AFRIKA/MOSAMBIK - Verwaltungsbezirke in Cabo Delgado am meisten von den jüngsten islamistischen Übergriffen betroffen

Dienstag, 26 August 2025 dschihadisten   papst leo xiv.  

Maputo (Fides) – Nicht nur islamistische Hintergründe, sondern auch wirtschaftliche und soziale Forderungen der lokalen Bevölkerung sowie Interessen im Zusammenhang mit der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen der Region (vor allem Gas, aber auch Edelsteine) und die Beteiligung ausländischer Streitkräfte verursachen die schwere Instabilität, von der die Provinz Cabo Delgado im Norden Mosambiks betroffen ist, zu der sich auch Papst Leo XIV. in seiner Ansprache nach dem Angelusgebet am Sonntag, dem 24. August, geäußert hatte, indem er seine „Verbundenheit mit der Bevölkerung von Cabo Delgado in Mosambik“ zum Ausdruck brachte, „die in einer Situation der Unsicherheit lebt und Gewalt erleidet, welche weiterhin Todesopfer fordert und Menschen in die Flucht treibt“.
In den letzten Wochen haben islamistische Kämpfer der mosambikanischen Provinz des Islamischen Staates acht Bezirke der Provinz Cabo Delgado Dörfer angegriffen, sich Gefechte mit mosambikanischen und ruandischen Soldaten geliefert und Straßensperren entlang der Provinzstraßen errichtet.
Die Bezirke Chiúre und Macomia sind am meisten betroffen, gefolgt von Ancuabe und Muidumbe. Die islamitischen Milizen haben Kontrollpunkte entlang der Straßen N380 und N14 eingerichtet und behindern damit die humanitäre Hilfe für über 85.000 Menschen in Macomia und Muidumbe. Die Fahrer und Passagiere der angehaltenen Fahrzeuge müssen, wenn sie Christen sind, eine „Mautgebühr” von 150 bis 460 Dollar zahlen, um passieren zu können und nicht gefangen genommen zu werden.
Seit 2017 haben mehr als 6.000 Menschen bei den Zusammenstößen in der Provinz ihr Leben verloren. Die Eskalation der Gewalt hat etwa 60.000 Menschen zur Flucht gezwungen, während die für September geplante Wiederaufnahme des Baus des Flüssigerdgas-Terminals (LNG) in Afungi noch ungewiss ist. Das Projekt im Wert von mindestens 20 Milliarden Dollar war im März 2021 nach dem Angriff radikalislamischer Gruppen auf Palma, der wichtigsten Stadt der Region, ausgesetzt worden (vgl. Fides 27/3/2021).
Um den Aktionen der Islamisten entgegenzuwirken, hat die mosambikanische Regierung die Staaten der „Southern African Development Community“ (SADC) und Ruanda um Hilfe gebeten. Erstere entsandten 2021 Soldaten im Rahmen der „Southern African Development Community Mission in Mozambique“ (SAMIM), die jedoch im Juli 2024 wieder abgezogen wurde. Dadurch gewann das von Ruanda entsandte Militärkontingent an Bedeutung, das gemeinsam mit dem mosambikanischen Militär und dem Militär des Nachbarlandes Tansania gegen die Aktionen des Islamischen Staates vorgeht.
Die militärischen Maßnahmen müssen jedoch durch eine Entwicklungspolitik zugunsten der lokalen Bevölkerung ergänzt werden, die zu den ärmsten Mosambiks gehört (vgl. Fides 14/9/2022). Ohne eine solche Politik bleibt die Versuchung groß, sich den bewaffneten Gruppen in der Provinz anzuschließen, nicht nur dem Islamischen Staat, sondern auch den verschiedenen „Selbstverteidigungsmilizen”, die in den letzten Jahren entstanden sind (vgl. Fides 19/12/2022).
(L.M.) (Fides 26/8/2025)


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