ASIEN/SRI LANKA - „Wir erleben einen zweiten Tsunami“ unter den Zivilisten in den Kriegsgebieten

Dienstag, 28 April 2009

Colombo (Fidesdienst) – „Die tamilischen Zivilsten, die von heftigen Konflikten betroffen sind, erleben einen zweiten Tsunami“, so Pfarrer Ajith Perera, der in Trincolmalee tätig ist, und dort auch Flüchtlingscamps betreut, in denen tamilische Zivilisten untergebracht sind.
In einem Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt, beschreibt Pfarrer Perera die dramatischen Bedingungen, unter denen die Tamilen leben, die aus dem Kriegsgebiet fliehen mussten: „Es fehlt am Nötigsten, die Menschen sind erschöpft und verzweifelt. Mit Unterstützung katholischer freiwilliger Helfer versuchen wir ihnen Trost und Hoffnung zu schenken und sie mit humanitärer Hilfe zu versorgen. Für die Katholiken unter ihnen habe ich einen Gottesdienst gefeiert. Den ersten nach zwei Wochen: sie brauchten nicht nur Nahrung, sondern auch geistlichen Beistand. Viele haben ihre angehörigen verloren und dies ist eine Tragädie, die zur Tragödie hinzukommt. Die Bevölkerung wird ausgerottet. Es ist als ob es einen neuen Tsunami gegeben hätte. Doch damals war die Natur schuld, hier ist es der Krieg, der nur Leid, Tod, Elend und Verzweiflung bringt“.
In den Gebieten im Nordosten des Landes, wo ununterbrochen tamilische Einwohner die Flucht ergreifen, versorgt die örtliche Caritas die Menschen mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, auch mit Unterstützung von Caritas Internationalis. Der Direktor von Caritas Sri Lanka, P. Damien Fernando erklärte, dass freiwillige katholische Helfer die Menschen weiterhin mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten versorgen werden, während man die Regierung zur Einstellung der kriegerischen Handlungen auffordert, damit die Verhandlungen wieder aufgenommen werden können.
„Die Zivilisten zahlen den höchsten Preis in diesem Krieg“, so P. Fernando weiter, „in den vergangenen Wochen kamen 130.000 Vertriebene unter traumatischen Umständen in die von der Regierung kontrollierten Gebiete. Viele sind nach monatelanger Flucht total erschöpft. Viele sind Verletzt und die Krankenhäuser sind voll. Die größte Herausforderung besteht darin, diesen Menschen das Überleben zu ermöglichen. Die Caritas tut ihr Möglichstes, so wie auch zahlreiche andere Hilfswerke. Priester, Ordensleute und Laien widmen sich mit aller Kraft den Menschen in Not“.
Caritas fordert seit langem auch die Respektierung der Internationalen Konvektionen zum Schutz von Zivilsten an Kriegsschauplätzen. (PA) (Fidesdienst, 28/04/2009 – 30 Zeilen, 341 Worte)


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