Seke (Fides) – Abfall wird zu tragbaren Lampen. Das ist das Projekt des jungen Ingenieurs und Erfinders Aluwaine Tanaka Manyonga aus der simbabwischen Hauptstadt Harare, der die so genannte „Chigubhu“-Laterne erfunden hat, was in der Bantusprache „Shona“ Flasche bedeutet. Es handelt sich um eine tragbare Lampe, die aus recyceltem LED-Elektroschrott hergestellt wird.
Nur rund 44 % der 15 Millionen Einwohner Simbabwes haben Zugang zu Elektrizität. In ländlichen Gebieten, wo über 60 % der Bevölkerung leben, beträgt der Zugang nur 20 %, sodass die meisten Gemeinden vom nationalen Stromnetz abgeschnitten sind. Diejenigen, die Zugang zu Elektrizität haben, leiden unter Stromausfällen von mehr als 12 Stunden pro Tag aufgrund des niedrigen Wasserstands im Kariba-See, dem größten Wasserkraftwerk des Landes, sowie der veralteten Anlagen des Wärmekraftwerks in Hwange.
Ausgehend vom begrenzten Zugang zu Elektrizität und einer Zunahme von Plastik- und Elektronikabfällen, die zum Klimawandel beitragen, hat der Erfinder der Chigubhu-Lampe bereits vor vier Jahren in der Manyoshwa-Grundschule in Seke, einer ländlichen Gegend 54 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, die Installation einer Solaranlage auf den Weg gebracht, die einen der Klassenräume mit Strom versorgt und zum Aufladen von Smartphones und Laptops dient. Ein Jahr später, im Jahr 2022, erhielten 30 Schüler mehrere Chigubhu-Lampen, damit sie abends lesen und ihre Hausaufgaben machen konnten. Im Jahr 2023 wurde beschlossen, ihnen nicht einfach fertige Lamprn zu geben, sondern ihnen beizubringen, wie man sie herstellt und eventuelle technische Probleme löst. Die tragbare Lampe wird in Plastikflaschen und -dosen eingesetzt und tagsüber in der Schule mit erneuerbarer Energie aufgeladen. Nach dem Unterricht nehmen die Schüler sie mit nach Hause und haben so etwa vier Stunden lang Licht.
Dank der Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), der australischen Botschaft in Harare und lokalen Unternehmen wie „Securico“ wurden bisher 1.500 Lampen im ganzen Land verteilt. Nach Angaben der staatlichen Umweltbehörde fallen in Simbabwe jährlich etwa 1,9 Millionen Tonnen Abfall an. Davon sind etwa 342.000 Tonnen pro Jahr Kunststoff, was etwa 18 % des gesamten Abfallaufkommens des Landes entspricht.
(AP) (Fides 15/12/2025)