ASIEN/INDONESIEN - Wissenschaftler verschiedener Religionen: "Einheit bewahren und Reformen auf den Weg bringen“

Mittwoch, 3 September 2025 ordensgemeinschaften   universität   politik  

ISNU

Jakarta (Fides) – Mit Blick auf die anhaltenden Proteste der Bevölkerung in Indonesien und den Einsatz der Armee in der Hauptstadt durch Präsident Prabowo Subianto (vgl. Fides 1/9/2025) fordert das Forum „Interfaith Scholars for National Unity“ in einer öffentlichen Erklärung, die Fides vorliegt, „Engagement für die Wahrung der Integrität des Staates“. Außerdem werden gewalttätige Handlungen, die „neue Wunden schlagen“, und „irreführende Äußerungen, die die Kluft zwischen Politik und Bürgern vergrößern“, verurteilt.
Das Forum, dem christliche, muslimische, buddhistische und hinduistische Wissenschaftler angehören, nimmt „mit Besorgnis und Bedauern die Reihe von Ereignissen zur Kenntnis, die den Ausdruck öffentlicher Forderungen behindert und in verschiedenen Regionen des Landes zu Unruhen geführt haben“. Diese Vorfälle, so heißt es, „haben das Gefühl der nationalen Einheit beschädigt und tiefe Narben im demokratischen Weg Indonesiens hinterlassen“. In diesem Sinne könnten sie jedoch „nützliche Lektionen” sein und dazu dienen, „alles zum Wohle der Allgemeinheit zu überdenken und zu verbessern”. „Die begangenen Fehler und Versäumnisse müssen als Lehren genutzt werden, um zu verhindern, dass sie sich in Zukunft wiederholen“, heißt es in der Erklärung.
Wissenschaftler verschiedener Religionen hoffen, dass es gelingt, „die Einheit und Integrität der Republik Indonesien zu bewahren“, „auf die Wünsche des Volkes zu hören, Anarchismus und provokative Narrative zu vermeiden“, „den Dialog zu öffnen, Stabilität und Ruhe zu bewahren“ und auch „im Parlament zu intervenieren, damit dem Volk mit Weisheit Gehör geschenkt wird“. „Die Stimme des Volkes darf nicht ignoriert werden; sie muss die Grundlage jeder Politik und jeder staatlichen Entscheidung sein”, bemerken sie.
„Die nationale Einheit“, erinnern sie, sei ein Erbe unserer Gründerväter, „das wir mit Bewusstsein, Liebe zu unserem Vaterland und im Geiste der gegenseitigen Zusammenarbeit bewahren müssen“, während das Engagement dafür, dass „Indonesien vereint, friedlich und prosperierend bleibt“ bekräftigt wird.
Zu diesem Zweck sei es dringend notwendig, „Raum für einen ehrlichen und zivilisierten Dialog zu schaffen, gegenseitige Vergebung zu fördern und einen Mittelweg zu suchen, der zu einer Einigung führt. Nur durch Dialog und Versöhnung können wir die soziale Harmonie wiederherstellen, die das Fundament des nationalen Lebens bildet“, heißt es. Ziel müsse es sein „sozialer Stabilität und Ruhe, um das reibungslose Funktionieren der nationalen Wirtschaft zu gewährleisten“.
„Wir sind uns einig, dass eine Reform notwendig ist, damit das Parlament seine Aufgaben effizienter wahrnehmen kann. Ein starkes und würdiges Parlament ist eine grundlegende Säule für die Aufrechterhaltung der indonesischen Demokratie“, heißt es abschließend in der Erklärung.
(PA) (Fides 3/9/2025)


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