ASIEN/LIBANON - Patriarchen der Ostkirchen: “Christen und andere sind Minderheiten in Gefahr: beendet die Gewalt”

Donnerstag, 28 August 2014

Beirut (Fides)- In einer gemeinsamen Erklärung prangern die Patriarchen der Ostkirchen am Rande ihrer jüngsten Versammlung in Bkerké “Verbrechen gegen die Menschlichkeit” an, die die Terrormilzen des Islamischen Staates im Irak „gegen Christen, Jesiden und andere Minderheiten begehen”.
Die Patriarchen erinnern daran, dass die christliche Präsenz in verschiedenen Ländern gefährdet ist, und nennen in diesem Zusammenhang insbesondere Ägypten, Syrien und den Irak“. “Christen werden in diesen Ländern Opfer von Aggressionen und hässlichen Verbrecht, die sie dazu zwingen ihre Länder zu verlassen, wo sie als Bürger seit über tausend Jahren beheimatet sind. Islamische und arabische Gesellschaften verlieren damit einen wichtigen menschlichen, kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Reichtum”, heißt es in der Verlautbarung der Patriarchen,
Die Oberhäupter der Ostkirchen erinnern an die “Katastrophe, von der die Christen im Irak, in Mossul und in den 13 Dörfern der Ninive-Ebene, aber auch Jesiden und andere Minderheiten heimgesucht wurden”. Nach der Vertreibung von 120.000 Menschen wurden Kirchen, Moscheen und Heiligtümer sowie die Privatwohnungen derer zerstört, die in die kurdischen Gebiete um Erbil (wo sich rund 60.000 Binnenflüchtlinge aufhalten) und Dohouk (50.000 Vertriebene) fliehen mussten. Die Patriarchen danken allen, die für humanitäre Hilfe für die Vertriebenen sorgen und fordern ein entschlossenes Eingreifen zur Beendigung “der kriminellen Aktionen” des Islamischen Staates. Insbesondere fordern die Patriarchen islamische Institutionen dazu auf, das Vorgehen des IS und ähnlicher Gruppen zu verurteilen, die “dem Image des Islam weltweit beträchtlichen Schaden zufügen”.
Am Ende ihrer Versammlung trafen sich die Patriarchen der Ostkirchen zu Gesprächen mit dem Apostolischen Nuntius in Beirut, Erzbischof Gabriele Caccia, und den Botschaftern der Vereinigten Staaten, Russlands und Großbritanniens sowie mit Vertretern des Generalsekretariats der Vereinten Nationen im Libanon sowie der Botschaften von Frankreich und China. (L.M.) (Fides 28/8/2014)


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