Fides News - German (Standard)https://www.fides.org/Aus dem Archivder FidesagenturdeDie auf unseren Internetseiten veröffentlichten Inhalte unterliegen einer Licenza Creative Commons. VATIKAN/GENERALAUDIENZ - Papst Franziskus: “Hoffnung ist das schönste Geschenk, das die Kirche der Menschheit machen kann“https://www.fides.org/de/news/75784-VATIKAN_GENERALAUDIENZ_Papst_Franziskus_Hoffnung_ist_das_schoenste_Geschenk_das_die_Kirche_der_Menschheit_machen_kannhttps://www.fides.org/de/news/75784-VATIKAN_GENERALAUDIENZ_Papst_Franziskus_Hoffnung_ist_das_schoenste_Geschenk_das_die_Kirche_der_Menschheit_machen_kannVatikanstadt – „Der Heilige Geist ist die immer sprudelnde Quelle der christlichen Hoffnung“. Und „wenn die Kirche ein Boot ist, dann ist der Heilige Geist das Segel, das sie antreibt und auf dem Meer der Geschichte vorwärts bringt, heute wie in der Vergangenheit!“. Gerade die Hoffnung „ist das schönste Geschenk, das die Kirche der ganzen Menschheit machen kann, besonders in Zeiten, in denen alles die Segel zu streichen scheint“.<br />Dies sagte Papst Franziskus, der heute Morgen in der Aula Paul VI. den Zyklus der Katechesen der Generalaudienz zum Thema „Der Geist und die Braut“ abschloss und sich dabei mit dem Thema „Der Heilige Geist und die christliche Hoffnung“ befasste. Ein Thema, das sich auch mit dem Thema deckt, das der Papst für das bevorstehende Heilige Jahr gewählt hat.<br />Bei der Einführung in die Katechese erläuterte der Papst den Bezug auf den Titel, der dem gesamten Zyklus gegeben wurde, und der sich auf einen der letzten Verse der Bibel im Buch der Offenbarung bezieht, in dem es heißt: „Der Geist und die Braut rufen: ‚Komm!‘“ . Eine Aufforderung, erklärte der Bischof von Rom, „die an den auferstandenen Christus gerichtet ist“. Sowohl der heilige Paulus als auch die Didache, eine Schrift aus apostolischer Zeit, bezeugten „dass in den liturgischen Versammlungen der ersten Christen der Ruf ‚Maràna tha!‘ in aramäischer Sprache gerufen wurde, was bedeutet 'Komm, Herr!“<br />Ein Gebet, betonte der Papst, mit einem „eschatologischen“ Hintergrund, das „die glühende Erwartung der glorreichen Wiederkunft des Herrn zum Ausdruck bringt. Und dieser Ruf und die Erwartung, die er ausdrückt, sind in der Kirche nie erloschen“. Aber diese Erwartung der endgültigen Wiederkunft Christi „ist nicht die einzige geblieben“. „Zu ihr“, so erklärte Papst Franziskus, „kam auch die Erwartung seines fortwährenden Kommens hinzu in der gegenwärtigen und pilgernden Situation der Kirche“.<br />Aus dieser Perspektive ist der Ruf „Komm!“ gewöhnlich „nicht nur an Christus gerichtet, sondern auch an den Heiligen Geist selbst! Derjenige, der ruft, ist jetzt auch derjenige, zu dem zugerufen wird“. Nach der Auferstehung Christi sei der Heilige Geist „derjenige, der an seine Stelle tritt, der ihn in der Kirche gegenwärtig und wirksam macht“, so der Papst weiter, „Der Heilige Geist ist die immer sprudelnde Quelle der christlichen Hoffnung“.<br />Die Hoffnung, so betonte der Bischof von Rom, „ist kein leeres Wort oder ein vager Wunsch, dass sich die Dinge zum Guten wenden: Die Hoffnung ist eine Gewissheit, denn sie gründet sich auf die Treue Gottes zu seinen Verheißungen. Und deshalb wird sie eine göttliche Tugend genannt: weil sie von Gott eingegeben wird und Gott als Garant hat“.<br />Sie „ist keine passive Tugend, die nur darauf wartet, dass etwas geschieht. Sie ist eine höchst aktive Tugend, die dazu beiträgt, dass etwas geschieht“. Für den Papst kann sich der Christ jedoch „nicht damit begnügen, Hoffnung zu haben“, er muss auch, „Hoffnung auszustrahlen“. Deshalb sei die Hoffnung „das schönste Geschenk, das die Kirche der ganzen Menschheit machen kann, besonders in Zeiten, in denen alles, die Segel zu streichen scheint“.<br />Der Bischof von Rom erinnerte daran, wie der Apostel Petrus die ersten Christen ermahnte: „Heiligt vielmehr in eurem Herzen Christus, den Herrn! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt“. Aber er fügte eine Empfehlung hinzu: „Antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig“ . Denn „es ist nicht so sehr die Stärke der Argumente, die die Menschen überzeugen wird, sondern die Liebe, die wir in sie hineinzulegen wissen. Dies ist die erste und wirksamste Form der Evangelisierung. Und sie steht allen offen!“.<br />Vor dem Schlusssegen richteten sich die Gedanken von Papst Franziskus auf den Nahen Osten: „Ich verfolge jeden Tag, was in Syrien geschieht, in diesem sehr heiklen Phase seiner Geschichte. Ich hoffe, dass eine politische Lösung gefunden wird, die ohne weitere Konflikte und Spaltungen die Stabilität und Einheit des Landes verantwortungsvoll fördert. Ich bete auf die Fürsprache der Jungfrau Maria, dass das syrische Volk in seinem Land Frieden und Sicherheit erfährt kann und dass die verschiedenen Religionen in Freundschaft und gegenseitigem Respekt zum Wohle dieser von so vielen Jahren des Krieges geplagten Nation zusammenarbeiten“.<br />Papst Franziskus rief aucch zu Frieden im Nahen Osten, in Myanmar und der „gemarterten Ukraine“ auf „die so sehr unter diesem Krieg leidet“. „Lasst uns beten, dass ein Ausweg gefunden werden kann. Und ich denke an Palästina, Israel, Myanmar. Möge der Frieden zurückkehren, möge es Frieden geben! Krieg ist immer eine Niederlage. Beten wir für den Frieden“. <br /> Wed, 11 Dec 2024 12:52:15 +0100AFRIKA/MOSAMBIK - Anhaltende Proteste gegen Wahlergebnisse haben erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschafthttps://www.fides.org/de/news/75783-AFRIKA_MOSAMBIK_Anhaltende_Proteste_gegen_Wahlergebnisse_haben_erhebliche_Auswirkungen_auf_die_Wirtschafthttps://www.fides.org/de/news/75783-AFRIKA_MOSAMBIK_Anhaltende_Proteste_gegen_Wahlergebnisse_haben_erhebliche_Auswirkungen_auf_die_WirtschaftMaputo - In Mosambik gehen die Proteste gegen die Ergebnisse der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom 9. Oktober, die von der FRELIMO gewonnen wurden, weiter.<br />Seit dem Beginn der Demonstrationen am 21. Oktober wurden nach Angaben der zivilgesellschaftlichen Wahlbeobachtungsplattform „Plataforma Decide“ mindestens hundert Menschen bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften getötet.<br />Venancio Mondlane, der Kandidat der oppositionellen Partei PODEMOS, der bei den Präsidentschaftswahlen hinter Daniel Chapo, dem Kandidaten der FRELIMO, den zweiten Platz belegte, rief dazu auf, die Demonstrationen „mindestens noch zwei oder drei Monate“ fortzusetzen.<br />In der vergangenen Woche gelang es den Demonstranten, den Betrieb von zwei Kraftwerken im Süden des Landes zu stören, die 30 % des Stroms in der Region liefern. Die Demonstration fand statt, nachdem Mondlane, der sich an einem unbekannten Ort im Exil befindet, in den sozialen Medien behauptet hatte, er sei nach dem Attentat in Südafrika zum zweiten Mal Ziel eines Mordanschlags gewesen .<br />Die anhaltenden Proteste haben erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes. Südafrika hat erneut den Betrieb an seinem wichtigsten Grenzübergang zu Mosambik in Lebombo ausgesetzt, der vor allem für den Export von Kohle und Chrom genutzt wird, was auch Auswirkungen auf die südafrikanische Wirtschaft hat.<br />Die wirtschaftliche Lage ist so angespannt, dass der mosambikanische Unternehmerverband den scheidenden Präsidenten Filipe Nyusi gebeten hat, mit Venancio Mondlane in Verhandlungen zu treten, um einen Ausweg aus der Krise zu finden.<br />Das Verfassungsgericht wird voraussichtlich am 23. Dezember über die von den Oppositionsparteien eingereichten Klagen gegen die Wahlen vom 9. Oktober entscheiden.<br />Der neue Präsident soll bis zum 15. Januar vereidigt werden, während Mondlane das Amt für sich in Anspruch nimmt. <br /> Wed, 11 Dec 2024 12:15:44 +0100ASIEN/INDIEN - 25 Jahre „Ecclesia in Asia“: Auf dem Weg zu einer synodalen und missionarischen Kirche in Asienhttps://www.fides.org/de/news/75782-ASIEN_INDIEN_25_Jahre_Ecclesia_in_Asia_Auf_dem_Weg_zu_einer_synodalen_und_missionarischen_Kirche_in_Asienhttps://www.fides.org/de/news/75782-ASIEN_INDIEN_25_Jahre_Ecclesia_in_Asia_Auf_dem_Weg_zu_einer_synodalen_und_missionarischen_Kirche_in_AsienBangalore - „Fünfundzwanzig Jahre nach der Veröffentlichung des nachsynodalen apostolischen Schreibens ‚Ecclesia in Asia‘ wollen wir dieses Dokument im Lichte des heutigen veränderten sozialen und kulturellen Kontextes vertiefen, neu lesen und wieder aufgreifen, auf dem Weg einer authentisch synodalen Kirche und mit Blick auf die Zeit des Jubiläumsjahres“, so Pfarrer Yesu Karunanidhi, Koordinator der Programme zum Heiligen Jahr in der katholischen Kirche des lateinischen Ritus in Indien, gegenüber Fides. Der Priester gehört auch zu den Organisatoren des internationalen Symposiums, das am 13. und 14. Dezember in Bangalore stattfindet und den Titel trägt: „Fünfundzwanzig Jahre ‚Ecclesia in Asia‘: Auf dem Weg zu einer synodalen und missionarischen Kirche in Asien. ‚Ecclesia in Asia‘ im Jubiläumsjahr neu lesen“. Das Apostolische Schreiben „Ecclesia in Asia“ wurde 1999 von Papst Johannes Paul II. zum Abschluss der Sondersynode zu Asien veröffentlicht, die vom 18. April bis 14. Mai 1998 in Rom stattfand.