AFRIKA/UGANDA - Die Ernährungsperspektiven in der Region Karamoja verbessern sich: Unterernährung bleibt trotzdem weit verbreitet

Mittwoch, 12 Oktober 2011

Moroto (Fidesdienst) – Die Region Karamoja im Nordosten Ugandas wird oft mit akuter Lebensmittelnot, chronischer Unterernährung und Armut in Zusammenhang gebracht. Wie Hilfswerke berichten scheint es eher unwahrscheinlich, dass es in den kommenden Monaten eine weitere Lebensmittelnot geben wird. Nach Angabe der einheimischen Behörden ist nur ein kleiner Teil der Bevölkerung in Karamoja potentiell gefährdet, obschon es aufgrund der verspäteten Aussaat eine Lebensmittelnot gibt. Rund 10% der Einwohner könnten deshalb auf Lebensmittelhilfen angewiesen sein. Wie die Hochrechnungen des Famine Early Warning System Network (FEWS NET) vorhersehen, wird Milch neben Getreide und Hülsenfrüchten bis zum Begin der Trockenzeit zu den wichtigsten Ernährungsquellen der bäuerlichen Familien gehören.
Wie Experten betonten hat sich die Situation im Vergleich zu 2008 um ein beachtliches Maß verbessert, als in Karamoja nach einer schlechten Ernte über 1 Million Menschen von der Hungersnot betroffen waren. Dieses Jahr sind nur 140.000 Menschen betroffen, die vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen versorgt werden. Mit der Ernte kann 25% des jährlichen Lebensmittelbedarfs gedeckt werden. Doch die Situation hat sich nicht unter allen Aspekten verbessert. Schlechter wurden die Bedingungen, was Hygiene und Armut anbelangt. Die traditionellen Bräuche behindern Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit: viele Mütter, die während der Schwangerschaft in Kliniken medizinisch begleitet werden, gebären zu Hause. Im Ärztezentrum in Iriri entschieden sich von 188 Schwangeren, die dort betreut wurden, nur 24 für eine Entbindung in der Einrichtung.
Die Region mit ihren rund 1,2 Millionen Einwohnern hat das niedrigste Entwicklungsniveau in Uganda. Nur 30% der Menschen haben Zugang zu Trinkwasser und nur 11% können lesen und schreiben. Rund 80% sind von Lebensmittelunsicherheit betroffen. Wie die örtlichen Behörden und die FAO mitteilen, sind die sieben Distrikte Kaabong, Abim, Kotido, Nakapiripirit, Amudat, Napak und Moroto besonders betroffen. Dieses Jahr gab es zwar eine gute Ernte, doch bleibt wie aus einem Bericht der UNICEF hervorgeht die Unterernährungsrate weiterhin sehr hoch. Im Distrikt Nakapriipirit sind 20,4% von akuter Unterernährung (GAM) und 5,6% von schwerer Unterernährung (SAM) betroffen. Insgesamt liegt der Anteil in der Region bei 12,8%, was akute Unterernährung anbelangt und 2,8% bei der schweren Unterernährung. (AP) (Fidesdienst, 12/10/2011)


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