EUROPA/GEORGIEN - „Die katholische Gemeinde in Georgien ist zwar klein, doch sie ist sehr lebendig und geeint“, so der Apostolische Administrator des Kaukasus, Mgr. Giuseppe Pasotto

Montag, 2 Juli 2007

Tiflis (Fidesdienst) - „ Ich habe die Gemeinschaft ‚Johannes XXIII.’ persönlich gebeten, in Georgien tätig zu werden, damit sie ihre besonders Augenmerk für die Randgruppen im Licht der Liebe Christi, im Dienst unserer Kirche und der Gesellschaft des Landes umsetzt“, so der Apostolische Administrator des Kaukasus, aus Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, im Gespräch mit dem Fidesdienst.
„Die Gemeinschaft ‚Johannes Paul II.’ ist erst seit kurzem in Georgien tätig und hat bereits in Erfahrung gebracht, wo sie am besten tätig sein kann, wenn es darum geht bedürftigen Menschen Trost und Hoffnung zu schenken“, so der Bischof. „Durch den Zusammenbruch der Sowjetunion wurde die Volkswirtschaft und die Gesellschaft des Landes erschüttert. Auch wenn es in den vergangenen Jahren erste Anzeichen für eine Verbesserung gegeben hat, bleibt das Hauptproblem weiterhin die weit verbreitete Armut. Unter den Armen sind vor allem auch die Rentner, die von umgerechnet rund 20 Euro im Monat leben müssen. So sind hier auch Formen der Armut aufgetreten, die es auch in anderen Ländern gibt, hier bisher aber unbekannt waren: Drogen und Straßenkinder“.
Mgr. Pasotto beschreibt die katholische Gemeinde des Landes wie folgt: „Es gibt rund 50.000 Katholiken in Georgien, die drei verschiedenen Riten angehören: dem armenischen, dem lateinischen und dem chaldäischen Ritus. Katholiken gibt es hier seit 1250 und nach dem Sturz des Kommunismus konnte auch der lateinische Ritus die eigenen Verwaltungsstrukturen neu organisieren. Heute gibt es bereits 25 lateinische Gemeinden. Seit sieben Jahren bin ich hier Apostolischer Administrator und im vergangenen Jahr ging unsere erste Diözesansynode zu Ende. Dies war eine wunderbare kirchliche Erfahrung einer trotz aller Schwierigkeiten lebendigen katholischen Gemeinde. Zum Abschluss der Synode haben wir drei Beschlüsse gefasst: es soll vor allem der Dialog mit den anderen Kirchen und Konfessionen gefördert werden, wie wollen die Ausbildung fördern und entsprechende Bildungsseinrichtungen schaffen; und wir wollen die Laien als Diakone und Katechisten mit in den Dienst einbeziehen“.
„Was den ökumenischen Dialog anbelangt“, so Mgr. Pasotto, „so gibt es eine Kommission, der Vertreter der christlichen Kirchen angehören und die einmal im Monat tagt. Wir bemühen uns aktiv um den Dialog mit der orthodoxen Kirche, die die größte Religionsgemeinschaft des Landes ist, und mit der wir eine besondere spirituelle Verbundenheit empfinden. Der Dialog mit dem orthodoxen Patriarchat findet im Rahmen einer gemischten Kommission statt, der jeweils zwei Bischöfe und zwei Priester beider Seiten angehören“.
„Die katholische Kirche ist vor allem im sozialen Bereich besonders aktiv, wo sie durch die Caritas und die Einrichtungen der Pfarrgemeinden tätig wird. Diesen Dienst unter den Bedürftigen wollen wir mit Unterstützung der Gemeinschaft „Johannes XXIII.“ konsolidieren. Die katholische Gemeinde wird dafür sowohl vom Staat als auch von den anderen christlichen Gemeinden geschätzt. Ein schönes Zeichen für die besondere Aufmerksamkeit des Staates uns gegenüber war die Einladung eines Vertreters der katholischen Kirche als Hauptredner bei einem Kongress zur Soziallehre der Kirche, der vom Staat veranstaltet wurde“, so Mgr. Pasotto abschließend. (LM) (Fidesdienst, 02/07/2007 - 54 Zeilen, 493 Worte)


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