ASIEN/SRI LANKA - Trotz anhaltender Gefechte bemüht man sich um Dialog: Die Bevölkerung setzt große Erwartungen in die Gespräche, die am 28. und 29. Oktober in der Schweiz stattfinden werden

Freitag, 13 Oktober 2006

Colombo (Fidesdienst) - In Sri Lanka gibt es Anzeichen für einen möglichen Dialog. Die Regierung des Landes und politische Parteien der Tamilen setzten große Erwartungen in die für den 28. und 29. Oktober angekündigten Gespräche, die mit norwegischer Vermittlung in der Schweiz stattfinden sollen. Vertreter der Regierung und der tamilischen Rebellen werden sich ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch setzen, womit die Hindernisse zur Wiederaufnahme des Dialogs beseitigt wurden.
Unterdessen - so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche gegenüber dem Fidesdienst - finden im Land weiterhin heftige Kämpfe statt. Die reguläre Armee startete eine Offensive in den von den Rebellen der „Liberation Tigers of Tamil Eelam“ kontrollierten Gebieten, insbesondere in der Region Jaffna, wo mindestens 50 Menschen starben und 400 verletzt wurden. Regierungssoldaten und Rebellen beschuldigen sich gegenseitig, die neue bewaffnete Auseinandersetzung begonnen zu haben. Nach Ansicht von Beobachtern können weitere Gefechte die für Ende Oktober festgelegten Gespräche in Frage stellen.
„Die beteiligten Parteien haben sich offen für den Dialog ausgesprochen. Wir hoffen, dass sie diese Entschlossenheit bewahren werden und keine Rückschritte machen. Es müssen alle Seiten guten Willen zeigen: zivile Behörden, politische Parteien und Guerillakämpfer müssen diesen unter Beweis stellen. Dass sie sich an den Verhandlungstisch setzen ist ein erster und sehr wichtiger Schritt.“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche gegenüber dem Fidesdienst.
Unter der katholischen Glaubensgemeinschaft in Sri Lanka schwindet unterdessen von Tag zu Tag die Hoffnung, dass der seit Ende August vermisste Pfarrer Jim Brown und sein Mitarbeiter Wenceslao, noch gefunden werden. Auf Bitten der Kirche hatte die Regierung zwei Untersuchungskommissionen eingerichtet. Bisher wurde jedoch nichts Neues über den Verbleib der beiden bekannt. Offizielle Ergebnisse der Untersuchung zu ihrem Verschieden stehen bisher noch nicht zur Verfügung. (PA) (Fidesdienst, 13/10/2006 - 29 Zeilen, 304 Worte)


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