ASIEN/INDONESIEN - Franziskanerpater zur Geschichte der katholischen Kirche in Indonesien: “Sie lässt die Gegenwart in neuem Licht erscheinen”

Samstag, 23 Mai 2015

Jakarta (Fides) – Das Wissen über die Geschichte der katholischen Kirche in Indonesien könne die Gegenwart in neuem Licht erscheinen lassen, so der indonesische Franziskanerpater Eddy Kristiyanto OFM, der vor kurzem ein Buch zur Geschichte der katholischen Kirche in Indonesien veröffentlichte.
“Nur wenige Ordensleute oder Laien besitzen dieses Wissen und können damit auch den Reichtum nicht wertschätzen. Die Erinnerung an unsere Geschichte ist von wesentlicher Bedeutung, wenn man die Gegenwart verstehen will. Die katholische Kirche in Indonesien, hat sowohl, was die Institutionen anbetrifft, als auch was die einfachen Gläubigen anbelangt, einen beachtlichen Einfluss auf der einen Seite und auf der anderen Seite wurde auch der christliche Glaube von der einheimischen Kultur beeinflusst, in den Beziehungen zum Stadt und was die Berufung und Sendung anbelangt”.
Der Franziskanerpater aus Yogyacarta befasste sich 15 Jahre lang eingehend mit der Geschichte der katholischen Kirche in Indonesien und wurde bei seinen Studien von der Indonesischen Bischofskonferenz unterstützt. “Priester und Laien, die oft mit konkreten und aktuellen Belangen der Pastoralarbeit zu tun haben, könnten davon profitieren, wenn sie der Geschichte größere Aufmerksamkeit widmen”.
Insgesamt 2,7% der Einwohner Indonesiens sind Katholiken: auf dem großen Archipel mit rund 17.000 Inseln leben rund fünf Millionen Katholiken in 34 Diözesen.
Die erste christliche Präsenz in Indonesien ist in Pancur im Nordwesten von Sumatra dokumentiert und geht auf das 7. Jahrhundert zurück. Im 9. Jahrhundert gab es auch auf Java Katholiken. Im Jahr 1323 predigte Oderico da Pordenone auf Java, Borneo und Sumatra. 1534 verkündeten portugiesische Missionare das Evangelium auf den Molukken, die auch der heilige Franz Xaver im Jahr 1546 besuchte.
Im Jahr 1562 kamen die ersten Dominikaner nach Timor und Flores, doch nach der Eroberung eroberten des Archipels durch holländische Calvinisten wurde der katholische Glaube 1596 verboten, bis 1807 katholische Missionare zurückkehrten und die erste Apostolische Präfektur in Batavia (Jakarta) errichteten.
1863 wurden die Missionen in Flores den Jesuiten anvertraut. Im Jahr 1902 wurden weitere Apostolische Präfekturen errichtet. Danach wurden die östlichen Regionen den Missionaren vom Heiligen Herzen, Borneo und Sumatra den Kapuzinern und Nusa Taggara und Flores den Steyler Missionaren anvertraut. 1926 wurde der erste einheimische Priester geweiht, 1940 der erste Bischof.
1950 wurde die Apostolische Nuntiatur in Jakarta eröffnet und 1955 wurde in Bandung die erste katholische Universität gegründet. 1961 wurde die katholische Hierarchie errichtet.
1967 wurde der erste indonesische Kardinal ernannt und 1970 veröffentlichten dien indonesischen erstmals Richtlinien für das Verhalten der Katholiken in der indonesischen Gesellschaft. (PA) (Fides 23/5/2015)


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