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Port-au-Prince (Fides) – Nach fast einem Monat Geiselhaft wurde die irische Laienmissionarin Gena Heraty, die seit dreißig Jahren in Haiti tätig ist, zusammen mit den anderen Geiseln befreit, die während des Überfalls auf ein Waisenhaus in der Nähe von Kenscoff bei Port-au-Prince, gefangen genommen worden waren (vgl. Fides 5/8/2025) .
Dies gab die NGO „Nuestros pequeños hermanos“ (Nph), für die die Missionarin arbeitet, mit „tiefer Dankbarkeit und einer Erleichterung, die mit Worten nicht zu beschreiben ist” bekannt.
Weitere Einzelheiten zur Freilassung wurden nicht bekannt gegeben. Es wurde bestätigt, dass die befreiten Geiseln „alle in Sicherheit sind, medizinische und psychologische Hilfe erhalten und bei ihren Angehörigen sind”. Unter den Befreiten befindet sich auch das dreijährige Kind mit Behinderung.
In einer Erklärung dankt auch die Familie der Missionarin allen, die „zu ihrer Befreiung beigetragen haben. Wir sind allen in Haiti und auf internationaler Ebene zutiefst dankbar, die in diesen schrecklichen Wochen unermüdlich daran gearbeitet haben, ihre sichere Rückkehr zu gewährleisten”.
„Die weltweite Anteilnahme, Liebe, Gebete und Solidarität, die Freunde, Nachbarn, Gemeinden, Kollegen und sogar Menschen, die keinerlei Verbindung zu uns haben, Gena und uns entgegengebracht haben, waren eine enorme Quelle des Trostes und der Unterstützung“, heißt es weiter in der Erklärung, die mit der Bitte der Familienangehörigen endet, der „Gesundheit und Privatsphäre“ der Missionarin „Vorrang“ einzuräumen: „Wir bitten die Medien, das Bedürfnis nach Privatsphäre zu respektieren, während sich alle Beteiligten von diesem traumatischen Erlebnis erholen. Wir tragen Haiti weiterhin in unseren Herzen und hoffen auf Frieden und Sicherheit für alle, die von der anhaltenden bewaffneten Gewalt und Unsicherheit im Land betroffen sind.“
Laut der haitianischen Tageszeitung „Le Nouvelliste“ sollen Mitglieder einer Bande für den Angriff auf das Waisenhaus verantwortlich sein. Nach Angaben der Vereinten Nationen kontrollieren Banden und bewaffnete Gruppen etwa 85 % der Hauptstadt Port-au-Prince. Ebenfalls nach Angaben der Vereinten Nationen wurden allein in der ersten Hälfte des Jahres 2025 fast 350 Menschen in Haiti entführt.
(F.B.) (Fides 1/9/2025)
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