ASIEN/INDONESIEN - Nach den Anschlägen werden Kirchen beschützt: Christen sind verängstigt

Mittwoch, 9 Februar 2011

Jakarta (Fidesdienst) – Nach den Übergriffen auf verschiedene christliche Kirchen in Temanggung in der Erzdiözese Semarang (vgl. Fidesdienst vom 8. Februar 2011) werden die Gotteshäuser von Polizeibeamten beschützt. Wie Beobachter aus Indonesien dem Fidesdienst mitteilen, „sind christliche Gemeinden in der Diözese Semarang, in Jakarta, aber auch in anderen Teilen des Archipels besorgt und verängstigt.“
Ein Mann, von dem man vermutet, dass er zu den Organisatoren der Gewalt gehört, wurde unterdessen festgenommen. Seine Identität und die eventuelle Zugehörigkeit zu einer Organisation wurden bisher noch nicht bekannt gegeben.
Der Vorsitzende der bischöflichen Kommission für den interreligiösen Dialog, Prälat Petrus Canisius Mandagi betont, dass „religiöse Minderheiten keinerlei staatlichen Schutz erfahren“ und bittet um ein „entschlossenes Vorgehen“ zur Beendigung der Gewalt und lädt die christlichen Gläubigen ein, nicht in die Spirale der Gewalt zu geraten sondern vielmehr zu vergeben.
Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono, an dem bereits Kritik im Hinblick auf das Nichteingreifen der Sicherheitskräfte geübt wurde, wies die regionalen Verantwortlichen von Polizei und Armee an, ein Präventionsprogramm zu entwickeln.
Menschenrechtsaktivisten haben unterdessen den Rücktritt des Ministers für Religiöse Angelegenheiten, Suryadhamra Ali gefordert. Man wirft ihm vor, er habe Gewalt gerechtfertigt und das Revisionsprojekt für das aus dem Jahr 1965 stammende Blasphemiegesetz behindert. Außerdem soll er für das 2008 verabschiedete Gesetz gegen die Glaubensgemeinschaft der „Ahmadiyah“ verantwortlich sein, und damit die Gewalt gegen diese so genannte „häretische“ Gruppe legitimiert haben. (PA) Fidesdienst 09/02/2011)


Teilen: