AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Über 118.000 Menschen sind von verheerenden Überschwemmungen in Äthiopien betroffen

Dienstag, 29 August 2006

Addis Abeba (Fidesdienst) - Über 118.000 Menschen sind von den verheerenden Überschwemmungen betroffen, die es in weiten Teilen Äthiopiens in den vergangenen Monaten gab. Dies berichtet das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen. Nach Angaben der Organisation haben starke Regenfälle zahlreiche Todesopfer und Vermisste gefordert. In diesem Zusammenhang weist die Organisation auch auf die große Anzahl der Vertriebenen, Obdachlosen und Kranken hin, die es infolge der Überschwemmungen n dem afrikanischen Land gibt.
Das WFP betont dabei, dass es, abgesehen von den während der Regenzeit in den Monaten von Juni bis September üblichen Überschwemmungen, dieses Jahr zu außergewöhnlich starken Überschwemmungen kam, bei denen an drei Staudämmen im Westen, Süden und Norden des Landes das Sicherheitsniveau überschritten wurde.
Das WFP hat zusammen mit anderen internationalen humanitären Einrichtungen 37,5 Tonnen Getreide, 1,1 Tonnen Pflanzenöl, 4 Tonnen Hülsenfrüchte und 50 Tonnen Kekse und aufbauende Lebensmittel für die betroffenen Bevölkerungsteile in dem afrikanischen Land bereitgestellt. Die Hilfsmittel wurden in vier Ortschaften verteilt, wo die Obdachlosen vorübergehend untergebracht sind.
„Es handelt sich um einen Wettlauf mit der Zeit, damit Not leidende Menschen mit den notwendigen Lebensmitteln versorgt werden können“, so Anezer Ngowi, der geschäftsführende Leiter des WFP in Äthiopien. „Diesen Wettlauf müssen wir gewinnen, denn es stehen zu viele Menschenleben auf dem Spiel“.
Tausende Menschen wurden von den überfließenden Gewässern des Omo-Flusses rund 800 Kilometer südlich der äthiopischen Landeshauptstadt Addis Abeba von der Umwelt abgeschlossen. Im Omo-Tal sind bei den Überschwemmungen rund 300 Menschen ums Leben gekommen und rund 3.000 Tiere verendeten. Bei Überschwemmungen in Dire Dawa starben weitere 254 Menschen. Außerdem werden zahlreiche Menschen vermisst und die Zahl der Opfer könnte noch steigen.
Am 15. August konnten rund 1.300 Menschen gerettet werden, doch die intensiven Regenfälle und die zerstörten Infrastrukturen behinderten die Hilfsmaßnahmen.
Besorgniserregend ist derzeit die Situation in der Region Amhara im Norden des Landes, wo rund 20.000 Menschen an den Ufern des Tana-Sees gefährdet sind. Rund 10.000 Menschen wurden bereits in Notunterkünften untergebracht.
Die äthiopische Regierung schuf unterdessen eine Arbeitsgruppe, die das Ausmaß der Schäden und die Ausdehnung der Überschwemmungen prüfen soll. Hilfsmittel wurden auch von amerikanischen Soldaten der benachbarten Basis in Dschibuti zur Verfügung gestellt. Die äthiopische Regierung bat die internationale Staatengemeinschaft um die dringende Entsendung von Booten und Hubschraubern zur Evakuierung der Menschen in den überschwemmten Gebieten. (LM) (Fidesdienst, 29/08/2006 - 39 Zeilen, 385 Worte)


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