ASIEN/INDONESIEN - Bischof von Ruteng: auf Flores „darf man vom Islam zum Christentum übertreten“

Dienstag, 18 Oktober 2011

Ruteng (Fidesdienst) – Im Vergleich zu anderen muslimischen Ländern in aller Welt, wo der Übertritt vom Islam zu einer anderen Religion manchmal sogar mit dem Tod bestraft wird, „gibt es auf Flores, der Wiege des Christentums in Indonesien, in der Diözese Ruteng jedes Jahr eine kleine Gruppe von Muslimen, etwa fünf bis sechs Personen, die sich zum Christentum bekehren und sich taufen lassen. Dies ruft jedoch weder Empörung noch gewaltsame Reaktionen hervor“, so Bischof Hubertus Leteng von Ruteng zum Fidesdienst. Die Diözese Ruteng umfasst drei Städte mit rund 700.000 katholischen Gläubigen, die 93% der Gesamtbevölkerung ausmachen.
„Flores“, so der Bischof weiter, „ist unzugänglich für jede Art von Fundamentalismus, den es in anderen Teilen Indonesiens gibt. Aus historischen, geographischen und kulturellen Gründen sind die Menschen seit jeher offen für die Verkündigung des Evangeliums“. Außerdem so Bischof Leteng, „wird Flores in Indonesien mit seiner islamischen Mehrheit nicht als Fremdkörper betrachtet: es ist vielmehr Beweis für den für das Land typischen Pluralismus und die Umsetzung der fünf Prinzipien der Pancasila, die Grundlage des indonesischen Staates sind.“
„Versuche hier einen interreligiösen Konflikt heraufzubeschwören, gibt es auch hier“, betont der Bischof, „doch die Einstellung der Religionsvertreter, der zivilen Behörden und der einfachen Leute sorgte immer dafür, dass solche Versuche scheiterten“.
Die katholische Kirche, so der Bischof, ernte hier auch reiche Früchte ihrer Mission: zum Beispiel gebe es 800 Aspirantinnen bei den Schwesternorden, die in seiner Diözese in Pfarrgemeinden, Schulen und Gemeinschaften aktiv sind. (PA) (Fidesdienst, 18/10/2011)


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