AMERIKA/HAITI - Michel Martelly wurde mit 67% der Stimmen neuer haitianischer Präsident: er ruft zu nationaler Aussöhnung auf

Mittwoch, 6 April 2011

Port-au-Prince (Fidesdienst) – Haiti hat offiziell einen neuen Präsidenten: es handelt sich um den Popsänger Michel Martelly, der die Stichwahl gegen Miralande Manigat mit über 67% der Stimmen gewann. Das Wahlergebnis wurde bereits beanstandet und Frau Manigat weist persönlich auf schwere Unregelmäßigkeiten bei den Wahlveranstaltungen hin. Nach dem verheerenden Erdbeben im vergangenen Jahr, bei dem 320 Menschen ums Leben kamen und 700.000 Menschen obdachlos wurden und nachdem bei einer darauf folgenden Choleraepidemie weitere 5.000 Menschen starben, bleibt das Land weiterhin das Ärmste in Lateinamerika. In einer Pressekonferenz nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen, die Martelly mit 67,57% zum Sieger erklärten, während seine Widersacherin Mirlande Manigat nur 31,74% der Stimmen auf sich vereinigen konnte, bezeichnete der neu gewählte Präsident als „Präsident aller Haitianer“.
Die Bürger „haben für einen Wandel in unserer Politik gestimmt, für unserer wirtschaftlichen und sozialen Programme“, so Martelly weiter, der hinzufügte, dass durch seinen Sieg „Haiti, die Demokratie und die Freiheit“ gewinne. Der neue Präsident will sich vor allem für nationale Aussöhnung einsetzen: „Gemeinsam können wir Berge versetzen!“ lautet sein Motto. Dabei appellierte er an die Einheit in der Gesellschaft, die seit Jahren tief gespalten ist. Die offiziellen Wahlergebnisse wurden von der internationalen Staatengemeinschaft und zahlreichen Institutionen, darunter die Europäische Union, begrüßt, die auf die Bedeutung der politischen Stabilität und der Regierungskompetenz in dem Karibikstaat hinwies. (CE) (Fidesdienst, 06/04/2011)


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