AFRIKA/NIGERIA - Gegenstand des Besuchs des indischen Premierministers in Nigeria war insbesondere die Konsoldierung der wirtschaftliche Zusammenarbeit

Montag, 15 Oktober 2007

Abuja (Fidesdienst) - Nigeria und Indien werden die eigene Zusammenarbeit insbesondere im Bereich der Energieversorgung stärken. Dies stand im Mittelpunkt des Besuchs des indischen Premierministers Manmohan Singh in Nigeria. Der indische Ministerpräsident kam am 14. Oktober in der nigerianischen Hauptstadt Abuja an.
Indien und Nigeria unterhalten seit 1958 diplomatische Beziehungen und damit bereits zwei Jahre vor der Unabhängigkeit Nigerias von Großbritannien. Beide Länder sind Mitglieder des Commonwealth. Bereits in den vergangenen Jahren wurden die Handelsbeziehungen ausgebaut, deren Umfang sich 2006 auf 7,9 Milliarden belief. In den kommenden Jahren soll die 10-Milliarden-Grenze erreicht werden.
Im Vorfeld des Besuchs beschrieb der indische Außenminister die Beziehungen zwischen den beiden Ländern mit folgenden Worten: „Sowohl Indien als auch Nigeria sind multireligiöse, multikulturelle, multilinguistische und pluralistische Länder. Beide Länder sind Demokratien. Nigeria ist der wichtigste Handelspartner Indiens in Afrika und gehört zu den wichtigsten Erdöllieferanten Indiens. Mehrere staatliche und private Unternehmen aus Indien sind in Nigeria tätig. Darunter auch indische Erdölfirmen. Zwischen Indien und Nigeria gibt es seit einigen Jahren auch ein Verteidigungsabkommen und wir haben nigerianische Soldaten ausgebildet und bei der Schaffung von militärischen Ausbildungseinrichtungen im Land mitgewirkt.“
Im Anschluss an seinen Besuch in Nigeria wird der indische Premierminister Südafrika besuchen, wo er am Zweiten Gipfel der IBSA-Staaten (Indien, Brasilien, Südafrika; vgl. Fidesdienst vom 4. Oktober 2007) teilnehmen wird. Auf der Tageordnung des Gipfeltreffens stehen die Reform der Vereinten Nationen, die internationalen Wirtschaftsgespräche in Doha, Armut und Unterentwicklung, Abrüstung und Fragen der Energieversorgung.
Die drei Länder werden sich auch mit den neuen Biokraftstoffen und der Atomenergie befassen. Südafrika ist das einzige afrikanische Land, in dem es Atomkraftwerke gibt. Unterdessen zerstörte das Land seine Atomwaffen nach der Zeit der Apartheid: somit gehört das Land zu den wenigen Beispielen für eine unilaterale atomare Abrüstung. Brasilien stellt ein Programm zum Ausbau der atomaren Energiegewinnung vor, während Indien, das Atomwaffen besitzt, zur friedlichen Atomforschung beitragen möchte.
Die drei Länder werden auch die Handelsbeziehungen untereinander ausbauen und aus diesem Grund gehören zu den jeweiligen Regierungsdelegationen auch Unternehmer: 60 aus Brasilien, 100 aus Indien und 100 aus Südafrika. Die IBSA schuf einen Entwicklungshilfefonds für bedürftige Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika. (LM) (Fidesdienst, 15/10/2007 - 35 Zeilen, 362 Worte)


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