AFRIKA/MADAGASKAR - Ravalomanana im Amt des Präsidenten bestätigt. Der Oberste Gerichtshof muss das Wahlergebnis innerhalb von zwei Wochen offiziell bestätigen

Montag, 11 Dezember 2006

Antananarivo (Fidesdienst) - „Wir warten darauf, dass der Oberste Gerichtshof die Ergebnisse bestätigt, doch es ist klar, dass der scheidende Präsident Marc Ravalomanana, den ersten Wahlgang gewonnen hat“, so Beobachter aus Antananarivo der Hauptstadt von Madagaskar gegenüber dem Fidesdienst. In der Hauptstadt wurden die endgültigen Ergebnisse der Wahl vom 3. Dezember (vgl. Fidesdienst vom 2. und 4. Dezember) veröffentlicht, die jedoch noch nicht offiziell sind.
Marc Ravalomanana wurde demnach mit 54,80% der Stimmen beim ersten Wahlgang wieder gewählt. Mit 11,68% der Stimmen steht der ehemalige Präsident der Nationalversammlung, Jean Lahiniriko, an zweiter Stelle, gefolgt von Roland Tatsiraka, dem Neffen des ehemaligen Präsidenten Didier Ratsiraka, der bei den Wahlen vom Dezember 2001 Ravalomanana unterlag und diesem erst nach Monate langer Debatte die Macht übergab. Dabei kam es zu einer Spaltung unter der Bevölkerung und Gewalt auf den Straßen.
„Die Veröffentlichung der Wahlergebnisse führte zu Protesten seitens der Opposition, die bereits eine Berufungsklage angekündigt hat“, so der Beobachter im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Die Situation ist jedoch ruhig, auch wenn die Polizei verschiedentlich Durchsuchungen vorgenommen hat“. Dabei wurde auch die Wohnung des ehemaligen Präsidenten Albert Zafy untersucht. Nach Aussage der Beobachter „wurde in den Wohnungen Zafys ein beachtliches Arsenal gefunden, darunter auch Handbomben“. Die Wohnung des ehemaligen Präsidenten soll im Zusammenhang mit der Suche nach dem flüchtigen Armeegeneral stattgefunden haben, der für den versuchten Staatsstreich verantwortlich gemacht wird.
Kurz vor der Wahl war es zu einem versuchten Putsch unter Leitung des Armeegenerals Randriafidisoa, auch „Fidy“ genannt“ gekommen (vgl. Fidesdienst vom 18., 21. und 23. November 2006), auf den die Regierung des Landes nun ein Kopfgeld von 100 Millionen Ariary (rund 40.000 Euro) ausgesetzt hat. Der General ließ in den vergangenen Tagen einer einheimischen Tageszeitung Aufnahmen auf Audiokassetten zukommen.
Unterdessen wurde auch gegen den Bürgermeister von Fianarantsoa, Pety Rakotoniaina, ein Haftbefehl erlassen (der an der Präsidentschaftswahl als Kandidat teilgenommen hatte). Grund für den Haftbefehl unter anderen: Fälschung von Unterschriften (mit Hinterziehung öffentlicher Gelder). Doch Pety ist es bisher gelungen einer Festnahme zu entgehen: „Gegenwärtig wird nach ihm gesucht. Gerüchten zufolge soll er beim General Fidy untergekommen sein, der sich in der Region um Fianarantsoa versteckt halten soll. (LM) (Fidesdienst, 11/12/2006 - 33 Zeilen, 371 Worte)


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