<br />Das Symposium in Bangalore wird von den Päpstlichen Missionswerken in Indien in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Sekretariat der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker und der Konferenz der Bischöfe des lateinischen Ritus in Indien organisiert. Die Veranstaltung, die auf dem St. John's Hospital Campus in Bangalore stattfindet, wird auch über Zoom für ein weltweites Publikum im Internet übertragen. <br />Die Eröffnungssitzung am 13. Dezember umfasst eine Botschaft von Kardinal Luis Antonio Tagle, dem Pro-Präfekten des Dikasteriums für die Evangelisierung, und den Einführungsvortrag von Pater Dinh Anh Nhue Nguyen Generalsekretär der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker in Rom, zum Thema „Überblick über ‚Ecclesia in Asia‘ im Kontext der Synode und des Heiligen Jahres 2025“.<br />Es folgt ein Vortrag von Pfarrer Clarence Devadass zum Thema „Die göttliche Mission der Liebe und des Dienstes in Asien erneuern“. Während Schwester Patricia Santos die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden auf „Stimmen von den Rändern“ lenkt, wird auch die Familie als Modell für die Kirche in Asien und die Mission im Jubiläumsjahr erörtert. <br />Die Fragen zur Aktualität des Apostolischen Schreibens ‚Ecclesia in Asia‘ betreffen insbesondere junge Menschen, Frauen, Priester und Nichtchristen: Wie würde jeder von ihnen „‚Ecclesia in Asia‘ heute neu schreiben“, wird in der Podiumsdiskussion gefragt, die ein Dokument für die Zukunft der katholischen Kirche auf dem riesigen und pluralistischen asiatischen Kontinent entwickeln soll. <br />Zu diesem Zweck werden auf der Sitzung am 14. Dezember Überlegungen zur Rolle der Laien und zu so wichtigen Themen wie der Achtung der Menschenwürde und der sozialen Gerechtigkeit und der Evangelisierung auf dem digitalen Kontinent mit Hilfe neuer Technologien angestellt. Die Schlussfolgerungen stellt Pfarrer Christopher Vimalraj Hiruthya vom Generalsekretariat der Indischen Bischofskonferenz vor.<br /> Wed, 11 Dec 2024 11:56:58 +0100AMERIKA/BRASILIEN - Gemeindemitarbeiter auf dem Weg zur Messe erschossenhttps://www.fides.org/de/news/75781-AMERIKA_BRASILIEN_Gemeindemitarbeiter_auf_dem_Weg_zur_Messe_erschossenhttps://www.fides.org/de/news/75781-AMERIKA_BRASILIEN_Gemeindemitarbeiter_auf_dem_Weg_zur_Messe_erschossenRio de Janeiro - Am Abend des 8. Dezember wurde im Stadtviertel Penha im Norden von Rio de Janeiro der 43-jährige Architekt Steve Maguerith Chaves do Nascimento durch einen Kopfschuss getötet, als er sein Auto in der Nähe der Kirche „Nossa Senhora da Cabeça“ parkte, um zur Messe zu gehen.<br />Steve Maguerith Chaves do Nascimento, Ehemann und Vater einer 6-jährigen Tochter, war ein aktives Mitglied der Gemeinde „Nossa Senhora da Cabeça“, wo er sich insbesondere für die Verkündigung des Evangeliums und karitative Werke in der Gemeinde einsetzte. Der Mord geschah um 18.58 Uhr, zwei Minuten vor der 19-Uhr-Messe, die der Architekt gewöhnlich besuchte. <br />Wie die lokale Presse berichtet, arbeitet die Polizei daran, den Tathergang und die Gründe für den Mord zu rekonstruieren. Die Auswertung der von den Sicherheitskameras der Pfarrei aufgenommenen Bilder lieferte erste Hinweise auf die Dynamik der Ereignisse.<br />Das Videomaterial zeigt, dass sich zwei Männer auf einem Motorrad dem Auto näherten. Als der Mann erkannte, was passieren würde, versuchte er zu fliehen, doch der Killer feuerte einen Schuss ab, der ihn am Kopf traf und auf der Stelle tötete.<br />Der Gemeindepfarrer Eufrázio Morais, der den Schuss gehört hat, berichtet: „Er war eines unserer Gemeindemitglieder. Seine Familie ist sehr engagiert, sie sind aktive Mitglieder der Gemeinde. Er besuchte jeden Sonntag um 19 Uhr die Messe“. Nach dem Bericht des Pfarrers an die lokalen Medien kommt es in der Gegend, in der sich die Kirche befindet, ständig zu Gewalt und Raubüberfällen. Nicht selten werden die Gläubigen auf dem Weg zur Kirche ausgeraubt. <br />Was geschehen ist, so Pfarrer Morais weiter, „ist keine Seltenheit. Wir sind wie Geiseln. Leider ist die Gewalt hier alltäglich. Wir leiden sehr darunter. Leider kommt sie immer wieder vor. Und die Polizei ist fast völlig abwesend“. <br />Gestern wurde Steve Marghuerit Chaves do Nascimento in Anwesenheit des Weihbischofs der Erzdiözese Rio de Jainero, Antônio Catelan, in der Pfarrei beigesetzt, in der er getötet wurde und in der er tätig war. In einer Mitteilung drückte die Erzdiözese Rio de Janeiro ihr Bedauern über den Verlust dieses Gemeindemitarbeiters aus: „Mit tiefem Bedauern wendet sich die Erzdiözese São Sebastião do Rio de Janeiro nach dem Verlust von Steve Maguerith Chaves do Nascimento an die Familie, den Pfarrer und alle Gemeindemitglieder der Gemeinde ‚Nossa Senhora da Cabeça‘. In dieser Zeit der Trauer möchten wir unser aufrichtiges Beileid und unsere Unterstützung zum Ausdruck bringen. Steve war eine aktive Präsenz in unserer Gemeinschaft, zu der er immer mit Liebe und Hingabe beigetragen hat. Mögen die Erinnerungen an sein Leben und seine Beiträge uns dazu inspirieren, Jesus Christus zu folgen“.<br /> „Gott möge die Herzen der Hinterbliebenen trösten und ihren Seelen Frieden schenken. Bleiben wir im Gebet vereint und suchen wir die nötige Kraft, um diese schwere Zeit zu überwinden. Die Erzdiözese steht allen in dieser Zeit der Trauer zur Seite. Möge das göttliche Licht Steves Weg auf seiner neuen Reise erhellen“, heißt es in der Mitteilung abschließend. <br /> Wed, 11 Dec 2024 11:13:15 +0100AMERIKA/NICARAGUA - Bis zum Jahresende müssen auch Ordensschwestern das Land verlassenhttps://www.fides.org/de/news/75779-AMERIKA_NICARAGUA_Bis_zum_Jahresende_muessen_auch_Ordensschwestern_das_Land_verlassenhttps://www.fides.org/de/news/75779-AMERIKA_NICARAGUA_Bis_zum_Jahresende_muessen_auch_Ordensschwestern_das_Land_verlassenManagua - „Ihr habt bis Dezember Zeit, das Land zu verlassen“, lautete die Warnung an alle Ordensschwestern in Nicaragua, die gezwungen sein werden, in Länder, hauptsächlich in Lateinamerika, Zuflucht zu suchen, in denen ihre jeweiligen Kongregationen bereits ansässig sind.<br />Nach der kürzlichen Verhaftung und Ausweisung des Vorsitzenden der Bischofskonferenz von Nicaragua und Bischofs von Jinotega, Carlos Enrique Herrera Gutiérrez, am Abend des 13. November , stellt die Regierung Ortega nun auch den wenigen noch im Land verbliebenen Ordensschwestern ein Ultimatum.<br /> „Den Ordensfrauen wurde bereits die Tätigkeit in gemeinnützigen Organisationen untersagt , jetzt wird ihr gesamter Besitz beschlagnahmt, und die meisten von ihnen haben Nicaragua bereits verlassen“, beklagt die nicaraguanische Anwältin Martha Patricia Molina, die von ihrem Exil in Texas aus die Angriffe gegen die katholische Kirche dokumentiert.<br />Zuletzt wurde im November drei Priestern die Einreise in das Land verwehrt. Darunter Pfarrer Asdrúbal Zeledón Ruiz aus der Diözese Jinotega und Pfarrer Floriano Ceferino Vargas, der nach einer Messe in der Kirche San Martín in der Diözese Bluefields, einem Suffraganbistum der Erzdiözese Managua, von Agenten des Regimes festgenommen und ins Exil nach Panama ausgewiesen wurde.<br />“Die liebevolle Vorsehung des Herrn ist der einzige sichere Wegweiser“, schreibt Papst Franziskus in einem Brief an das "pilgernde Volk Gottes in Nicaragua", anlässlich der Novene zum Fest der Unbefleckten Empfängnis . „Gerade in den schwierigsten Momenten, wenn es menschlich unmöglich wird zu verstehen, was Gott von uns will, sind wir aufgerufen, nicht an seiner Fürsorge und Barmherzigkeit zu zweifeln. Das Vertrauen der Kinder Gottes, das ihr ihm entgegenbringt, und eure Treue zur Kirche sind die beiden großen Leuchttürme, die eure Existenz erhellen“, so Papst Franziskus.<br />Nach Schätzungen in einem von Martha Patricia Molino erstellten Bericht mit dem Titel „Nicaragua: ¿Una Iglesia perseguida?“ wurden seit April 2018 mehr als 250 Ordensleute des Landes verwiesen oder ins Exil gezwungen.<br /> Wed, 11 Dec 2024 08:19:43 +0100AFRIKA/ ÄQUATORIALGUINEA - Bischof von Bata zurückgetretenhttps://www.fides.org/de/news/75778-AFRIKA_AeQUATORIALGUINEA_Bischof_von_Bata_zurueckgetretenhttps://www.fides.org/de/news/75778-AFRIKA_AeQUATORIALGUINEA_Bischof_von_Bata_zurueckgetretenVatikanstadt – Papst Franziskus hat den von Bischof Juan Matogo Oyana von Bata eingereichten Rücktritt angenommen.<br /><br />Tue, 10 Dec 2024 13:06:56 +0100ASIEN/SYRIEN - Bischof Audo nach Treffen mit Vertretern der bewaffneten Gruppen: “Man respektiert unsere Traditionen“https://www.fides.org/de/news/75777-ASIEN_SYRIEN_Bischof_Audo_nach_Treffen_mit_Vertretern_der_bewaffneten_Gruppen_Man_respektiert_unsere_Traditionenhttps://www.fides.org/de/news/75777-ASIEN_SYRIEN_Bischof_Audo_nach_Treffen_mit_Vertretern_der_bewaffneten_Gruppen_Man_respektiert_unsere_TraditionenVon Gianni Valente<br /> <br />Aleppo - Am Montag, den 9. Dezember, trafen sich die Verantwortlichen aller in Aleppo vertretenen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften zum zweiten Mal mit Vertretern der bewaffneten Gruppen, die die Kontrolle über die syrische Stadt übernommen haben. Es war das erste Treffen nach der Flucht von Präsident Baschar al-Assad und nachdem die Aufständischen auch Damaskus eingenommen hatten. „Wir waren alle anwesend: Bischöfe, Priester und Ordensleute“, sagte der Jesuit Antoine Audo, chaldäischer Bischof von Aleppo, im Gespräch mit Fides. Es sein eine „sehr positive Begegnung“ gewesen. <br />Das Treffen fand in dem Franziskanerkloster statt, wo sich auch das Apostolische Vikariat der Katholiken des lateinischen Ritus befindet. „Ihre Absicht“, so Bischof Audo, “scheint darin zu bestehen, Vertrauen zu schaffen“. Die Erwartungen seien gut, vor allem wenn man bedenke, „dass wir uns inzwischen in einer Sackgasse befanden: Es gibt keinen Strom, alles ist teuer, viele Menschen haben Schwierigkeiten, sich zu ernähren“.