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Brasilia (Fides) - Die brasilianische Bischofskonferenz (CNBB) fordert von den Behörden "eine angemessene Behandlung des Yanomami-Volkes und aller indigenen Gemeinschaften auf brasilianischem Gebiet. In Anbetracht der Schwere der Ereignisse im Norden des Landes und der Todesfälle, insbesondere bei Kindern und älteren Menschen, müssen die Verantwortlichen ermittelt werden, damit die Gerechtigkeit siegt. Der Völkermord an den Yanomami ist ein Kapitel in der brasilianischen Geschichte, das nie in Vergessenheit geraten darf, damit sich ein ähnliches Verbrechen gegen das Leben unserer Brüder und Schwestern nicht wiederholt".
Die gestern veröffentlichte Erklärung des Vorstandes der Bischofskonferenz bezieht sich auf die dramatische Situation des Yanomami-Volkes (vgl. Fides 30/1/2023). "Die ursprünglichen, in die Natur integrierten Völker wurden durch die Gier, den Raubbau an der Umwelt, der den Tod im Namen des Geldes propagiert, hartnäckig verachtet", heißt es dazu. Die Bischöfe stellen fest, dass diese Situation im Herzen eines jeden Menschen, insbesondere der Christen, "heilige Empörung" hervorrufen muss. "Das Leben muss wirksam geschützt werden, nicht nur in einem bestimmten Stadium, sondern während seines gesamten Verlaufs. Und der Schutz des menschlichen Lebens ist untrennbar mit dem Schutz der Umwelt verbunden".
Die katholische Kirche Brasiliens in diesem Zusammenhang ihre Verbundenheit und Solidarität mit dem Volk der Yanomami durch ihr Netzwerk von Glaubensgemeinschaften. "Die Sorgen aller indigenen Völker sind auch die Sorgen der Kirche, die gemäß ihrer Lehre, dem Lehramt von Papst Franziskus, die Bedeutung der ursprünglichen Völker für die Erhaltung des Planeten lehrt", heißt es dazu in der Mitteilung weiter. Trotz des "Augenblicks der Traurigkeit und der Verzweiflung" werde die Kirche "ihre Arbeit fortsetzen und ihre Aktionen immer mehr intensivieren, in Verbindung mit vielen Realitäten der Gesellschaft und der öffentlichen Macht, damit die Hoffnung überwiegt, im Vertrauen darauf, dass jeder Yanomami in seiner Würde als Sohn und Tochter Gottes respektiert wird".
Unterdessen reiste der Erzbischof von Manaus und Vizepräsident der Bischofskonferenz von Amazonien, Kardinal Leonardo Steiner, gestern nach Boa Vista, der Hauptstadt des Bundesstaates Roraima, um im Namen von Papst Franziskus und des Vorsitzes der Bischofskonferenz Brasiliens seine Solidarität mit dem Volk der Yanomami zu bekunden. Ziel des Besuchs vor Ort war es auch, mit den einheimischen Führern in einen Dialog zu treten und ihnen zuzuhören, um eine noch stärkere Präsenz der Kirche zu bewerten.
Die brasilianischen Bischöfe haben mit Unterstützung des Hilfswerks Adveniat bereits einen Betrag von 350.000,00 R$ für humanitäre Hilfe und Nothilfe für das Volk der Yanomami bereitgestellt. Mit den Mitteln, die von der Diözese Roraima vor Ort verwaltet werden, sollen Nahrungsmittel, Medikamente, Kleidung, Materialien zur Unterstützung der Wirtschaft in den Gemeinden und zur Unterstützung der Vertriebenen finanziert werden.
(SL) (Fides 1/2/2023)