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Beirut (Fides) – „Es ist nicht nur ein einfacher institutioneller Besuch, sondern ein wichtiger Moment des Beistands, der Wahrheit und des Erwachens des Gewissens für den Libanon und die ganze Welt“, so der Apostolische Vikar von Beirut, Bischof César Essayan, O.F.M.Conv., zur bevorstehende Reise von Papst Leo XIV. in das Land der Zedern.
Neben der Vorfreude auf den bevorstehenden Besuch hofft er, dass dieser einen „entscheidenden Wendepunkt hin zu besseren Zeiten“ für eine Nation darstellen möge, die von zahlreichen Krisen erschüttert ist. In seinem Schreiben an Fides betont der Prälat, dass das libanesische Volk inmitten tiefer Enttäuschungen und einer beispiellosen sozioökonomischen Krise vom Papst nicht nur eine Botschaft des Trostes erwartet, sondern vor allem einen starken „Schrei nach Gerechtigkeit“, der auf internationaler Ebene Widerhall findet.
Der Apostolische Vikar skizziert die drei symbolträchtigen Etappen des Besuchsprogramms, von denen jede eine besondere Bedeutung hat. Das Gebet des Papstes am Grab des Heiligen Charbel Makhlouf im Kloster San Maroun, einem Ort der spirituellen Einkehr, wird ein Moment des Gebets und der Suche nach innerem Frieden für ein ganzes Volk sein. Außerdem wird der Heilige Vater eine psychiatrische Klinik besuchen, „eine symbolträchtige Wahl, um den Ausgegrenzten und Leidenden zu begegnen und damit die bevorzugte Aufmerksamkeit der Kirche für die Letzten und die oft unsichtbaren Wunden der Gesellschaft zu bezeugen“. Ein weiterer wichtiger Punkt wird der das Gebet im Hafen von Beirut sein. „Als Zentrum der Tragödie der Explosion vom 4. August 2020 wird er Schauplatz eines feierlichen und unmissverständlichen Appells an Gerechtigkeit und Wahrheit sein und den Familien der Opfer und einer ganzen Bevölkerung, die Antworten fordert, eine Stimme geben”.
Bischof César Essayan (O.F.M.Conv.) wurde 1962 in Saida in einer armenischen Familie geboren und leitet seit 2016 das Apostolische Vikariat von Beirut und ist für die lateinischen Gläubigen im gesamten Staatsgebiet verantwortlich. In diesen Jahren, die von der Explosion im Hafen, dem wirtschaftlichen Zusammenbruch und neuen Flüchtlingswellen geprägt sind, hat sich der Prälat immer wieder zur Stimme der schwächsten Gemeinschaften gemacht und die internationale Gemeinschaft und die lokalen politischen Eliten nachdrücklich in die Verantwortung genommen.
(GF) (Fides 26/11/2025)