AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Präsident von Caritas Internationalis fordert “gerechte internationale Regeln”

Samstag, 11 Juli 2015

Addis Abeba (Fides) - “Regierung sollten sich auch künftig für die Finanzierung der Entwicklung armer Länder einsetzen. Dafür sind gerechte und inklusive internationale Regeln notwendig, die eine gerechte Verteilung der Ressourcen fördern und schädlichen Auswirkungen der Aktivitäten des Privatsektors vorbeugen”, so der Präsident von Caritas Internationalis und Erzbischof von Manila, Kardinal Luis Antonio Tagle, im Vorfeld der Konferenz für Entwicklungsfinanzierung der Vereinten Nationen, die am 13. Juli in Addis Abeba beginnt.
Die Konferenz, so der Kardinal, “wird den Umfang der Finanzierungsverpflichtungen festlegen, mit denen Armut und Ungleichheit in den kommenden 15 Jahren bekämpft werden sollen”.
Dabei ist die Konferenz für Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba das erste von drei wichtigen Treffen dieser Art im Jahr 2015: in New York wird man im September die Umsetzung der Entwicklungsagenda nach 2015 erörtern und im Dezember findet in Paris die Klimakonferenz der Vereinten Nationen statt.
Deshalb betont Kardinal Tagle, dass “ein Scheitern in Addis Abeba den politischen Willen der internationalen Staatengemeinschaft im Hinblick auf die weiteren Termine des Jahres 2015 beeinträchtigen könnte. Die Regierungen sollten deshalb die eigenen kurzfristigen Interessen überwinden“.
Im Hinblick auf eine mögliche größere Beteiligung des Privatsektors an der Finanzierung von Entwicklungsprogrammen befürchtet Caritas Internationalis, dass „durch eine Verneigung vor dem Privatsektor die Gefahr besteht, dass Wirtschafsysteme entstehen, die von der Finanzwelt dominiert werden, was für Länder, deren Bankensystem noch sehr schwach ist, verheerende Folgen hätte“. An der Konferenz in Addis Abeba nimmt auch eine Delegation von Caritas Internationalis teil. (L.M.) (Agenzia Fides 11/7/2015)


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