ASIEN/INDONESIEN - Jemaah Islamiyah soll sich hinter den Attentaten in Jakarta verbergen

Montag, 20 Juli 2009

Jakarta (Fidesdienst) – Nach Angaben der indonesischen Polizei soll die Jemaah Islamiyah sich hinter den Selbstmordattentaten verbergen, die in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli acht Todesopfer forderten und bei denen über 60 Menschen verletzt wurden. Die beiden Bombenattentate wurden auf zwei Luxushotels, das Marriott und das Ritz-Carlton verübt, die von Geschäftsleuten aus aller Welt besucht werden.
Nach den ersten Ermittlungen konzentrieren sich die zuständigen Behörden auf Mitglieder der Jemaah Islamiyah, die mit dem Terrornetzwerk Al Qaida in Verbindung steht, und für die Attentate in Jakarta und auf Bali in den vergangenen Jahren verantwortlich war. Nach mehreren Festnahmen und Gerichtsurteilen war bei der indonesischen Regierung der Eindruck entstanden, man hätte die Terrorgruppe geschwächt.
Die für die jüngsten Attentate verantwortliche Gruppe wird von Noordin Mohammad Top angeführt, der auf der schwarzen Liste der international gesuchten Terroristen steht. Der Malaie wird vom FBI als „Experte für Sprengsätze, Beschaffer von finanziellen Mitteln, und Werbesergeant für Terroristen“ bezeichnet. Seit 2006 leitet er eine Gruppe von Dissidenten, die sich vom Rest der Organisation trennen wollen.
Die indonesischen Behörden vertreten die Ansicht, dass der Malaie auch für die Organisation der Attentate auf Bali im Oktober 2002 und die Autobombe vor dem Marriott im August 2003 verantwortlich ist.
Die Jemaah Islamiyah ist als radikales islamisches Netzwerk in Südostasien tätig und wurde von Abu Bakar Bashir, einem indonesischen Religionsvertreter angeführt, der eine Koranschule in Java leitete. Er wurde 2003 zu vier Jahren Haft wegen Verrat und Aufruhr verurteilt (das Urteil wurde 2006 annulliert).
Die Organisation soll für zahlreiche Attentate und Morde verantwortlich sein, ist jedoch heute von internen Spannungen zwischen einem traditionalistischen Flügel und einer radikalen Fraktion gekennzeichnet. Zum radikalen Flügel gehört Noordin Mohammad Top.
Das Attentat in Jakarta wurde vom indonesischen Präsidenten Bambang Yudhoyono, der bei den jüngsten Wahlen für eine weitere Amtszeit in seinem Amt bestätigt wurde als „große Wunder für die Sicherheit des Landes“ bezeichnet. Das Staatsoberhaupt beklagte in diesem Zusammenhang, dass man mit einer subversive Kampagne versuche das Land zu destabilisieren, nachdem dieses in den vergangenen Jahren mühsame Schritte in Richtung Demokratie gemacht hatte. (PA) (Fidesdienst, 20/07/2009 – 32 Zeilen, 351 Worte)


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