, dass offiziell von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt und derzeit in Frankreich, der Schweiz, Belgien, Spanien, den Vereinigten Staaten und in Italien durchgeführt wird.
Mit der Bezeichnung „Krankenhaus ohne Schmerzen“ ist eine Einrichtung gemeint, die auf systematische Weise bei allen behandelte Patienten auf die Einschätzung und therapeutische Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen Wert legt.
In Italien schuf das Gesundheitsministerium im September 2000 eine Studienkommission „Krankenhaus ohne Schmerzen“, die ein spezifisches Projekt erarbeitete: es wurde eine Gruppe mit zwanzig Krankenhäusern geschaffen, die entsprechende Untersuchungen durchführten und eine vorwiegend nicht optimale Kontrolle der Schmerzen bei Patienten in den Krankenhäusern dokumentierten.
Im römischen Kinderkrankenhaus „Bambino Gesù“ werden Maßnahmen durchgeführt, die eine Einschätzung und therapeutische Kontrolle der Schmerzen gewährleisten soll. Dabei wurde eine Umfrage durchgeführt, bei der die gegenwärtigen Methoden der Schmerzerhebung und -kontrolle in Erfahrung gebracht und wurden und das Projekt „Auf dem Weg zu einem Krankenhaus ohne Schmerzen“ auf den Weg gebracht. Vor allem soll mindestens zweimal am Tag eine systematische Kontrolle am Bett des Kranken durchgeführt werden. Dabei soll der Schmerz gleichwertig mit den anderen Lebensparametern berücksichtigt werden und einer entsprechenden therapeutischen Behandlung zugrunde gelegt werden. Der Krankenakte wird auch eine graphische Darstellung des Schmerzes beigefügt werden, wie dies für andere Parameter geschieht, wie zum Beispiel Körpertemperatur, Puls, Gewicht, usw.
Eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe untersucht derzeit die Möglichkeiten der Messung der Schmerzintensität und allgemeine Prozeduren zur Schmerzmessung und zur Kontrolle des Schmerzes, die in der darauf folgenden Phase im Krankenhaus umgesetzt werden sollen.
Das gesamte Krankenhauspersonal steht den Kindern und ihren Eltern mit menschlicher und professioneller Hilfe zur Verfügung, wenn es darum geht dem Auftreten von Schmerzen vorzubeugen und dessen Empfinden auf ein Minimum zu reduzieren und alle notwendigen Maßnahmen zu treffen um Angst, Anspannung und Stress zu verhindern. (AP) (Fidesdienst, 08/11/2005 - 33 Zeilen, 342 Worte)


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