AFRIKA/BURUNDI - Bischöfe äußern gegenüber dem Staatsoberhaupt ihre Sorge im Hinblick auf die Unsicherheit in einigen Landesteilen

Freitag, 19 August 2011

Bujumbura (Fidesdienst) – Bei einem Besuch beim burundischen Staatspräsidenten dankten die Bischöfe des Landes dem Staatschef am vergangenen 16. August für die guten Beziehungen zwischen Staat und Kirche, äußerten sich aber auch besorgt im Hinblick auf die Unsicherheit in verschiedenen Landesteilen.
Dies teilt der Generalsekretär der Katholischen Bischofskonferenz des Landes, Pfarrer Lambert Niciteretse, in einer Verlautbarung mit, die dem Fidesdienst vorliegt.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Gervais Banshimiyubusa von Ngozi, legte dem Staatsoberhaupt eine eigens für diesen Anlass verfasste Botschaft vor. Jeder Bischof hatte bei dem Besuch die Gelegenheit, die einzelnen Punkte der Botschaft mit dem Präsidenten zu vertiefen.
Die Bischöfe begrüßten gegenüber dem Staatsoberhaupt insbesondere auch die von ihm auf den Weg gebrachten politischen Maßnahmen zur Stabilisierung der Demokratie und der Konsolidierung des Friedensprozesses sowie zur Armutsbekämpfung.
Die Mitglieder der Bischofskonferenz äußerten jedoch die eigene Sorge im Hinblick auf die soziale und politische Lage im Land. Insbesondere ging es um die Unsicherheit in einigen Teilen Burundis und die Behauptung der Regierung, es sei alles ruhig. Diese Haltung, so die Bischöfe, könne den Demokratisierungsprozess gefährden. Ein weiteres Problem sei die Armut, von der weite Teile der Bevölkerung betroffen sind.
Die Bischöfe wiesen auch darauf hin, dass die von der Kommission „Wahrheit und Aussöhnung“ erzielten Ergebnisse durch die Unsicherheit und das unter Politikern weit verbreitete Misstrauen gefährdet seien. Die Bischöfe wünschten sich in diesem Zusammenhang einen aufrichtigen und umfassenden Dialog zwischen den beteiligten Parteien.
Im Rahmen des Gesprächs unterstrichen die Bischöfe die eigene Bereitschaft auch künftig zum Frieden und zur Entwicklung beizutragen und zwar durch das Gebet für den Frieden, die Verkündigung des Wortes Gottes, Diözesansynoden (bei denen Gläubige zum Engagement für den Aufbau einer Kultur des Friedens und der Aussöhnung angeregt werden), kirchliche Sozial-, Bildungs- und Entwicklungseinrichtungen und schließlich Aufforderung an alle Burundier zur Gewaltlosigkeit und Konfliktbewältigung durch den Dialog.
Der Präsident dankten in seiner Antwort der katholischen Kirche für ihren Beitrag und beruhigte die Bischöfe im Hinblick auf die Kontrolle der Situation: das Land befinde sich in einer Phase, in der Hoffnungen berechtigt seien. (LM) (Fidesdienst, 19/08/2011)


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