ASIEN/HAITI - „Die Schließung der Grenzen betrifft nur die Armen“: Bericht eines Claretianer Missionars

Montag, 22 November 2010

Jimani (Fidesdienst) – „In Jimani, einer Kleinstadt an der Grenze zwischen der Dominikanischen Republik und Haiti, wurden erste Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, die verhindern sollen, das die Choleraepidemie sich auf die Dominikanische Republik ausweitet. Die schlimmste Folge ist die Schließung der Märkte an den Grenzen. Dies hindert die armen Menschen daran, ihre Produkte zu verkaufen und damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dabei ist es unglaublich, dass die Lkws großer Firmen weiterhin über die Grenze fahren, während die Armen ihre Produkte nicht mehr verkaufen dürfen“, schreibt P. Demuel Tavarez (smf) aus der Dominkanischen Republik, der gemeinsam mit freiwilligen Helfern in dem Ort Jimani an der Grenze zu Haiti tätig ist. P. Demuel hat auch Kontakt zu P. Anibal Zilli (cmf), der in der Nähe von Port-au-Prince lebt und arbeitet.
P. Demuel berichtet, dass „die Cholera-Psychose weit verbreitet ist. Auch die Medien widmen dem Thema und der Angst große Aufmerksamkeit. Es heißt, dass bereits über 1.000 Menschen an der Krankheit gestorben sein sollen und dass die Infektion sich weiter verbreitet.“
„Die Anspannung ist so groß“, so P. Demuel weiter, „dass man mir von einem Streit an der Universität Barahona berichtet hat, wo die Studenten einen Kommilitonen aus Haiti angegriffen haben sollen, weil dieser ‚die Cholera ins Land bringt’. Nur mit Hilfe meiner Mitbrüder konnte der Streit beigelegt werden.“
„Hier an der Grenze wurde noch kein Cholerafall gemeldet, doch Pater Anibal aus Kazal berichtet, dass sich Cholera in Haiti weiter verbreitet“, so der Claretianer weiter, „Es gibt weitere Proteste gegen die Vereinten Nationen, denen man die Schuld zuschiebt, insbesondere den Nepalesen unter ihnen, so P. Anibal. Wie aus Berichten hervorgeht sollen 1.000 Menschen gestorben sein und rund 10.000 Menschen sollen infiziert sein. Hier in Kazal wurden 7 Fälle diagnostiziert und weitere Patienten wurden in das Krankenhaus eingeliefert“. Kazal liegt rund 2 Autostunden von der Hauptstadt entfernt und hat 20.000 Einwohner. Die Claretianer betreuen dort eine Pfarrei und verschiedene Sozialstationen und Hilfswerke. (CE) (Fidesdienst, 22/11/2010)


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