<br />Im Moment, so Audo, zeigten die neuen Kräfte, die die Szene beherrschen und islamistisch geprägt sind, keinerlei Bestreben, das gewöhnliche Leben der kirchlichen Gemeinschaften zu verändern und zu maßregeln: „Im Gegenteil, sie versuchen, Vertrauen zu schaffen, indem sie unsere Traditionen und unsere Gebete respektieren. Ich habe ihnen gesagt, dass wir als arabische Christen eine einzigartige Realität in der Geschichte und in der Welt darstellen. Ich erinnerte an einige Beispiele für die Geschichte der muslimischen Araber mit den Christen und den Beitrag der Christen zu dieser Geschichte. Ich fügte hinzu, dass der Status der „Dhimmi“ sowohl im negativen als auch im positiven Sinne interpretiert werden kann, dass Christen keine Bürger zweiter Klasse sein dürfen und dass wir zusammenarbeiten müssen. Man schien an diesen Überlegungen sehr interessiert zu sein“. <br />Während des Treffens wurde den Vertretern der christlichen Gemeinschaften versichert, dass es keine Änderungen der Vorschriften für die Schulen der kirchlichen Gemeinschaften geben werde, in denen Jungen und Mädchen gemeinsam in gemischten Klassen lernen. „Sie haben alle Beamten aufgefordert“, so der chaldäische Bischof weiter, “ihren Dienst wieder aufzunehmen, und sie haben gesagt, dass die Wehrpflicht, die all diese Jahre gedauert hat, beendet ist“. <br />Laut Bischof Audo, der für seine scharfen Analysen politischer Zusammenhänge und Prozesse bekannt ist, „gab es eine vereinbarte internationale Entscheidung, diesen Ausweg für Syrien zu sichern. Es war nicht möglich, in der eingeschlagenen Sackgasse weiterzumachen“. Eine Lösung, an der sicherlich die Türkei und die USA beteiligt waren, „aber auch Russland und der Iran. Russland forderte Assad auf, das Land zu verlassen“, und so wurde „weiteres Blutvergießen vermieden“. <br />Jetzt kehre man in Aleppo zur „Normalität“ zurück, berichtet Bischof Audo, zu der auch Existenzprobleme und die Schwierigkeiten bei der Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern gehörten. In Kirchengemeinden gebe es Initiativen, um den Menschen wenigstens eine Mahlzeit zu ermöglichen. Und man bereite sich darauf vor, Weihnachten im kleinen Rahmen zu feiern: „Vielleicht“, berichtet Bischof Audo, „wird es keine Paraden und spektakulären Momente geben. Aber jeder, der uns in den Festtagen in unseren Kirchen und Bischofssitzen besuchen möchte, ist herzlich willkommen“.<br />Tue, 10 Dec 2024 12:51:38 +0100AFRIKA/NIGERIA - Bischof Doeme Dashe: "Maiduguri steht unter dem Schutz des Unbefleckten Herzens Mariens“https://www.fides.org/de/news/75776-AFRIKA_NIGERIA_Bischof_Doeme_Dashe_Maiduguri_steht_unter_dem_Schutz_des_Unbefleckten_Herzens_Marienshttps://www.fides.org/de/news/75776-AFRIKA_NIGERIA_Bischof_Doeme_Dashe_Maiduguri_steht_unter_dem_Schutz_des_Unbefleckten_Herzens_MariensAbuja - „Unsere Mutter Maria verspricht, ihre Kinder zu beschützen, und wir haben gesehen, dass sich dies in der Diözese Maiduguri bewahrheitet hat“, sagte der Bischof von Maiduguri, Oliver Doeme Dashe, am Jahrestag der Weihe der Diözese an das Unbefleckte Herz Mariens.<br /> „Seit wir unsere Diözese vor 13 Jahren dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht haben, haben wir ihren wunderbaren Schutz erlebt, selbst in den gefährlichsten Situationen“, betonte der Bischof von Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno, wo die dschihadistische Sekte Boko Haram, die seit Jahrzehnten die Bevölkerung weiter Teile Nigerias bedroht, ursprünglich entstanden ist.<br />Auf dem Höhepunkt des Aufstands mussten mehr als 25 Kirchengemeinden aufgegeben werden, und ihre Mitglieder die Diözese verlassen. Heute sind fast alle Pfarreien wieder geöffnet und die meisten haben wieder Priester. Bischof Doeme führt die Wiedereröffnung dieser Pfarreien und die Rückkehr der Gläubigen in ihre Häuser „auf das Wirken der Gottesmutter“ zurück.<br />„Maiduguri ist heute friedlicher und die Gottesmutter hat Boko Haram besiegt“, sagte Bischof Doeme. „Ihr Schutz ist unsere Stärke, und wir bleiben der Marienverehrung zu ihrer Ehre und zur Ehre ihres Sohnes verpflichtet“. Bischof Doeme erinnert in diesem Zusammenhang auch daran, dass trotz jahrelanger gewalttätiger Angriffe durch Boko Haram und andere bewaffnete Gruppen kein Priester von den Anschlägen betroffen war.<br />Obwohl es sich um die flächenmäßig größte Diözese Nigerias handelt und sie sich in einer der gefährlichsten Regionen befindet ist, sind Bischof Doeme und sein Weihbischof, John Bogna Bakeni, heute in ihrem Gebiet seelsogerisch unterwegs, ohne sich in Gefahr zu begeben, was beweist, dass die Fürbitte die Gläubigen auch angesichts eines anhaltenden Konflikts schützen kann. <br /> <br />Tue, 10 Dec 2024 12:26:10 +0100AFRIKA/GHANA - Bischöfe: “Demokratie ist ein Geschenk, das wir achten und bewahren müssen”https://www.fides.org/de/news/75774-AFRIKA_GHANA_Bischoefe_Demokratie_ist_ein_Geschenk_das_wir_achten_und_bewahren_muessenhttps://www.fides.org/de/news/75774-AFRIKA_GHANA_Bischoefe_Demokratie_ist_ein_Geschenk_das_wir_achten_und_bewahren_muessenAccra - „Die Demokratie in unserem Land ist ein Geschenk und wir müssen sie weiterhin achten und bewahren“, schreiben die Bischöfe von Ghana nach der Verkündung der offiziellen Ergebnisse der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom 7. Dezember .<br />In ihrer Botschaft loben die Bischöfe die Wahlkommission ihm Hinblick auf den ruhigen Wahlverlauf für die Verwaltung des Wahlprozesses. „Wir ermutigen Sie, die Sie die Hüter des Wahlprozesses sind“, schreiben die Bischöfe an die Mitglieder der Kommission, “einen ständigen Dialog mit allen Parteien zu führen, insbesondere mit den politischen Parteien, der Zivilgesellschaft und den Wählern, um alle Probleme anzusprechen und die Integrität der Ergebnisse zu gewährleisten“.<br />Die politischen Parteien werden daran erinnert, „wie wichtig die Einheit in der Vielfalt ist. Der politische Wettbewerb muss ein Instrument zur Förderung des nationalen Fortschritts und nicht der Spaltung sein“. Man müsse deshalb Maßnahmen ergreifen, um „die Herausforderungen anzugehen, mit denen die Schwächsten unter uns, insbesondere die Armen und Ausgegrenzten, konfrontiert sind‘.<br />Mit Blick auf die „grundlegend Rolle“ der Medien, richten die Bischöfe an die Medienschaffenden die Bitte, „bei der Berichterstattung objektiv, genau und verantwortungsvoll zu bleiben. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Medien als Forum für einen konstruktiven Dialog, für die Förderung des Friedens, der Einheit und des nationalen Zusammenhalts dienen“. <br />Schließlich rufen die Bischöfe in ihrer Botschaft die Ghanaer dazu auf, über das Wahlergebnis hinaus zu blicken und „sich über den Wahlprozess hinaus aktiv am Aufbau der Nation zu beteiligen“.<br />Nach den offiziellen Ergebnissen, die am gestrigen 9. Dezember, veröffentlicht wurden, hat der ehemalige Präsident John Dramani Mahama mit 56,5 Prozent der abgegebenen Stimmen gewonnen.<br /> <br />Tue, 10 Dec 2024 12:03:52 +0100ASIEN/SÜDKOREA - Neuer Anlauf für Amtsenthebung von Präsident Yoonhttps://www.fides.org/de/news/75775-ASIEN_SUeDKOREA_Neuer_Anlauf_fuer_Amtsenthebung_von_Praesident_Yoonhttps://www.fides.org/de/news/75775-ASIEN_SUeDKOREA_Neuer_Anlauf_fuer_Amtsenthebung_von_Praesident_YoonSeoul - Die „People Power Party“ , die Regierungspartei des koreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol, diskutiert angesichts der Reaktionen der Bevölkerung und der Bemühungen des Parlaments, das ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten zu organisieren versucht, intern über einen möglichen Rücktritt Yoons im kommenden Februar. Die PPP spricht in diesem Zusammenhang von möglichen vorgezogenen Neuwahlen im April oder Mai 2025 und hat, um einen möglichst „reibungslosen“ Übergang zu ermöglichen, den Präsidenten „unter Vormundschaft“ gestellt, womit er nicht mehr an den Staatsgeschäften beteiligen wird.<br />Die Oppositionsparteien hingegen bringen im Parlament Anträge auf ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten ein, und für den 14. Dezember ist ein neues Misstrauensvotum im Parlament geplant. In der Zwischenzeit hat die koreanische Staatsanwaltschaft am 3. Dezember einen Haftbefehl gegen Verteidigungsminister Kim Yong-hyun erlassen, der beschuldigt wird, sich mit Präsident Yoon Suk Yeol im Hinblick auf die Verhängung des Kriegsrechts am 3. Dezember verbündet zu haben. Dem Minister wird vorgeworfen, die Armee angewiesen zu haben, das Parlament militärisch zu blockieren, das laut Verfassung von der Verhängung des Kriegsrechts hätte in Kenntnis gesetzt werden müssen: Das Parlament hätte so die Beendigung des Kriegsrechts durch eine Mehrheitsentscheidung verlangen können.