ASIEN/AFGHANISTAN - In illegalen Kohlebergwerken kommt es zu schweren Infektionen der Atemwege und der Augen und durch mangelnden Schutz der Arbeiter, darunter auch hunderte Kinder, zu vielen Unfälle

Donnerstag, 28 Mai 2009

Bamyan (Fidesdienst) – Hunderte Kinder arbeiten in den Provinzen Bamyan und Sar-e-Pol in Mittel- und Nordafghanistan in Kohlebergwerken 200 bis 300 Meter unter der Erde. Sie leiden an Infektionen der Atemwege und der Augen und sind anderen ernsten Gefahren ausgesetzt. Dies teilen die Gesundheitsbehörden der beiden Provinzen mit. Die meisten Kinder arbeiten in den Kohlebergwerken, um den Lebensunterhalt der eigenen Familien zu sichern und verdienen dabei doch nur 150-300 Afgahani, 3-6 US-Dollar pro Tag. Das regelmäßige Einatmen von Kohlestaub kann zu schweren Atemwegs- und Lungenerkrankungen führen. Bakterien und Kohleteilchen schaden außerdem den Augen.
Die Kohleindustrie Afghanistans ist ein Sektor ohne Regeln. Es werden pro Jahr rund 200.000 Tonnen produziert, dabei stammen nur 20% aus den Bergwerken der Regierung. Die Binnennachfrage ist hoch und deshalb gibt es auch viele kleine illegale und mit handwerklichen Mitteln betriebene Kohlebergwerke, in denen die Gesundheits- und die Umweltschutzvorschriften keine Anwendung finden.
Die Arbeit in illegalen Kohlebergwerken, die oft staubig und dunkel sind, sind Kopfverletzungen und Augeninfektionen keine Seltenheit, da die Arbeiter auch nicht über angemessene Geräte verfügen. Bei den kleinen Minenarbeitern kommt es auch oft zu Kreislaufzusammenbrüchen, Sauerstoffmangel, Verbrennungen und Verletzungen an den Gliedmaßen durch den Transport schwerer Lasten.
Wie offizielle Quellen berichten arbeiten in den Kohlebergwerken in der Provinz Sar-e-Pol rund 1.500 Menschen, von denen die meisten Minderjährige oder sogar Kinder sind. Wie das Industrieministerium mitteilt, ist der Kohleabbau größtenteils illegal und findet ohne die notwendigen Genehmigungen statt. Im Verwaltungsdistrikt Kahmerd arbeiten ebenfalls rund 1.500 Menschen in Kohlebergwerken, die täglich 500 Tonnen Kohle fördern. Fünf Kohlebergwerke in den beiden Provinzen werden von der Regierung überwacht, die unter dem Schutz der Regierung auch angemessene Geräte für die insgesamt 1.088 Menschen erhalten, die in diesen Anlagen arbeiten. (AP) (Fidesdienst, 28/05/2009 – 30 Zeilen, 306 Worte)


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