VATIKAN - Päpstliches Jahrbuch 2011: jüngste Entwicklungen bei den Statistiken der katholischen Kirche

Samstag, 19 Februar 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Am 19. Februar 2011 wurde das erste Exemplar des Päpstlichen Jahrbuchs (Annuario Pontificio) an Papst Benedikt XVI. überreicht. Die statistischen Daten beziehen sich auf das Jahr 2009 und liefern eine zusammenfassende Analyse der wichtigsten Entwicklungen in der katholischen Kirche mit ihren 2.956 Kirchsprengeln in aller Welt. Die Zahl der Getauften stieg von den insgesamt 1.166 Millionen im Jahr 2008 auf 1.181 im Jahr 2009 und damit um insgesamt 15 Millionen (1,3%). Die Verteilung der Katholiken nach Kontinenten unterscheidet sich in beachtlichem Maß von den Bevölkerungszahlen. In Amerika leben 13,6% der Weltbevölkerung, während der Anteil der Katholiken an der katholischen Bevölkerung weltweit dort 13,6% beträgt. In Asien stieg der Anteil der Katholiken an der katholischen Weltbevölkerung von 10,6 auf 10,7% liegt damit aber weiter unter dem Anteil an der Weltbevölkerung insgesamt (60,7%). In Europa liegt der Anteil an der Weltbevölkerung nur drei Prozentpunkte unter Amerika, doch der Anteil der Katholiken an der katholischen Weltbevölkerung macht mit 24% etwa nur die Hälfte aus im Vergleich zu Amerika. Sowohl in Afrika als auch in Ozeanien ist der Anteil an der Einheimischen an der Weltbevölkerung und der Katholiken an der katholischen Bevölkerung in aller Welt ungefähr gleich (jeweils 15,2% bzw. 0,8% in Afrika und Ozeanien).
Die Zahl der Bischöfe stieg von 2008 bis 2009 von 5002 auf 5065 (um 1,3%). Besonders bedeutend war der Anstieg in Afrika (1,8%), gefolgt von Ozeanien (1,5%), während in Asien (0,8%) und Amerika (1,2%) der Anstieg unter dem Durchschnitt liegt. In Europa liegt der Anstieg bei 1,3%. Die Zahl der Priester, sowohl bei den Weltpriestern als auch bei den Ordenspriestern, stieg insgesamt im Laufe der vergangenen zehn Jahre (+1,34% weltweit) von 405.178 im Jahr 2000 auf 410.593 im Jahr 2009. Insbesondere im Jahr 2009 stieg die Zahl um 0,34% im Vergleich zum Jahr 2008. dieser Anstieg errechnet sich aus einem Rückgang bei den Ordenspriestern um 0,08% und einem Anstieg bei den Weltpriestern um 0,56%.
Die Zahl der ständigen Diakon stieg weltweit um über 2,5% von 37.203 im Jahr 2008 auf 38.155 im Jahr 2009. Die Präsenz der Diakone stieg um ein beachtliches Maß vor allem in Ozeanien und Asien: In Ozeanien, wo der Anteil der Diakone bei kaum 1% der Gesamtzahl lag stieg ihre Zahl um über 19% auf 346 im Jahr 2009 und in Asien wurde ein Anstieg um 19% erreicht. Doch die Zahl der Ständigen Diakone stieg auch in Regionen in denen es bereits zahlreiche Diakone gab. In Amerika und in Europa, wo 2009 insgesamt 98% aller Diakone tätig waren, stieg ihre Zahl in den vergangenen zwei Jahren von 2,3% auf 2,6%.
Einen Rückgang gab es hingegen bei den Ordensschwestern. 2008 gab es weltweit 739.068 Ordensschwestern und im Jahr 2009 nur noch 729.371. Die Krise hält also weiterhin an, obschon die Zahl der Schwestern in Afrika und Asien kontinuierlich steigt.
Die Zahl der Priesteramtskandidaten stieg weltweit um 0,82% von 117.024 im Jahr 2008 auf 117.987 im Jahr 2009. Besonders beachtlich war der Anstieg in Asien und Afrika mit jeweils 2,39% und 2,20%. Europa und Amerika ging die Zahl der Priesteramtskandidaten im selben Zeitraum um jeweils -1,64% und -0,17% zurück. (SL) (Fidesdienst, 19/02/2011)


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