<br />Unterdessen befürworten auch in der katholischen Glaubensgemeinschaft Gruppen, Verbände und Pfarreien öffentlich das Amtsenthebungsverfahren: Die Bewegung „Catholic Climate Action“ lud zu einer Gebets- und Aufklärungskampagne vor dem Gebäude der Nationalversammlung ein an der etwa 200 Gläubige teilnahmen, und forderte in diesem Rahmen das Amtsenthebungsverfahren und das umfassende Engagement der Christen „für das Gemeinwohl“. Pater Lim Hyeon-ho, stellvertretender Vorsitzender des der Abteilung für Umweltpastoral der Erzdiözese Seoul, erklärte am Rande der Veranstaltung: „In der Politik geht es um Liebe und Dienst am Gemeinwohl, aber die derzeitige Politik verursacht in Wirklichkeit Schmerz und Leid“. Pater Park Joo-ryung, ein weiterer teilnehmender Priester, betonte: „Die derzeitige Situation ist möglicherweise auch das Ergebnis unserer Nachlässigkeit, Gleichgültigkeit und Verantwortungslosigkeit: Wir sind nun aufgerufen, darüber nachzudenken und gemeinsam zu handeln“. Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger forderten die Abgeordneten, insbesondere die Mitglieder der „People Power Party“, Yoons eigener Partei, auf, für ein Amtsenthebungsverfahren zu stimmen.<br />Pfarrer Cho Seung-hyeon, Priester und Journalist im Mediendienst der koreanischen Bischofskonferenz, erklärt: „Durch dieses illegale Kriegsrecht ist das Vertrauen des Volkes in Präsident Yoon in unserer demokratischen Republik erschüttert worden. Wer würde einem Präsidenten folgen, der Soldaten in die Nationalversammlung schickt, nur weil er nicht bekommt, was er will?“. Er fährt fort: „Rufe nach dem Rücktritt des Präsidenten kommen aus allen Gesellschaftsschichten und aus der politischen Welt. Die sechs Oppositionsparteien beschuldigen ihn des Verrats. Der koreanische Gewerkschaftsbund hat einen unbefristeten Generalstreik begonnen und fordert seinen Rücktritt“. <br />Auch die Nationale Kommission für Gerechtigkeit und Frieden und die Vereinigung der Ordensoberen haben sich in diesem Sinne geäußert. In einer gemeinsamen Erklärung, die auch von anderen Gremien wie den „Kommissionen für Gerechtigkeit und Frieden“ der koreanischen Diözesen unterzeichnet wurde, heißt es: „Wir fordern die Nationalversammlung, die Vertreter des Volkes, auf, den Präsidenten so schnell wie möglich mit einem Amtsenthebungsverfahren zu konfrontieren“. „Der Präsident muss zurücktreten, und wenn er das nicht tut, müssen die Nationalversammlung und das Verfassungsgericht Berufung einlegen und die Amtsenthebungsmaßnahme so schnell wie möglich verabschieden.“ Dieser Schritt sei notwendig, „um ein nationales Chaos zu verhindern“. „Jetzt ist es an der Zeit zu zeigen, dass das Volk regiert und dass der Präsident nicht der Herr des Landes ist“, heißt es abschließend.<br />Südkorea blickt auf eine lange Geschichte autoritärer Militärregierungen und Diktaturen zurück, und das politische Bewusstsein der Südkoreaner ist von dieser historischen Erinnerung geprägt. Was am 3. Dezember mit dem Kriegsrecht und dem Eingreifen der Armee geschah, rief diese Erinnerung in das Bewusstsein der Bürger zurück. <br /> Tue, 10 Dec 2024 11:55:27 +0100ASIEN/SYRIEN - Assad auf der Flucht: Bischöfe und Patriarchen bitten um Gebet für einen friedlichen Überganghttps://www.fides.org/de/news/75773-ASIEN_SYRIEN_Assad_auf_der_Flucht_Bischoefe_und_Patriarchen_bitten_um_Gebet_fuer_einen_friedlichen_Ueberganghttps://www.fides.org/de/news/75773-ASIEN_SYRIEN_Assad_auf_der_Flucht_Bischoefe_und_Patriarchen_bitten_um_Gebet_fuer_einen_friedlichen_UebergangDamaskus – Um Gebete und Bitten, dass in Syrien „diese Phase des Übergangs sicher und friedlich verlaufen möge“, bat der syrisch-katholische Patriarch Ignace Joussif III .Younan beim Gottesdienst, dem er am Sonntag, den 8. Dezember, im Heiligtum der Heiligen Behnam und Sarah im Libanon vorstand. <br />In seiner Predigt nahm der Patriarch Bezug auf „diese Welle der Revolution gegen die Regierung und das Regime, die seit vielen Jahren andauert“ und die sich in „einen schrecklichen Krieg verwandelt hat, dessen Auswirkungen auf die Sicherheit und die Wirtschaft für alle schrecklich waren“.<br />Der aus dem Libanon stammende Patriarch Younan betonte, dass er in den letzten Tagen mit den Bischöfen von Aleppo, Homs, Damaskus und Qamischli in Kontakt gestanden habe, um sich zu informieren und seine Nähe „im Gebet und in der Bitte um Frieden, den wir alle brauchen“, zu versichern.<br />Auch das syrisch-orthodoxe Patriarchat unter der Leitung von Patriarch Mor Ignatios Aphrem II. gab eine Erklärung ab, in der es um die Gabe der „göttlichen Weisheit“ bittet, um „Inspiration, Kraft und Standhaftigkeit in der Liebe zum Heimatland“ zu finden, und in der es den Auftrag der Kirche bekräftigt, „die Werte der Gerechtigkeit, des Friedens und der Harmonie unter allen Bürgern zu verbreiten“ und dabei die kulturelle Identität und die lange Geschichte Syriens zu achten.<br />In der ungewissen Phase, die nach der Flucht von Baschar al-Assad nach Russland begonnen hat, drücken die offiziellen Erklärungen der Kirchen Vorsicht im Hinblick auf die Einschätzung der Entwicklung der Ereignisse aus und erinnern dabei an die „beruhigenden“ öffentlichen Erklärungen der islamistisch geführten Gruppen, die eine Schlüsselrolle beim Zusammenbruchs des syrischen Regimes gespielt haben.<br />„Wir rufen alle auf“, heißt es in dem Kommuniqué des syrisch-orthodoxen Patriarchats, “ihre nationale Rolle bei der Bewahrung des öffentlichen und privaten Eigentums wahrzunehmen und den Einsatz von Waffen und die Ausübung von Gewalt gegen andere zu vermeiden“. Die Bischöfe des syrisch-orthodoxen Patriarchats fordern außerdem „die Gleichheit aller gesellschaftlichen Gruppen und aller syrischen Bürger, unabhängig von ihrer ethnischen, religiösen und politischen Zugehörigkeit, auf der Grundlage einer Staatsbürgerschaft, die die Würde eines jeden Bürgers garantieren muss“.<br />Wie das Nachrichtenportal „SiriacPress“ berichtet, gingen in den Städten Qhamishli und Hassakè im Nordosten Syriens Dutzende von Aktivisten der von Christen geführten politischen Parteien, auf die Straße, um das Ende des Assad-Regimes zu feiern, und skandierten Slogans zur Unterstützung eines erhofften „Neuanfangs“ für die syrische Nation.<br /> Mon, 09 Dec 2024 12:53:42 +0100AMERIKA/HAITI - Bandenchef lässt 184 Menschen töten: Bischöfe fordern Ende der Gewalthttps://www.fides.org/de/news/75772-AMERIKA_HAITI_Bandenchef_laesst_184_Menschen_toeten_Bischoefe_fordern_Ende_der_Gewalthttps://www.fides.org/de/news/75772-AMERIKA_HAITI_Bandenchef_laesst_184_Menschen_toeten_Bischoefe_fordern_Ende_der_GewaltPort-au-Prince - Mindestens 184 Menschen seien allein am vergangenen Wochenende in Port-au-Prince getötet worden, so Volker Türk, UN-Menschenrechtskommissar für Haiti. „Allein am vergangenen Wochenende wurden in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince mindestens 184 Menschen bei Gewalttaten getötet, die auf Anweisung eines mächtigen Bandenbosses im Stadtteil Cité-Soleil verübt wurden“, so Türk wörtlich, ohne weitere Details zu nennen, betonte aber, dass „diese jüngsten Morde lassen die Zahl der Todesopfer in Haiti in diesem Jahr auf die unglaubliche Zahl von 5.000 Menschen steigen“.<br />Zuvor hatte das Nationale Netzwerk für den Schutz der Menschenrechte berichtet, dass mindestens 100 angebliche Voodoo-Anhänger auf Befehl von Monel Felix, einem lokalen Bandenchef, getötet wurden, der glaubte, dass Voodoo-Praktiken für die Krankheit seines am 7. Dezember verstorbenen Sohnes verantwortlich sei.<br />Erst Anfang des Monats hatten die haitianischen Bischöfe einen neuen Appell auf den Weg gebracht, um die Gewalt der bewaffneten Banden zu stoppen. „Lasst uns aufhören, diese blinde Gewalt zu schüren, die unsere Gesellschaft tagtäglich heimsucht“, schrieben die Bischöfe in ihrer Botschaft, die zum Abschluss ihrer 142. Vollversammlung. <br />An die Mitglieder von Banden gerichtet, fordern die Bischöfe: „Hört auf mit diesen grausamen Taten. Sie sind weder gut für das Land, noch für die Menschen, noch für euch, die ihr sie begeht“.<br />Die Botschaft appelliert an die lokalen Behörden und die internationale Gemeinschaft, den Waffenhandel zu unterbinden, der die Spirale der Gewalt weiter anheizt. Die Bischöfe schlagen als Zeichen der Hoffnung das bevorstehende Jubiläumsjahr vor, das am 29. Dezember in Haiti beginnt. Unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ laden die Bischöfe die Haitianer ein, „Zeugen der Hoffnung“ zu werden, indem sie sich von der dramatischen Situation des Landes nicht entmutigen lassen. <br /> Mon, 09 Dec 2024 12:33:22 +0100AFRIKA/GHANA - Ehemaliger Präsident Mahama gewinnt Präsidentschaftswahl vom 7. Dezemberhttps://www.fides.org/de/news/75771-AFRIKA_GHANA_Ehemaliger_Praesident_Mahama_gewinnt_Praesidentschaftswahl_vom_7_Dezemberhttps://www.fides.org/de/news/75771-AFRIKA_GHANA_Ehemaliger_Praesident_Mahama_gewinnt_Praesidentschaftswahl_vom_7_DezemberAccra - Der ehemalige Präsident John Dramani Mahama hat die Präsidentschaftswahlen in Ghana am 7. Dezember gewonnen. <br />Während das endgültige Ergebnis der Wahl noch nicht vorliegt, bestätigte der scheidende Vizepräsident Mahamudu Bawumia, Kandidat der regierenden Neuen Patriotischen Partei , bereits am gestrigen Sonntag, den 8. Dezember, den Sieg von Mahama.<br />Der Kandidat des National Democratic Congress kehrt damit nach acht Jahren in das höchste Amt des Landes zurück. Mahama war bereits von Juli 2012 bis Januar 2017 Präsident von Ghana. Damals war er zweimal dem scheidenden Präsidenten Nana Akufo-Addo unterlegen .<br />Auch bei den Parlamentswahlen, die zusammen mit den Wahlen des Staatsoberhaupts abgehalten wurden, liegt die NDC in Führung. Die unabhängige Wahlkommission bat die Wähler unterdessen um Geduld bis zur Veröffentlichung der endgültigen Ergebnisse der Wahlen, die wie von den Bischöfen erhofft in einer weitgehend ruhigen und friedlichen Atmosphäre stattfanden .