AMERIKA/HAITI - „Betet für die Menschen auf Haiti, helft ihnen und unterstützt sie, seid auf jede Art und Weise solidarisch mit ihnen“, so Pater Binet zum Fidesdienst

Mittwoch, 3 November 2010

Petite Riviere (Fidesdienst) – Auf Haiti besteht weiterhin die Gefahr einer Choleraepidemie, nachdem bereits hunderte Menschen an den Folgen einer Infektion starben. So Pater Scott Binet von den Kamillianern, der in Petite Riviere tätig ist und dort die internationalen Hilfsprogramme der Camillian Task Force koordiniert. „Es ist nicht einfach, detailliert über die Entwicklung der Situation im Land zu berichten, das immer noch unter den Auswirkungen des Erdbebens leidet, das das Land im Januar dieses Jahres zerstört hat und die Menschen der sanitären und sozialen Infrastrukturen beraubte. In der Region Artibonite im Zentrum des Landes leiden viele Menschen an Durchfallerkrankungen, Fieber und akutem Flüssigkeitsmangel, den Symptomen für eine mögliche Infektion und die Gefahr einer Epidemie, die es im Land in den vergangenen 50 Jahren nicht mehr gegeben hat“, so Pater Scott weiter.
„Trotzdem geht die Sterblichkeitsrate zurück, da die Einwohner der Insel aufgeklärt wurden und die Mitarbeiter des Gesundheitswesens präventive Maßnahmen auf den Weg brachten. In den Krankenhäusern werden vor allem auch Kinder behandelt. Zusammen mit der Nichtregierungsorganisation Port au Prince Doctors of the World planen wir die Einrichtung eines Cholerapräventionszentrums in Solino in der Nähe eines Aufnahmecamps für Binnenflüchtlinge“.
„Nach Aussage von Experten haben die prekären sanitären und hygienischen Verhältnisse die Infektionsgefahr erhöht“, so Pater Binet. „Es gibt keine genauern Angaben, doch rund 5% bis 16% der haitianischen Kinder sterben an den Folgen von Durchfallerkrankungen, die nicht einfach zu diagnostizieren sind. Derzeit ist es besonders wichtig, die Verbreitung der Krankheit und deren Ausdehnung auf die Küstengebiete und die Dominikanische Republik zu verhindern. Auf Haiti wird die humanitäre Krise auch im Jahr 2011 anhalten. Die Wiederaufbauarbeiten kommen nur langsam voran und der Einsatz ist an mehren Fronten erforderlich. Man muss zum Beispiel auch Frauen und Mädchen vor sexueller Gewalt schützen, sanitäre Hilfe leisten und die Obdachlosen unterbringen. Es sind dringend Unterkünfte, Trinkwasser und Medikamente notwendig.“
In diesem Sinn fordert Pater Scott die internationale Staatengemeinschaft auf, „Haiti und seine Menschen nicht zu vergessen und Mitgefühl für die Opfer des Erdbebens und der Choleraepidemie zu empfinden, ohne dabei deren vergangenes Leid zu vergessen, als sie bereits unter extremer Armut und Unterentwicklung litten. „Als Priester und Arzt“, so Pater Scott, „sehe ich den Menschen als Leib und Seele und weiß, dass man den Menschen nichts Gutes tut, wenn man nur das eine oder das andere heilt. Die Haitianer verdienen unsere Hilfe und unser Mitgefühl wie wenige andere, denn sie leben unter wirklich schwierigen Bedingungen. Betet für sie, helft ihnen unterstützt sie finanziell und auf jede andere Art und Weise!“. (AP/SB) (Fidesdienst, 03/11/2010)


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