Cordillera People Alliance
Abra (Fides) – Die für ihre besondere landschaftliche Schönheit bekannt Verwaltungsregion Cordillera im Norden der Insel Luzon ist von Zerstörung bedroht und könnte aufgrund groß angelegter Bergbauprojekte, gegen die sich indigene Bevölkerung insbesondere in der Provinz Abra in Aufruhr wehrt, einen Naturreichtum von unschätzbarem Wert verlieren. Dies beklagt die örtlichen katholischen Glaubensgemeinschaft, nachdem das multinationale Unternehmen „Yamang Mineral Corporation“ die Genehmigung erhalten hat, den Untergrund zu sondieren, um mit dem Abbau zu beginnen, ohne die Zustimmung der lokalen indigenen Völker einzuholen.
In der Diözese Bangued, zu der die Provinz Abra gehört, herrscht tiefe Besorgnis, da die lokale Bevölkerung mit ansehen muss, wie sich ernsthafte Bedrohungen für die Umwelt, das Leben der indigenen Bevölkerung, die Gesundheit und die Lebensgrundlagen der Gemeinden immer mehr konkretisieren. Der Klerus, Ordensleute und Katecheten haben sich mobilisiert und ihre Solidarität bekundet. Sie fordern eine Überprüfung des Konzessionsverfahrens, das „das grundlegende Prinzip der Menschenwürde verletzt“.
„Die Diözese Bangued ist sich einig in der Verteidigung der Heiligkeit der Schöpfung Gottes“, heißt es in einer Erklärung, die während der Sonntagsmessen in den Pfarreien verlesen wurde und von Bischof Leopoldo Jaucian und anderen kirchlichen Autoritäten, die die Gemeinde vertreten, unterzeichnet wurde. „Die Missachtung des Gesetzes und der Gemeinden wirft tiefe Bedenken hinsichtlich Glaubwürdigkeit, Respekt und Gerechtigkeit auf“, heißt es in dem Schreiben, das Fides vorliegt, da der Bergbau auch den Fluss Abra gefährden wird, dessen Lauf für den Lebensunterhalt der lokalen Gemeinden von entscheidender Bedeutung ist. Der Bergbau, so heißt es, werde voraussichtlich „Verschmutzung, Überschwemmungen und Zerstörung“ verursachen, mit Folgen für die gesamte Provinz.
Unter Berufung auf das Markusevangelium, die Lehren des Heiligen Johannes Paul II. und die Enzyklika „Laudato si'“ von Papst Franziskus betont die katholische Glaubensgemeinschaft, dass „der Schutz der Schöpfung eine moralische Pflicht ist, die nicht gegen kurzfristigen Profit eingetauscht werden darf“. Dieser „kann niemals den bleibenden Wert sauberer Flüsse, fruchtbarer Böden, gesunder Gemeinschaften und einer lebendigen Kultur übertreffen“, heißt es in der Erklärung, in der bekräftigt wird, dass die Kirche „jede Handlung, die unsere Umwelt zerstört“, verurteilt.
Die Erklärung der Ortskirche beruft sich auch auf das Urteil des Obersten Gerichtshofs im Fall „Oposa gegen Factoran“ (1993), das die Verantwortung jeder Generation für den Schutz der Umwelt für künftige Generationen bekräftigt. „Wenn wir schweigen, werden unsere Kinder und deren Kinder leiden und uns für unsere Handlungen zur Rechenschaft ziehen“, heißt es in dem Text, der die Gläubigen auffordert, „im Schutz der Schöpfung vereint zu bleiben“. „Entscheiden wir uns für das Leben, die Gerechtigkeit und die Bewahrung“, heißt es in dem Schreiben, das die Gemeinschaft auffordert, „die Schönheit der Schöpfung Gottes zu bezeugen“.
Die Provinz Abra in der Region Cordillera auf der Insel Luzon ist bekannt für ihre reiche Artenvielfalt, ihre Wassereinzugsgebiete und ausgedehnten Wälder, die von indigenen Gruppen bewohnt werden, vor allem von den Tinguiann, die sich bereits vor der spanischen Kolonialisierung vor mehr als 500 Jahren in diesen Gebieten niedergelassen hatten. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts begann ein erster Konflikt um die Nutzung der Ressourcen und die Lebensgrundlagen dieser Völker. Private Unternehmen, die vom damaligen Präsidenten Ferdinand Marcos sr. gefördert wurden, wollten die Nutzung der Urwälder der Cordillera für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes maximieren und führten eine massive Abholzung zur Nutzung des Holzes durch. Diese Projekte hatten erhebliche Auswirkungen auf die lokalen indigenen Gruppen, die von Subsistenzwirtschaft durch Landwirtschaft, Jagd in den Wäldern und Fischfang in Seen und Flüssen lebten. Diese Stammesgruppen haben ihren eigenen Dialekt, kulturelle Traditionen und soziale Organisationssysteme: Die Natur und das Ökosystem sind ein integraler Bestandteil ihres Lebens, das dadurch völlig zerstört worden wäre. Damals begann auch ein „aktiver Widerstand” der lokalen Gemeinschaft zur Verteidigung „der Rechte auf das Land ihrer Vorfahren”, der auch Formen des bewaffneten Kampfes annahm. Auch katholischen Priester hatten sich auf die Seite der Tinguiann und anderer Stammesgruppen gestellt und die Unterdrückung und Korruption des Staates angeprangert. Im Jahr 1986 – nach dem Ende der Marcos-Ära – wurden diese Projekte aufgegeben.
In den folgenden Jahren war das Thema Entwaldung für die Region Cordillera stets von Bedeutung. So entstand die „Cordillera Peoples Alliance“ (CPA), ein Netzwerk von Akteuren und Organisationen, darunter katholische Gemeinden und deren Vertreter, zum Schutz des Waldes in der Region, der als wertvolles Erbe und „gemeinsames Haus” angesehen wird, gegenüber kleinen oder großen Projekten zur Umwandlung des Gebiets für landwirtschaftliche, Wohn- und gewerbliche Zwecke. In diesem Zusammenhang hat die Ortskirche immer wieder betont, dass christliches Handeln Gebet und konkrete Taten umfasst, die in Mitgefühl und Respekt vor dem Leben verwurzelt sind.
(PA) (Fides 22/8/2025)