<br />Die Niederlage des Kandidaten der Partei des scheidenden Präsidenten ist eine Folge der schweren Wirtschaftskrise, die das Land in den letzten Jahren erfasst hat. Die hohe Inflationsrate und die Jugendarbeitslosigkeit haben dazu geführt, dass sich die Mehrheit der Wähler von denjenigen abgewandt hat, die Ghana in den letzten acht Jahren regiert haben. Mahama hatte versprochen, die wirtschaftliche Lage des Landes zu verbessern, wird sich aber mit der Frage des 3-Milliarden-Dollar-Darlehens befassen müssen, das die derzeitige Regierung beim Internationalen Währungsfonds beantragt hat, um die dringendsten Bedürfnisse zu befriedigen.<br />Die ghanaischen Wähler brachten auch ihre Enttäuschung im Hinblick auf Skandale zum Ausdruck, in die Mitglieder der Regierung verwickelt sind. Ghana gilt als eines der stabilsten Länder Afrikas, in dem der demokratische Prozess weitgehend respektiert wird, auch wenn die Wahlen 2016 und 2020 von Gewalt nach den Wahlen überschattet wurden, die zu Toten und Verletzten führte. In diesem Jahr wurden unterdessen keine größeren Zwischenfälle verzeichnet, obwohl mindestens zwei Menschen durch Schüsse getötet wurden. <br /> Mon, 09 Dec 2024 11:56:12 +0100ASIEN/PHILIPPINEN - Bischöfe von Palawan fordern Moratorium für den Bergbauhttps://www.fides.org/de/news/75770-ASIEN_PHILIPPINEN_Bischoefe_von_Palawan_fordern_Moratorium_fuer_den_Bergbauhttps://www.fides.org/de/news/75770-ASIEN_PHILIPPINEN_Bischoefe_von_Palawan_fordern_Moratorium_fuer_den_BergbauPuerto Princesa – Zum Schutz der Bevölkerung, der Ressourcen und der natürliche Schönheit von Palawan haben die katholischen Bischöfe der Diözesen in Palawan, einer der philippinischen Inseln mit einer außergewöhnlichen und unberührten natürlichen Schönheit, eine Unterschriftensammlung auf den Weg gebracht, um ein 25-jähriges Moratorium für den Bergbau zu erwirken. Die Bischöfe erläutern die Initiative in einem gemeinsamen Hirtenbrief, der von Bischof Socrates Mesiona, Apostolischer Vikar von Puerto Princesa, Bischof Broderick Pabillo, Apostolischer Vikar von Taytay, und dem emeritierten Bischof Edgardo Juanich unterzeichnet ist. <br />An die Gläubigen gewandt betont Bischof Mesiona: „Wir fordern ein 25-jähriges Moratorium für neue Anträge oder Erweiterungen von Bergbauaktivitäten. Es sind eingehende Studien erforderlich, um kritische Gebiete wie alte Wälder und Wassereinzugsgebiete zu erhalten“, so der Bischof, der an die moralische Verantwortung der Kirche ‚für die Pflege des gemeinsamen Hauses‘ erinnert, wie es in der Enzyklika „Laudato si'“ von Papst Franziskus heißt. Der Bischof betonte die Bedeutung nachhaltiger Wirtschaftsstrategien mit der Entwicklung lokaler Unternehmen - und nicht multinationaler Konzerne - auch im Bereich des Bergbauaus, bei denen das Ökosystem immer an erster Stelle stehen muss, einschließlich des Lebens indigener Gruppen und des Schutzes von Gebieten wie Wäldern, Flüssen und Meeren. <br />Die Situation ist besorgniserregend: 2016 genehmigte das Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen die Fällung von rund 28.000 Bäumen in Palawan. Und 2024 erhielt ein Unternehmen die Genehmigung, 52.200 weitere Bäume zu fällen, also eine große Waldfläche, während ein anderes Unternehmen die Fällung weiterer 8.000 Bäume beantragte. Derzeit werden in Palawan 67 Anträge auf Bergbaukonzessionen auf einer Fläche von über 200.000 Hektar geprüft, und die Regierung hat bereits 11 Verträge über die Nutzung von 29.000 Hektar Land genehmigt.<br />Die örtliche katholische Glaubensgemeinschaft wendet sich deshalb direkt an die Gesetzgeber der Provinz Palawan und fordert sie auf, der Umwelt und dem Wohlergehen der Gemeinschaft Vorrang vor Profit- oder Machtinteressen einzuräumen: „Es wird sich zeigen, ob ihnen Palawan wirklich am Herzen liegt oder ob sie anderen Zwängen nachgeben“, so der Bischof. In dem gemeinsamen Hirtenbrief wird auch darauf hingewiesen, dass Palawan die einzige Provinz in der Region Zentralphilippinen ist, in der es kein Moratorium für Bergbauaktivitäten gibt. Benachbarte Provinzen wie Mindoro, Marinduque und Romblon haben bereits ähnliche Maßnahmen ergriffen. Die Kirche schließt sich den Forderungen der Bauern, Fischer und indigenen Gemeinschaften an, die unter der Zerstörung durch den Bergbau leiden. „Es ist auch der Schrei derjenigen, die an unsere Pflicht glauben, Palawan als Hüter der Schöpfung zu schützen“, so Bischof Mesiona, der die Bürger auffordet, die Petition zu unterzeichnen. In Palawans Naturparadies könne Abholzung und Bergbau die Erosion, Erdrutsche und langfristige ökologische Schäden noch verstärken. In diesem Sinne sei die Kontrolle des Bergbaus nicht nur eine Frage des Profits, sondern solle „das Leben der Natur für künftige Generationen erhalten“, betont er.<br />Was in der Provinz Palawan geschieht, wirft ein Schlaglicht auf die globale Situation der Philippinen, einer Inselgruppe mit enormen Bodenschätzen, insbesondere Kupfer-, Gold-, Nickel-, Zink- und Silbervorkommen, sowie Mineralien, die für die „globale Energiewende“ von Nutzen sind. Jüngsten Statistiken des philippinischen Amtes für Bergbau und Geowissenschaften zufolge gibt es auf dem Archipel 56 größere Bergwerke mit sieben Verarbeitungsbetrieben, in denen mehr als 220.000 Menschen beschäftigt sind. Die wichtigsten Bergbaugebiete befinden sich in Luzon im Norden ; in den Visayas im zentralen Teil des Landes ; in Mindanao im Süden . <br />Die Philippinen stehen weltweit an vierter Stelle bei den Kupferreserven und an fünfter Stelle bei den Kobalt- und Nickelreserven. Ausländische multinationale Unternehmen, insbesondere aus Japan, Australien, Kanada und China, spielen eine wichtige Rolle und unterhalten Beziehungen zur Regierung, um neue Bergbaukonzessionen zu beantragen. Aus der Sicht dieser Unternehmen sind die „Moratoriums“-Initiativen für den Bergbau ein Hindernis, da sie die Belange des Umweltschutzes, der sozialen Verantwortung und der gerechten Verteilung der Gewinne aus dem Bergbau berücksichtigen, so dass sie tatsächlich der Entwicklung der lokalen Gemeinschaften zugutekommen und nicht deren Zerstörung bedeuten. <br /> Mon, 09 Dec 2024 11:39:53 +0100VATIKAN/ANGELUS - Papst Franziskus hofft auf ein „Weihnachtsfest mit einem Waffenstillstand an allen Kriegsfronten“https://www.fides.org/de/news/75769-VATIKAN_ANGELUS_Papst_Franziskus_hofft_auf_ein_Weihnachtsfest_mit_einem_Waffenstillstand_an_allen_Kriegsfrontenhttps://www.fides.org/de/news/75769-VATIKAN_ANGELUS_Papst_Franziskus_hofft_auf_ein_Weihnachtsfest_mit_einem_Waffenstillstand_an_allen_Kriegsfronten Vatikanstadt - „Ich appelliere an die Regierungen und die internationale Gemeinschaft damit wir das Weihnachtsfest mit einem Waffenstillstand an allen Kriegsfronten begehen können“, so Papst Franziskus am Ende des Angelusgebets mit den auf dem Petersplatz versammelten Pilgern und Gläubigen zum Fest der Unbefleckten Empfängnis. <br />An dem Tag, an dem islamistische Anti-Assad-Milizen Damaskus eingenommen haben, und nach den zahlreichen persönlichen Treffen in Paris zwischen den politischen Führern verschiedener Länder, darunter der designierte US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenski, rief der Papst dazu auf, weiterhin „für den Frieden zu beten, in der gequälten Ukraine, im Nahen Osten - Palästina, Israel, Libanon und jetzt Syrien -, in Myanmar, im Sudan und überall dort, wo Menschen unter Krieg und Gewalt leiden“. <br />Zuvor feierte der Papst im Petersdom eine Messe mit den 21 Kardinälen, denen er gestern Nachmittag während des öffentlichen Konsistoriums, dem zehnten seines Pontifikats, die Kardinalswürde verliehen hatte. In seiner Predigt erinnerte der Papst an die Worte, die der selige Pius IX. in der Apostolischen Konstitution „Ineffabili Deus“ schrieb, die am 8. Dezember 1854 veröffentlicht wurde und das Dogma der Unbefleckten Empfängnis definiert. Maria ist „voll der Gnade“, ein Begriff, den „die Christen im Laufe der Jahrhunderte auf so viele Arten, mit Worten und Bildern, darzustellen versucht haben“. <br />Der Bischof von Rom zitierte auch den heiligen Paul VI., der 1963 sagte, die Mutter Gottes zeige uns, „was wir alle im Herzen tragen: das authentische Bild des Menschen [...] unschuldig, heilig, [...] weil ihr Wesen ganz Harmonie, Offenheit, Einfachheit ist - das ist es, was Maria ist: ganz Harmonie, Offenheit, Einfachheit -sie ist ganz Transparenz, Güte, Vollkommenheit; sie ist ganz Schönheit“. <br />Eine Schönheit, die Papst Franziskus unter drei Aspekten des Lebens Marias analysierte, Aspekte, „die sie uns nahe und vertraut machen: die der Tochter, der Braut und der Mutter“. Aber auch als Frau, denn, so fügte er hinzu, „es gibt kein Heil ohne Frau, denn Kirche ist auch Frau“.<br />Im Geheimnis des Lebens Mariens, so der Bischof von Rom, „entfaltet sich ihre Unbefleckte Empfängnis, ihre Bewahrung vor der Erbsünde, in ihrer Fruchtbarkeit, also darin, dass sie zu sterben weiß, um Leben zu schenken; darin, dass sie sich selbstvergessen um die kümmert, die sich klein und schutzlos an sie klammern<br />Im Gegenteil, in der heutigen Welt „sehen wir leider überall, wie der Anspruch der Erbsünde, ‚wie Gott‘ sein zu wollen , die Menschheit weiterhin verwundet und wie diese Anmaßung der Selbstgenügsamkeit weder Liebe noch Glück erzeugt. „Wer die Ablehnung jeglicher stabiler und dauerhafter Bindung als Errungenschaft feiert, schenkt in Wahrheit keine Freiheit. Wer Vätern und Müttern den Respekt verweigert, wer keine Kinder will, wer die anderen als Objekt oder als Störung betrachtet, wer Teilen als Verlust und Solidarität als Verarmung ansieht, bringt weder Freude noch Zukunft“, so der Papst. „Was nützt das Geld auf der Bank, der Komfort in der Wohnung, die unechten ,Kontakte‘ in der virtuellen Welt, wenn doch die Herzen kalt, leer und verschlossen bleiben?