AFRIKA/SÜDAFRIKA - Erzbischof von Durban: „Auch Einwanderer ohne Aufenthaltsgenehmigung haben Anspruch auf medizinische Versorgung“

Montag, 25 August 2025 fremdenfeindlichkeit   bischöfe   gesundheitswesen  

Johannesburg (Fides) – Einwanderer sollten, insbesondere wenn sie krank sind und sich in Not befinden, mit Respekt behandelt werden und die notwendige medizinische Versorgung erhalten. Dies fordert Erzbischof Siegfried Mandla Jwara (CMM) von Durban in einer Botschaft vom 23. August mit Bezug auf Proteste vor öffentlichen Gesundheitseinrichtungen in Südafrika, wo Demonstrierende Einwanderer ohne Papiere daran hindern, medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen.
Erzbischof Jwara erinnert daran, dass bereits „am 11. Juli 2025 die ‚Catholic Healthcare Association of South Africa‘ die aktuellen Krise in einigen nationalen Gesundheitseinrichtungen unseres Landes anprangerte, wo ausländische Bürger und Bürgerinnen manchmal mit Gewalt von Personen abgewiesen werden, die damit im Widerspruch zu den Grundsätzen der Soziallehre der Kirche und den christlichen Werten der Liebe, der Barmherzigkeit und des Mitgefühls handeln“.
„Ich möchte diese Gelegenheit nutzen“, so der Erzbischof von Durban, „um meine Stimme zur Unterstützung der Ausgegrenzten zu erheben, die verfolgt und allein aufgrund der Tatsache, dass sie ausländische Staatsbürger sind, abgelehnt werden. Ich tue dies, weil mich die schwierige Situation derjenigen bewegt, die in unser Land kommen, das für viele ein Leuchtturm der Freiheit und Hoffnung ist, und hier Zuflucht suchen“. „Diese Menschen müssen mit Liebe und Respekt behandelt werden und das Recht auf medizinische Versorgung in Situationen genießen, die einen medizinischen Eingriff erfordern“, appelliert der Erzbischof von Durban.
„Ich ermutige daher jeden Menschen, sich daran zu erinnern, dass er nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde und dass sein Bruder oder seine Schwester, unabhängig von ihrer Nationalität, ihrem Stamm oder ihrer Sprache, mit Würde behandelt werden muss und es ihm innerhalb der Grenzen des Gesetzes gestattet ist, ohne Angst oder Hindernisse Hilfe zu suchen und zu erhalten. Schließlich bitte ich die Zivilbehörden eindringlich, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um diese Angelegenheit so schnell wie möglich zu klären, denn es geht um Menschenleben“, schließt der Erzbischof.
Seit Juni kam es in mehreren südafrikanischen Provinzen, insbesondere in Gauteng und KwaZulu-Natal, zu zahlreichen Zwischenfällen, bei denen ausländischen Bürgern den Zugang zur Gesundheitsversorgung in den öffentlichen Einrichtungen des Landes verwehrt wurde. Nach Ansicht der Demonstrierenden sind die öffentlichen Gesundheitseinrichtungen überfüllt und sollten südafrikanischen Bürgern Vorrang einräumen.
Es war die sogenannte „Operation Dudula”, eine fremdenfeindliche Organisation unter dem Vorsitz von Zandile Dabula, die im Juni eine nationale Kampagne startete, um illegalen Ausländern den Zugang zu öffentlichen Gesundheitseinrichtungen zu verwehren. Die Organisation argumentiert, dass das öffentliche Gesundheitssystem überlastet sei und südafrikanischen Bürgern Vorrang eingeräumt werden müsse. Der „Operation Dudula” hat sich die Bewegung „March and March“ angeschlossen, eine Nichtregierungsorganisation, die sich gegen die Beschäftigung von Zuwanderern ohne Papiere in Südafrika einsetzt und im März 2024 von der Radiomoderatorin Jacinta Ngobese-Zuma gegründet wurde.
(L.M.) (Fides 25/8/2025)


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