AFRIKA/SUDAN - Sakramente spenden und Ehepaare segnen: Missionare bleiben trotz Krieg vor Ort

Freitag, 17 November 2023

Khartum (Fides) - Der Krieg in der Ukraine und die schweren Gefechte, die derzeit in Gaza stattfinden, haben in den internationalen Medien die ebenso blutige Krise überschattet, die seit dem 15. April im Sudan tobt (vgl. Fides 17/4/2023).
Derzeit gibt es im Sudan mehr als 6 Millionen Binnenvertriebene und Flüchtlinge, und die Bomben fallen weiter und schlagen wahllos ein. Am vergangenen 3. November, wurde das Haus „Dar Mariam“ der Salesianerinnen in Shajara von einer Bombe getroffen, die mehrere Verletzte forderte (vgl. Fides 13/11/2023).
"Trotz der tiefen Trauer über das, was unseren Gemeinschaften widerfährt, sind wir dem Herrn dankbar für die ständigen Segnungen, die uns im Camp für Vertriebene in Jeberona, Khartum, zuteilwerden. So haben wir in den letzten Tagen vielen jungen Menschen in unserem Chor die ersten Sakramente der christlichen Initiation - Taufe, Eucharistie und Firmung - gespendet und mehrere Ehepaare gesegnet", so Pater Yousif William Idris El Tom, der einzige Comboni-Missionar, der noch in Omdurman lebt und arbeitet.
"Drei unserer sechs Ordensgemeinschaften im Sudan sind zu unserem großen Bedauern vorübergehend aufgegeben worden", so der Provinzobere der Comboni-Missionare, Pater Diego Dalle Carbonare. „Sie gehören zu den ältesten Gemeinschaften des Instituts und gehen auf die Zeit zurück, als unsere ersten Brüder nach den Tarīqahs, den muslimischen Sufi-Bruderschaften, der Mahdiyyah, nach Khartum und Omdurman zurückkehrten." Pater Yousif ist immer noch vor Ort und begleitet die christlichen Gemeinschaften in der Region.
Die mächtigste und am besten organisierte "Tarīqah" ist die „Mahdiyyah“. Ihre Anhänger führten einen Aufstand gegen das türkisch-ägyptische Regime (1821-85) an und gründeten einen unabhängigen Staat im Sudan, der von 1884 bis 1898 bestand. Die „Mahdiyyah“ und die „Khatmiyyah“ bildeten auch die Grundlage für die politischen Parteien, die in den 1940er Jahren im Sudan entstanden und auch nach der Unabhängigkeit eine wichtige Rolle in der Politik des Landes spielten.
(AP) (Fides 17/11/2023)


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