“, fragte sich der Bischof von Rom, „Was nützt das starke finanzielle Wachstum der wohlhabenden Länder, wenn dann die halbe Welt durch Hunger und Kriege stirbt und die anderen gleichgültig zusehen? Was nützt es, um die Welt zu reisen, wenn jede Begegnung auf die Emotion eines Augenblicks reduziert wird, auf ein Foto, an das sich in ein paar Tagen oder Monaten niemand mehr erinnert?“, so die Frage des Papstes.<br />Papst Franziskus appellierte in diesem Zusammenhang an die Gläubigen, so zu leben, dass die Welt wirklich verwandelt werde. „Heute blicken wir auf Maria, die unbefleckt Empfangene, und wir bitten sie, dass ihr liebevolles Herz uns gewinnt, dass sie uns bekehrt und uns zu einer Gemeinschaft macht, in der Kindschaft, Bräutlichkeit und Mutterschaft Lebensrichtschnur und -kriterium sind“, forderte er. Indem wir ihrem Beispiel folgten, können die Familien in ihrer Einheit wachsen, die Gemeinschaften ihre Solidarität wiederentdecken und die menschliche Familie beginnen, ihre Spaltungen zu überwinden – die „Schönheit, die die Welt rettet“ - so Franziskus.<br />„Während sich die Öffnung der Heiligen Pforte des Jubiläumsjahres nähert, lasst uns dem Herrn der von der Unbefleckten Jungfrau geboren wurde die Türen unserer Herzen und unseres Verstandes öffnen“, so der Papst auch in seiner Ansprache zum Angelusgebet, „Und ich gebe euch einen Rat. Heute ist ein guter Tag, um eine Beichte abzulegen. Wenn ihr heute nicht zur Beichte gehen könnt, dann geht doch in der kommenden Woche bis zum nächsten Sonntag. Öffnet eure Herzen, und der Herr verzeiht alles“.<br />Nach dem Segen gingen die Gedanken des Bischofs von Rom erneut nach Nicaragua, an das er vor einigen Tagen einen Brief gerichtet hatte : „Ich lade Sie ein, sich dem Gebet für die Kirche und das Volk von Nicaragua anzuschließen, wenn sie die ‚Reinste‘ als Mutter und Patronin feiern und einen Schrei des Glaubens und der Hoffnung zu ihr erheben. Möge die himmlische Mutter ihnen in ihren Schwierigkeiten und Ungewissheiten Trost spenden und die Herzen aller öffnen, damit wir immer den Weg des respektvollen und konstruktiven Dialogs suchen, um Frieden, Geschwisterlichkeit und Harmonie im Land zu fördern“.<br />Das Gebet des Papstes galt auch den Gefangenen, „die sich in den Vereinigten Staaten im Todestrakg befinden… Lasst uns beten, dass ihre Strafe umgewandelt, geändert wird. Denken wir an diese unsere Brüder und Schwestern und bitten wir den Herrn um die Gnade, sie vor dem Tod zu bewahren“.<br /> Sun, 08 Dec 2024 11:13:01 +0100EUROPA/RUSSLAND - Schule der Franziskaner in Nowosibirsk feiert 30jähriges Gründungsjubiläumhttps://www.fides.org/de/news/75767-EUROPA_RUSSLAND_Schule_der_Franziskaner_in_Nowosibirsk_feiert_30jaehriges_Gruendungsjubilaeumhttps://www.fides.org/de/news/75767-EUROPA_RUSSLAND_Schule_der_Franziskaner_in_Nowosibirsk_feiert_30jaehriges_GruendungsjubilaeumNowosibirsk - Eine „persönliche“ Erziehung, die durch die Aufmerksamkeit und Liebe für jedes Kind vermittelt wird. Dieses Ziel verfolgt die Schule „Natale del Signore“ in Nowosibirsk, die 2024 ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Der italienische Pater Corrado Trabucchi , Direktor der ersten Stunde, umreißt klar das Ziel, so: „Wir wollen aus einem egoistischen Herzen ein mitfühlendes Herz machen“. <br />Die Einrichtung der Franziskaner, die kurz nach dem Ende der UdSSR in einem Kontext entstand, in dem die katholische Präsenz auf neuen sozialen und gesetzlichen Grundlagen wiederhergestellt wurde, bietet ein Bildungsangebot, das auf die ganzheitliche Entwicklung der Kinder in ihrer intellektuellen, spirituellen und relationalen Dimension ausgerichtet ist. Die Schule nimmt nicht nur Kinder aus christlichen , sondern auch aus muslimischen Familien auf.<br />Die Schule, die als nichtstaatliche, von der Russischen Föderation anerkannte Einrichtung konzipiert ist, bietet eine vierjährige, im Falle des Besuchs der Vorschule, eine fünfjährige Grundschulausbildung an. Sie wird derzeit von 57 Kindern besucht und hat vier Lehrer. Zusätzlich zu den in Russland üblichen Unterrichtsfächern erhalten die Schüler Musikunterricht, Gesang, eine Stunde Religion pro Woche und eine kurze Zeit des täglichen Gemeinschaftsgebets. Der Religionsunterricht ermöglicht den Kindern eine Annäherung an die Bibel, die Ikonographie, das Leben der Heiligen - insbesondere derjenigen, die der russischen Tradition nahe stehen, wie der Heilige Sergius von Radonež und der Heilige Nikolaus - und die an die Namen Gottes im Koran. <br />Den Lehrern der Schule ist es besonders wichtig, Kinder aus benachteiligten Familien im Prozess des Lernens und der Entwicklung nicht zurückzulassen. In Zusammenarbeit mit den beiden katholischen Pfarreien in Nowosibirsk versuchen die Lehrer, diesen Schülern zu helfen, damit sie die Grundschulzeit bewältigen können. „Wir sind darauf bedacht, dass sich die Persönlichkeiten der Kinder harmonisch entwickeln“, bekräftigt Pater Corrado, “und dass sie sich gut auf den Unterricht konzentrieren können. Deshalb bieten wir drei Essenspausen am Tag an und verfügen über eine Turnhalle, in der sie sich auch in den strengen sibirischen Wintern bewegen können, wenn dies im Freien nicht möglich ist“. <br />Auch die Vorbereitung von Schulaufführungen und festlichen Anlässen hat einen hohen erzieherischen Wert.<br /> „Seit dem ersten Schuljahr 1994 sind dreißig Jahre vergangen“, sagt Pater Corrado gegenüber Fides, “und unsere ehemaligen Schüler von damals haben jetzt Familien und möchten ihre Kinder auf unsere Schule schicken, nicht zuletzt wegen der schönen Erfahrungen, die sie als Kinder hier gemacht haben. Sie kommen oft zurück, um uns in den Ferien zu besuchen und sind eine Art 'Boten' unserer Schule. Und unter unseren ehemaligen Schülern, die inzwischen über 300 sind, gibt es leider auch bereits die ersten Toten, derer wir im Gebet gedenken: Anna, die bei einem Autounfall ums Leben kam, und Nikita, der an der Front starb“. <br />Die Schule genießt in der Stadt einen ausgezeichneten Ruf, und viele Menschen bewundern ihr Erziehungsmodell. „In all diesen Jahren“, so Pater Corrado abschließend, “wurde die Schule von vielen Wohltätern unterstützt, denen unser dankbares Gedenken gilt. Wir sind glücklich, dass wir 30 Jahre lang den guten Samen säen konnten, und dafür danken wir dem Herrn und all unseren Freunden, in der Hoffnung, dass wir weitermachen können“.<br />Derzeit leben und arbeiten drei Minderbrüder in Nowosibirsk, die zusammen mit den Minderbrüdern von St. Petersburg zur Stiftung St. Franziskus für Russland gehören.<br /> Sat, 07 Dec 2024 09:37:11 +0100ASIEN/SYRIEN - Erzbischof Mourad zur Lage in Homs: “Wir vertrauen auf den Herrn”https://www.fides.org/de/news/75768-ASIEN_SYRIEN_Erzbischof_Mourad_zur_Lage_in_Homs_Wir_vertrauen_auf_den_Herrnhttps://www.fides.org/de/news/75768-ASIEN_SYRIEN_Erzbischof_Mourad_zur_Lage_in_Homs_Wir_vertrauen_auf_den_HerrnHoms - „Heute war der Beschuss der Armee zu hören, aber niemand bewegt sich auf den Straßen und die Lage in der Stadt scheint ruhig zu sein. Wir warten auf ihre Ankunft“, so der syrisch-katholische Erzbischof von Homs, Jacques Mourad, zum Klima der Erwartung und der Ungewissheit, in dem sich die Bewohner von Homs befinden. Man erwartet die regierungsfeindlichen Milizionäre, die unaufhaltsam vorrücken und Damaskus ins Visier nehmen. „In Homs gibt es nur deshalb eine Verlangsamung“, erklärt der aus Aleppo stammende Erzbischof, “weil die Armee noch in der Stadt ist und auf den Befehl zum Rückzug wartet. Deshalb sind die anderen nicht vorgerückt.“<br /> Jacques Mourad ist seit März 2023 der syrisch-katholische Erzbischof von Homs. Der Mönch der Klostergemeinschaft Deir Mar Musa, die von dem römischen Jesuiten Paolo Dall'Oglio gegründet wurde , war im Mai 2015 von einem islamistischen Kommando entführt worden und hatte lange Monate der Geiselhaft hinter sich, zunächst in Einzelhaft und dann zusammen mit mehr als 150 Christen aus Quaryatayn, die ebenfalls in den damals vom IS eroberten Gebieten als Geiseln genommen wurden.<br />„Jetzt sind wir beruhigt und vertrauen auf den Herrn. Wir hoffen, dass wir das kommende Weihnachtsfest Jesu in Freiheit feiern können. Während wir die Geburt Jesu erwarten, träumen wir davon, dass es auch für Syrien eine neue Geburt geben möge, für die Gegenwart und die Zukunft. Ein Syrien, das von der internationalen Gemeinschaft respektiert wird und in dem sich die Lebensbedingungen verbessern können. Im Moment scheint dies noch ein Traum zu sein. Aber für uns bleibt es eine sehr konkrete Erwartung“, so der Erzbischof weiter.