AMERIKA/HAITI - Caritas Haiti bittet um Spenden für die Opfer der Tropenstürme, die die bereits dramatische Situation im Land weiter verschlechtert haben

Freitag, 5 September 2008

Port au Prince (Fidesdienst) – Caritas Haiti bittet um humanitäre Hilfen für die Opfer der Tropenstürme „Gustav“ und „Hanna“, bei denen rund 4.000 Menschen evakuiert werden mussten und insgesamt mindestens 136 Menschen starben. Wie die Caritaszentralen vor Ort mitteilen, verursachten die Tropenstürme auch große Schäden an Wohnungen und Infrastrukturen und in der Landwirtschaft. Rund 25.000 Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Caritas Haiti prüft derzeit die hauptsächlichen Bedürfnisse der Betroffenen, damit in den kommenden Tagen ein entsprechender Antrag auf Nothilfe auf internationaler Ebene erstellt werden kann. Der spanische Caritasverband sagte bereits Hilfen zu. Diese erneute Naturkatastrophe trifft ein Land, das bereits in den vergangenen Monaten unter einer schweren Lebensmittelkrise litt (Fidesdienst vom 9. Juli 2008 und vom 17. April 2008).
Wie aus den jüngsten Daten zum Hurrikan „Hanna“ hervorgeht starben bei dem Tropensturm insgesamt 136 Menschen, während 77 Menschen durch den Tropensturm „Gustav“ ums Leben kamen. Unterdessen gehen die Regenfälle zwar zurück, doch die Regierung behält den roten Alarm bei, der Anfang der Woche ausgerufen worden war. Zahlreiche Orte sind weiterhin von der Umwelt abgeschlossen, was auch die Verteilung der Hilfsgüter behindert; tausende Einwohner haben keinen elektrischen Strom. Die Situation ist besonders kritisch in den Aufnahmecamps, wo für tausende Menschen weder Lebensmittel noch Trinkwasser zur Verfügung stehen; in der Küstenstadt sind davon rund 120.000 der insgesamt 150.000 Einwohner betroffen, die ihre Wohnungen verlassen mussten.
Die internationale Staatengemeinschaft brachte unterdessen bereits erste Nothilfeprogramme für die Betroffenen auf den Weg. Das Welternährungsprogramm (WFP), das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), das Hilfswerk Intermon Oxfam und verschiedene Länder, darunter Spanien, stellen bereits mehrere Tonnen Hilfsgüter zur Verfügung. Die rund 562 argentinischen Soldaten der Vereinten Nationen, die zur Friedensmission auf der Insel gehören und rund in der am meisten betroffenen Stadt Gonaives stationiert sind, versorgen unterdessen Patienten mit Hilfe von kubanischen Ärzten in ihrem Lazarett. Die Dominikanische Republik, auf der Ostseite der Insel „La Spagnola“ befindet sich ebenfalls im Notstand: die Stromversorgung wurde unterbrochen, es gab zwar keine Toten, doch insgesamt 11.580 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, 55 Gemeinden sind isoliert und insgesamt 2.316 Wohnungen wurden beschädigt. (RG) (Fidesdienst, 05/09/2008)


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