Istituto Figlie di Maria Ausiliatrice
Quito (Fides) – „Ich muss Missionarin werden“, so lautet das Versprechen, das das gesamte Wirken der italienischen Ordensschwester Maria Troncatti, einer Missionarin der Don-Bosco-Schwestern, die am 19. Oktober 2025, dem Sonntag der Weltmission, von Papst Leo XIV. heiliggesprochen wird, prägte.
Maria wurde am 16. Februar 1883 in Corteno Golgi in der italienischen Provinz Brescia in einer kinderreichen Familie von Viehzüchtern geboren und wuchs, wie auf der Website des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse zu lesen ist, zwischen der Arbeit auf den Feldern und der Betreuung ihrer kleinen Geschwister auf. Die Lektüre des Bulletins der Salesianer Don Boscos weckte in ihr den Wunsch, sich Gott zu weihen. So trat sie in den Orden der Töchter Mariae Hilfe der Christen(Don-Bosco-Schwestern) ein und legte 1908 in Nizza Monferrato ihre zeitlichen Gelübde ab.
Während des Ersten Weltkriegs war sie Krankenschwester beim italienischen Roten Kreuz in Varazze. Ein Ereignis prägte ihr Leben: Als Überlebende einer tragischen Überschwemmung versprach sie der Muttergottes, dass sie, wenn sie gerettet würde, als Missionarin aufbrechen würde. Das Versprechen wurde erfüllt: 1922 ging Schwester Maria als Missionarin nach Ecuador.
In Begleitung des Missionsbischofs Domenico Comin erreichte sie mit zwei Mitschwestern den Amazonas-Regenwald im Herzen des Gebiets der Shuar-Indianer. Dort gewann sie das Vertrauen der Bevölkerung, indem sie mit einem einfachen Taschenmesser die Tochter eines Stammesführers rettete, die von einer Kugel verletzt worden war. Von diesem Moment an war sie für alle “La Madrecita” (Das Mütterchen).
Vierundvierzig Jahre lang lebte Schwester Maria unter den Shuar im Apostolischen Vikariat Mendez mit Macas, Méndez, Sucúa und Sevilla Don Bosco Máca. Sie verkündete den Indios nicht nur das Wort Gottes, sondern war auch als Krankenschwester, Chirurgin, Orthopädin, Zahnärztin und Apothekerin für sie da. Sie widmete sich vor allem der Förderung der Shuar-Frauen und unterstützte die Gründung christlicher Familien, die auf freier Wahl und nicht mehr auf arrangierten Ehen beruhten.
Unter anderem war sie im Krankenhaus „Pio XII” in Sucúa und in zahlreichen Krankenstationen im Dschungel tätig. Immer und unermüdlich unterwegs war sie Mutter für Tausende von Menschen.
Am 25. August 1969 endete ihre irdisches Leben: Ein Flugzeug, mit dem sie nach Quito reiste, stürzte kurz nach dem Start ab. Der Radiosender der Shuar-Föderation gab die Nachricht bekannt: „Unsere Mutter, Schwester Maria Troncatti, ist gestorben”. Ihre sterblichen Überreste ruhen heute in Sucúa. Im Jahr 2012 wurde sie von Papst Benedikt XVI. selig gesprochen. Und im kommenden Missionsmonat Oktober wird sie nun heiliggesprochen werden.
(F.B.) (Fides 22/8/2025)