<br />Syrien - so das Nachrichenportal „Anbamed“ - scheint sich „im Prozess des territorialen Zerfalls zu befinden. Der Vormarsch der von der Türkei und anderen NATO-Ländern unterstützten Dschihadisten aus dem Norden geht weiter“. Auch „Daraa und Sueidaa im Süden sind nicht mehr unter der Kontrolle des Regimes. oppositionelle Milizen haben den lokalen Regierungstruppen nahegelegt, sich zu ergeben und auf die Seite der Aufständischen zu wechseln. Daraa war 2011 die Rebellenstadt, die den Aufstand vom 25. März auslöste. Sueidaa hingegen ist eine Stadt mit drusischer Bevölkerungsmehrheit und hatte sich nie an der Aufstandsbewegung beteiligt“. <br />Unterdessen haben im Nordosten, einer Region, die von kurdisch geführten Streitkräften kontrolliert wird, „Kämpfer alle Stellungen eingenommen, die zuvor unter der Kontrolle von Regierungstruppen und verbündeten iranischen Milizen standen“. <br /> Sat, 07 Dec 2024 09:10:23 +0100ASIEN/INDIEN - Neue Bauernproteste: Forderungen nach Gerechtigkeit und Würdehttps://www.fides.org/de/news/75760-ASIEN_INDIEN_Neue_Bauernproteste_Forderungen_nach_Gerechtigkeit_und_Wuerdehttps://www.fides.org/de/news/75760-ASIEN_INDIEN_Neue_Bauernproteste_Forderungen_nach_Gerechtigkeit_und_WuerdeNeu Delhi - „Die Situation der indischen Bauern ist verheerend. Die unmenschliche Behandlung, die ihnen in diesem Land zuteil wird, führt zu Beunruhigung und einem Gefühl der Hilflosigkeit“, so der Jose Kavi, ein katholischer Journalist und Analyst, in einem Kommentar zu den neuen Protesten der Bauern in Punjab, Haryana und Uttar Pradesh, die erneut mit über 200 Verbänden auf die Straße gingen und sich erneut in Richtung der Hauptstadt Neu Delhi auf den Weg machten. <br />Die Sorgen und Ängste der indischen Bauern sind nicht neu: 2020 protestierten die Landwirte gegen drei Agrargesetze, die die Produktion durch die Begünstigung multinationaler Konzerne gedrosselt hätten. Nach einem Jahr der Proteste wurden diese Gesetze im Jahr 2021 aufgehoben . Nun tragen Indiens Bauern, etwa 700 Millionen Menschen, die das Rückgrat des Landes bilden, erneut eine Reihe von bisher unbeantworteten Forderungen an die Politiker heran: die Streichung von Agrarkrediten, ein Rentensystem für Landwirte und Arbeiter, ein Stopp der Erhöhung der Strompreise. Sie fordern außerdem, dass die Regierung die Anklagen wegen der Gewalttaten im Jahr 2021 fallen lässt und eine Entschädigung für die Familien der rund 700 Landwirte vorsieht, die während früherer Bauernproteste in den Jahren 2020-21 ums Leben gekommen sind. Zu den Forderungen der Gewerkschaften höhere Entschädigung für Grundstücke, die von den Behörden für öffentliche oder private Bauvorhaben erworben wurden. Die Proteste waren wieder aufgeflammt, nachdem die Regierung diese Forderungen bei einem Treffen mit Bauernverbänden im vergangenen Februar abgelehnt hatte. <br /> „Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Bauern die Bürger unseres Landes sind. Als verantwortungsbewusste Bürger müssen wir unsere Solidarität mit den Bauern zum Ausdruck bringen, um ihre Würde zu schützen. Die katholische Gemeinschaft Indiens hat sich mit ihren verschiedenen Einrichtungen stets für das Leben der Landwirte eingesetzt, die oft zu den Ärmsten der Gesellschaft gehören: Diese Unterstützung bedeutet die Förderung von Gerechtigkeit, sozialer Gleichheit und einer nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft unseres Landes“, so Kavi.<br /> <br /><br />Sat, 07 Dec 2024 10:52:40 +0100ASIEN/BAHRAIN - Frauen leisten “wesentlichen Beitrag” zur Sendung der Kirchehttps://www.fides.org/de/news/75762-ASIEN_BAHRAIN_Frauen_leisten_wesentlichen_Beitrag_zur_Sendung_der_Kirchehttps://www.fides.org/de/news/75762-ASIEN_BAHRAIN_Frauen_leisten_wesentlichen_Beitrag_zur_Sendung_der_KircheManama - „Die Frauen sind nicht nur ein fester Bestandteil unserer Glaubensgemeinschaften, sondern auch von wesentlicher Bedeutung für das Gedeihen der Mission unserer Kirche“, sagte Bischof Aldo Berardi , Apostolischer Vikar von Nordarabien, anlässlich eines Treffens über die Beteiligung der Frauen in einer synodalen Kirche in der Mission. „Diese beiden Tage sollen ein Zeugnis unseres Engagements für ihre umfassende Beteiligung sein“, sagte der Bischof bei der Eröffnung der zweitägigen Veranstaltung, die am 29. und 30. November in der Kathedrale Unserer Lieben Frau von Arabien in Awali und in der Herz-Jesu-Kirche in Manama stattfand.<br />Die Initiative wurde von der Organisation „AVONA-Women“ des Apostolischen Vikariats von Nordarabien gemeinsam mit Bischof Berardi auf den Weg gebracht, um den Dialog und die Initiative zur Aufwertung der Rolle der Frau in der Kirche zu fördern. Die Veranstaltung stieß auf große Resonanz und regte zu lebhaften Diskussionen darüber an, wie Frauen noch stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden und ihre Sichtbarkeit in Lehre und Praxis der Kirche verbessert werden kann.<br />Auf der Rednerliste stand auch Pascale Debbane, Regionalkoordinatorin der Sektion „Zuhören und Dialog - Naher Osten“, die über eine umfassendere Vision der synodalen Kirche und die wichtige Rolle sprach, die Frauen bei der Gestaltung der Mission und der Leitung der Kirche spielen. <br />Den Frauen innerhalb der Kirche eine Stimme zu geben und sie zur aktiven Teilnahme an den kirchlichen Aufgaben zu ermutigen, war eines der Ziele dieses Treffens, an dem auch Pater Joseph Savarimuthu, der zusammen mit Pascale Debbane zum Dikasterium für die Förderung der menschlichen Entwicklung gehört, und Schwester Milagros Sandoval von der Missionsgesellschaft der Steyler Missionsschwestern von den Philippinen teilnahmen. <br />„In diesen Zeiten der Dunkelheit, der Spaltung und des Konflikts in allen Formen der Gesellschaft ist das ‚AVONA-Women’s-Program‘ Licht und Hoffnung für die Menschen, insbesondere für die Frauen. Ich bin dankbar, dass ich mich mit ihnen austauschen konnte“, sagte Schwester Milagros und erzählte aus ihrer spirituellen und missionarischen Perspektive von ihrer Arbeit auf den Philippinen.<br />Der Erfolg dieser Initiative ist ein bedeutender Schritt hin zur Anerkennung des wesentlichen und entscheidenden Beitrags von Frauen in der Missionsarbeit.<br /> Fri, 06 Dec 2024 13:21:48 +0100AFRIKA/ALGERIEN - "Kirche der Diskretion": Interview mit dem Erzbischof von Algier und künftigen Kardinal Jean-Paul Vescohttps://www.fides.org/de/news/75763-AFRIKA_ALGERIEN_Kirche_der_Diskretion_Interview_mit_dem_Erzbischof_von_Algier_und_kuenftigen_Kardinal_Jean_Paul_Vescohttps://www.fides.org/de/news/75763-AFRIKA_ALGERIEN_Kirche_der_Diskretion_Interview_mit_dem_Erzbischof_von_Algier_und_kuenftigen_Kardinal_Jean_Paul_VescoVon Gianni Valente <br /><br />„Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast“, dieses Zitat aus dem Johannesevangelium ist der Titel des letzten Hirtenbriefes des französischen Dominikanerpaters Jean-Paul Vesco, der am 11. Februar 2022 sein Amt als Erzbischof von Algier antrat. Es sind Worte, nach denen „Jesus sich selbst beurteilt, indem er sich unter den Blick des Vaters stellt“ und die jeder Bischof und Pfarrer sich davor hüten sollte, als Kriterium für die Beurteilung seiner eigenen Arbeit heranzuziehen. Doch am Ende des Hirtenbriefes scheint Erzbischof Vesco den Satz erneut heranzuziehen, wenn er schreibt, dass „jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft und Religion, als Bruder, als Schwester angesehen werden kann, die ich nicht verlieren darf“. Denn „die allen angebotene Brüderlichkeit, ohne Rücksicht auf religiöse, ethnische oder nationale Zugehörigkeit“ - so hatte der Dominikanerbischof bereits anlässlich der Heiligsprechung des heiligen Charles de Foucauld geschrieben - „ist das Kennzeichen der Geschwisterlichkeit der Jünger Christi“.<br />Der 62-jährige, in Lyon geborene Vesco stand 10 Jahre lang an der Spitze der algerischen Diözese Oran, bevor er Erzbischof von Algier wurde. Papst Franziskus wird ihm am Samstag, den 7. Dezember, beim Konsistorium die Kardinalswürde verleihen. Dies - davon ist Erzbischof Vesco überzeugt -, dient dazu, um im offenen Horizont der universalen Brüderlichkeit zu leben, im Dienst an der Kirche Algeriens. Ein Zeichen, das „mich zu mehr Demut aufruft und drängt, weil es mich immer wieder zu dem Geheimnis zurückführt, warum ich überhaupt ausgewählt wurde“.<br /><br /><br />Sie sind Dominikaner und haben das Bild der „Kirche der Diskretion“ verwendet, um die Kirche in Algerien zu beschreiben. Was bedeutet es, das Evangelium „mit Diskretion“ zu predigen und zu bekennen?<br /><br /><br />JEAN-PAUL VESCO: Wenn ich von der Diskretion der Kirche spreche, meine ich nicht, dass wir nicht das Recht haben, etwas zu tun. Das Evangelium wird „opportune et importune“ durch das Zeugnis verkündet, aber mit Diskretion, das heißt, mit Respekt vor dem Glauben des anderen. Die Besonderheit der Verkündigung des Evangeliums in Algerien, in der muslimischen Welt, besteht darin, dass sie von einem gemeinsamen Leben zwischen Menschen ausgeht, die bereits einen Glauben haben, einen anderen Glauben. In diesem Sinne ist es eine andere Situation als bei der ersten Evangelisierung oder dem Zeugnis in Gesellschaften wie denen des „entchristlichten“ Europas. <br /><br />Für mich ist das Zeugnis des Evangeliums untrennbar mit dem Respekt vor dem Glauben des anderen verbunden. Ich gebe Zeugnis von dem, was ich lebe, ich spreche, wenn ich gefragt werde, ich gebe Rechenschaft über meinen Glauben, aber ich tue dies in dem Bewusstsein, dass es im anderen etwas gibt, eine Wahrheit, die mir entgeht. Ich kam nach Algerien, um die dominikanische Präsenz nach dem Tod von Pierre Claverie zu erneuern. Obwohl ich ihm nie begegnet war, spürte ich auf geheimnisvolle Weise, dass zwischen uns ein geistliches Band bestand. Er pflegte zu sagen: „Niemand besitzt Gott, niemand besitzt die Wahrheit, und ich brauche die Wahrheit der anderen“.