Von Gianni Valente
Fuzhou (Agenzia Fides) - Am heutigen Mittwoch, den 11. Juni 2025, dem Fest des heiligen Apostels Barnabas, wurde der 73jährige Bischof Joseph Lin Younan offiziell als Weihbischof von Fuzhou in der chinesischen Provinz Fujian anerkannt und in sein Amt eingeführt. Dies teilt das Presseamt des Heiligen Stuhls mit, das darauf hinweist, dass der Papst den Bischof „im Rahmen des Dialogs im Hinblick auf das vorläufige Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China“ am 5. Juni 2025, zum Weihbischof von Fuzhou (Provinz Fujian, China) ernannte. Dies ist die erste Ernennung eines chinesischen Bischofs durch den derzeitigen Papst, weniger als einen Monat nach Beginn seines Pontifikats.
Weihbischof Lin Yuntuan wurde am 12. März 1952 in Fuqing geboren. Von 1979 bis 1983 absolvierte er seine Ausbildung am Priesterseminar der Diözese Fuzhou und wurde am 9. April 1984 zum Priester geweiht. Er wirkte in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen Funktionen innerhalb der Diözese, unter anderem als Pfarrer, Dozent und stellvertretender Direktor der Wirtschaftskommission. Im selben Zeitraum war er auch Bischofsdelegat. Von 2003 bis 2007 war er Diözesanadministrator, danach bis 2013 Delegat des Apostolischen Administrators des Kirchsprengels und schließlich von 2013 bis 2016 Apostolischer Administrator ad nutum Sanctae Sedis. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Dezember 2017.
Die offizielle Anerkennung von Bischof Joseph Lin Yuntuan im Amt als Weihbischof der Diözese Fuzhou war ein lang erwartetes Ereignis in der örtlichen Glaubensgemeinschaft. Bislang hatten die Behörden und der chinesische Regierungsapparat das bischöfliche Amt von Bischof Lin nicht anerkannt.
Die Zeremonie zur Amtseinführung wurde von Bischof Vincenz Zhan Silu von Mindong, geleitet, der im vergangenen Oktober auch an der Bischofssynode in Rom teilgenommen hatte.
Während der Zeremonie erklärte Weihbischof Lin, dass er der Verfassung treu bleibe und allen helfen wolle, das Land und die Kirche zu lieben, das Evangelium zu verkünden und die Einheit des Landes in Harmonie zu fördern, indem er den Kriterien der „Sinisierung“ folge. An der feierlichen Zeremonie nahmen auch Vertreter der Bischofskonferenz, der Patriotischen Vereinigung und des Komitees für religiöse Angelegenheiten der Provinz teil.
Nach der Einführungszeremonie wurde eine Heilige Messe gefeiert, die von Bischof Joseph Cai Bingrui von Fuzhou geleitet wurde. Es konzelebrierten Bischöfe aus den Diözesen der Provinz Fujian: neben Bischof Zhan Silu auch Bischof Lin Yuntang und Bischof Wu Yishun aus Minbei. Rund 80 Priester und mehr als 200 Ordensfrauen und Laiengläubige waren anwesend.
Der Direktor des Pressebüros des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, erklärte in Rom: „Wir freuen uns, dass heute, anlässlich der Amtsübernahme des Weihbischofs von Fuzhou durch Giuseppe Lin Yuntuan, sein bischöfliches Amt auch für zivilrechtliche Zwecke anerkannt wird.“ Er sprach von einem „wichtigen Schritt auf dem gemeinsamen Weg der Diözese“, der aus dem fortlaufenden Dialog mit den chinesischen Behörden hervorgehe.
Weihbischof Lin Yuntuan, heißt es in der offiziellen Verlautbarung des Presseamts des Heiligen Stuhls, wurde am 12. März 1952 in Fuqing geboren. Von 1979 bis 1983 absolvierte er seine Ausbildung am Priesterseminar der Diözese Fuzhou und wurde am 9. April 1984 zum Priester geweiht. Er wirkte in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen Funktionen innerhalb der Diözese, unter anderem als Pfarrer, Dozent und stellvertretender Direktor der Wirtschaftskommission. Im selben Zeitraum war er auch Bischofsdelegat. Von 2003 bis 2007 war er Diözesanadministrator, danach bis 2013 Delegat des Apostolischen Administrators des Kirchsprengels und schließlich von 2013 bis 2016 Apostolischer Administrator ad nutum Sanctae Sedis. Die Bischofsweihe empfing er am 28. Dezember 2017.
Die Leitung der Diözese Fuzhou hatte am 23. Januar Bischof Joseph Cai Bingrui offiziell übernommen, nachdem er zuvor Bischof der Diözese Xiamen gewesen war. „Papst Franziskus“, so berichtete das Bulletin des Presseamtes des Heiligen Stuhls damals, „hat seine Kandidatur im Rahmen des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China gebilligt und Joseph Cai am 15. Januar 2025 zum Bischof von Fuzhou ernannt“ und ihn damit von Xiamen in das neue Bistum versetzt . Beide Diözesen befinden sich in der Küstenprovinz Fujian.
Während der Amtseinführungszeremonie, die ebenfalls von Bischof Vincenzo Zhan Silu geleitet wurde, wurde betont, dass die Versetzung mit dem Einverständnis des Bischofs von Rom erfolgt, und es wurde ein vom „Kollegium der chinesischen Bischöfe“ verfasstes Schreiben zur Anerkennung der Versetzung verlesen.
Die Diözese Fuzhou
Der Weg der katholischen Glaubensgemeinschaft in Fuzhou war in den letzten Jahrzehnten von Leid und Beeinträchtigungen geprägt, die auch zu Spaltungen geführt haben.
Vor der Ernennung von Bischof Cai Bingrui war der Bischofssitz von Fuzhou seit dem 14. April 2023 dem Tag, an dem Bischof Peter Lin Jiashan im Alter von 88 Jahren verstarb, vakant (vgl. Fides 14/4/2023).
Am 9. Juni 2020 war die Bischofsweihe von Peter Lin Jiashan von den chinesischen politischen Behörden offiziell anerkannt. Vor dem offiziellen Einführungsakt hatte Erzbischof Lin sich in einem Brief an die Priester und Ordensfrauen gewandt, in dem er unter anderem mitteilte, dass er die Anerkennung der der Regierung unterstellten Gremien akzeptiert habe, weil er "die Einheit" in der Diözese anstrebe und nach dem Abkommen zwischen China und dem Heiligen Stuhl von 2018 und den von den vatikanischen Dikasterien 2019 veröffentlichten "pastoralen Leitlinien" die "Bedingungen" für das Voranschreiten auf dem Weg der Versöhnung vollständig erfüllt seien. Lin versicherte, dass der Akt der öffentlichen Formalisierung seines bischöflichen Amtes in vollem Einklang mit dem Glaubensbekenntnis der "einen, heiligen, katholischen und apostolischen" Kirche stehe und forderte alle Getauften auf, "in einem Geist der Einheit und der Gemeinschaft zu leben, den Weg der Versöhnung durch gegenseitige Akzeptanz und Nachsicht zu gehen und Angriffe und Urteile zu vermeiden, die Zwietracht schüren, um in Jesus Christus eins zu sein".
(Fides 11/6/2025)