<br /><br /><br />Die Kirche von Algerien und die anderen Kirchen des lateinischen Ritus in Nordafrika gehören jetzt zum Dikasterium für die Evangelisierung, dem „missionarischen“ Dikasterium. Was bedeutet es, in Ihren Ländern Missionare zu sein?<br /><br /><br />VESCO: Für mich ist die höchste Gestalt des Missionars die der Brüderlichkeit und der Freundschaft. Ich denke an die Erklärung zur menschlichen Brüderlichkeit von Abu Dhabi, die nicht nur ein weiteres Dokument über den interreligiösen Dialog ist, sondern die Geste zweier Menschen, zweier religiöser Führer, zweier Männer, die nicht versuchen, sich gegenseitig zu überzeugen. Der Papst und der Großimam sind zwei Männer, die den Glauben des jeweils anderen schätzen. Und das hat es auf dieser Ebene noch nie gegeben. Als ich diese beiden Männer sah, wie sie sich ansahen und lächelten, sah ich zwei Brüder. Ich spürte die Freundschaft zwischen ihnen. Als ich eine Audienz bei Papst Franziskus hatte, sagte ich ihm, dass mich dies am meisten an seinem Pontifikat beeindruckt habe, weil es auch unsere Erfahrung in Algerien widerspiegelt. <br /><br /><br />Worauf beziehen Sie sich dabei besonders? <br /><br /><br />VESCO“: Einige Monate zuvor fand die Seligsprechung der 19 algerischen Märtyrer in „Notre-Dame de Santa Cruz“ in Oran statt, und am Ende der Feier gab es strahlende Gesichter, die von einem breiten Lächeln erhellt wurden. Drei Monate später, beim Treffen in Abu Dhabi, sah ich das gleiche Lächeln zwischen Papst Franziskus und Großimam Ahmed al Tayyeb.<br /><br />Das größte evangelische Zeugnis, das die Kirche geben kann, ist das der Brüderlichkeit, der Geschwisterlichkeit unter uns, ausgehend von der Kirche selbst. „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt“, sagt Jesus... Der Papst möchte genau das in der heutigen Kirche zum Ausdruck bringen.<br /><br /><br />Wie kann die Geschwisterlichkeit zwischen Menschen unterschiedlichen Glaubens gelebt und zum Ausdruck gebracht werden?<br /><br /><br />VESCO: Sicherlich reicht es nicht aus zu sagen: „Das ist mein Bruder oder das ist meine Schwester“. In Algerien nennt man sich gegenseitig Bruder oder Schwester, das Vorbild ist die Familie. Aber wenn ein muslimischer Algerier manchmal zu mir sagt: „Du bist mein Bruder“, dann meint er damit etwas Ernstes. Er will damit sagen, dass du mein Freund bist. Und in diesem Moment findet eine Art der Glaubensweitergabe statt.<br /><br />Kein Muslim, auch kein gebildeter, hat mir je etwas wirklich Wesentliches über unseren Glauben gesagt. Andererseits brauchen wir den Glauben des anderen. Ich muss mit gutgläubigen Muslimen in Kontakt kommen, nicht um an ihren Glauben zu glauben, sondern um in einen authentischen Austausch zu treten; und um ihnen etwas von meinem Glauben zu zeigen. Freundschaft, wie auch Brüderlichkeit, beruht auf der Unentgeltlichkeit der Beziehung. Solange es keine unentgeltliche Beziehung gibt, glaube ich nicht, dass der Schatz des Evangeliums weitergegeben werden kann.<br /><br /><br />Die jüngste Geschichte der algerischen Kirche ist von der Erfahrung des Martyriums geprägt. Wie hat diese Erfahrung Ihren Weg verändert?<br /><br /><br />VESCO: Die Kirche von Algerien ist eine Kirche der Märtyrer, und unsere Märtyrer sind Märtyrer der Brüderlichkeit. Papst Franziskus hat uns am Tag der Seligsprechung eine Botschaft geschickt, in der er sagte, er sei überzeugt, dass dieses beispiellose Ereignis „am algerischen Himmel ein großes Zeichen der Brüderlichkeit für die ganze Welt“ gezeichnet habe... Wenn sie Märtyrer sind, dann deshalb, weil sie das Risiko eingegangen sind, zu leben: Sie hätten gehen können, aber sie sind geblieben, und deshalb ist ihr Martyrium ein Martyrium der Brüderlichkeit.<br /><br /><br />Oft wird das Leiden der Christen heraufbeschworen, um den Widerstand und die Verurteilung von Personen und Gruppen zu verstärken, die als Feinde und Verfolger bezeichnet werden...<br /><br /><br />VESCO: In den Jahren, die durch den blutigen Tod dieser Märtyrer gekennzeichnet sind, wurden in Algerien auch mehr als 100 Imame und 200.000 Muslime getötet. Die Stärke des Zeugnisses der Märtyrer ist, dass sie bleiben wollten, um ein gemeinsames Schicksal zu teilen. Ihr Tod bestätigte ihre Verpflichtung, ein bestimmtes Leben zu führen. Wir wollten, dass die 19 Märtyrer gemeinsam seliggesprochen werden, um zu bekräftigen, dass sie das Zeugnis einer ganzen Kirche zu einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte inmitten eines Volkes waren.<br /><br /><br />Was bedeutet es, wie Sie sagten, dass die Kirche in Algerien durch die Ereignisse der Märtyrer „geläutert“ wurde?<br /><br /><br />VESCO: Ich kam 2002 in diese Kirche, zu einer Zeit, als das Leben wieder normal wurde, aber nichts mehr so war wie vorher... Die Menschen mussten wieder lernen normal zu leben, und das war nicht einfach. Es war ein bisschen wie nach einem Krieg: Die Helden kehren zur normalen Gesellschaft zurück, aber das ist zwangsläufig kompliziert. Ein Jesuit, Paul Decisier, pflegte zu sagen: Wir waren gewöhnliche Menschen, die in einer außergewöhnlichen Situation lebten, und nun mussten wir zum Gewöhnlichen zurückkehren. Es war für mich sehr bewegend zu sehen, wie sie diesen Übergang durchlaufen haben.<br /><br /><br />Die rote Farbe, die mit dem Kardinalat verbunden ist, erinnert an das Blut der Märtyrer... Stimmen Sie zu?<br /><br /><br />VESCO: Meine Wahl zum Kardinal bleibt für mich ein tiefes Geheimnis... Aber was auch immer der Grund für meine Ernennung war, wichtig ist, dass ich mich jetzt frage, was der Herr für mich will. <br />Das Rot des Kardinalats macht mich demütig, denn ich weiß, dass ich es im Vergleich zu so vielen anderen nicht verdient habe. Ich möchte, dass es ein Zeichen der Einfachheit ist. Es macht mich nicht zu einem „Kirchenfürsten“, im Gegenteil, es ruft mich auf und drängt mich zu mehr Demut, weil es mich immer wieder auf das Geheimnis zurückbringt, warum ich überhaupt ausgewählt wurde.<br /><br /><br />Wie begann Ihre priesterliche Berufung und die Berufung zum Ordensleben?<br /><br /> <br />VESCO: Mein Eintritt bei den Dominikanern erfolgte sehr unvermittelt. Ich bin im Alter von 33 Jahren eingetreten, ich war Anwalt und hatte immer die Berufung verspürt, Anwalt zu sein. Ich hatte mir mein Leben immer in Form einer Berufung vorgestellt, die sich irgendwann in Form eines Engagements in den Gewerkschaften und in der Politik und dann als Gemeinderatsmitglied zeigte. Ich wurde Anwalt und hatte dann den Eindruck, dass ich die gläserne Decke erreicht hatte. Ich hatte alles erreicht, was ich wollte, aber ich hatte das Glück nicht gefunden, es fehlte noch etwas. <br />Diese gläserne Decke stürzte am 14. August 1994 in Lisieux ein. Ich war zu Besuch bei einem befreundeten Mönch und an diesem Tag fand eine Priesterweihe statt. Ich spürte, dass der Herr mich in diesem Moment rief. Es gab ein Vorher und ein Nachher an diesem 15. August 1994, als ich in der Tiefe meines Herzens Ja sagte.<br /><br /><br />Und was haben die Dominikaner damit zu tun?<br /><br /><br />VESCO: Ich hatte einen Onkel bei den Dominikanern, Jean-Luc Vesco, und meine Kanzlei befand sich zufällig neben dem Kloster, in dem er lebte, also besuchte ich ihn oft, und ich sagte mir immer, dass ich, wenn ich eines Tages die Priesterweihe ablegen würde, irgendwo anders als bei den Dominikanern sein würde... Aber dann spürte ich auf eine sehr mysteriöse Weise, dass ich dorthin gehörte.<br /><br /><br />Der Hirtenbrief der Bischöfe Nordafrikas zum Advent besagt, dass die Bibel nicht zur Rechtfertigung von Krieg und Besatzung herangezogen werden kann...<br /><br /><br />VESCO: Am 10. Oktober 2023, drei Tage nach dem 7. Oktober, habe ich geschrieben, dass das, was die Hamas getan hat, unentschuldbar ist, aber nicht ohne Grund. Ich habe zwei Jahre lang in Jerusalem gelebt, ich war in Gaza, ich habe die Erniedrigung dieser Menschen erlebt und ich habe auch viele Israelis getroffen, die gegen Netanjahu waren. Ich kann nur feststellen, dass Netanjahu und seine Verbündeten seit mehr als 20 Jahren keinen Frieden wollen, sie wollen keine Zweistaatenlösung, und wir befinden uns faktisch in einer Logik der Vernichtung. Diese Politik ist ein Völkermord, was bedeutet, dass es keinen Ausweg gibt, außer der absoluten Vernichtung eines Volkes als solches. Unsere Position als Bischofskonferenz ist es zu sagen, dass Krieg keinen Frieden bringt. Der Krieg wird zerstören, aber er wird keinen Frieden bringen. <br /><br /><br />Welche Verantwortung trägt die internationale Gemeinschaft für die Geschehnisse im Heiligen Land und im Nahen Osten?<br /><br /><br />VESCO: Ich finde es sehr schwierig, die Kolonialisierung der letzten 20 Jahre im 21. Jahrhundert zu sehen. Kolonisierung durch Unterdrückung und Vertreibung. Die ganze Welt ist dabei, zur Herrschaft des Stärkeren zurückzukehren. Das war schon immer so, obwohl es eine Zeit gab, in der wir hofften, dass es anders sein würde. Als ich geboren wurde, hätte man vielleicht glauben können, dass sich das Gleichgewicht verschieben würde, aber das war nicht der Fall. <br /><br />Die politische Moral, die sich in vielen Teilen der Welt herausbildet, ist das Recht des Stärkeren. Und der Frieden und das Glück der Völker können nicht auf dieser „Unmoral“ aufgebaut werden. <br />Fri, 06 Dec 2024 13:07:34 +0100