AFRIKA/SUDAN - Der zehnmonatige Krieg im hat das Land verwüstet

Mittwoch, 21 Februar 2024

Khartum (Fides) - Der Krieg, der vor zehn Monaten im Sudan ausgebrochen ist, hat eine verheerende humanitäre Krise ausgelöst. Im Januar 2024 gab es über 10,7 Millionen Vertriebene, die größte Vertreibungskrise der Welt. Der Konflikt hat 12.000 bis 15.000 Todesopfer gefordert.
Ein Drama, an das Papst Franziskus nach dem Angelus am Sonntag, den 18. Februar, erinnerte: "Es sind nun zehn Monate seit dem Ausbruch des bewaffneten Konflikts im Sudan vergangen, der eine sehr ernste humanitäre Situation verursacht hat. Ich bitte die Kriegsparteien erneut, diesen Krieg zu beenden, der den Menschen und der Zukunft des Landes so viel Schaden zufügt. Wir beten, dass bald Wege des Friedens gefunden werden, um die Zukunft des geliebten Sudan aufzubauen".
Der Konflikt, der am 15. April 2023 zwischen der regulären Armee (Sudan Armed Forces, SAF) unter der Führung von Abdelfattah Al-Burhan und den Rapid Support Forces (RSF) unter der Führung von Mohammed Hamdan Dagalo (genannt Hemeti) ausgebrochen ist, scheint kein einfaches Ende zu nehmen. Im Gegenteil, er hat eine Dynamik ausgelöst, die den Sudan zu zersplittern droht, nachdem andere bewaffnete Gruppen, die schon seit einiger Zeit in verschiedenen Gebieten des Landes präsent sind, Partei ergriffen oder das Chaos genutzt haben, um die Kontrolle über die Gebiete zu übernehmen, in denen sie präsent sind.
Im Moment scheinen die RSF einen Vorteil gegenüber der regulären Armee zu haben, nachdem sie Mitte Dezember die Kontrolle über Wad Madani im Bundesstaat Al-Gezira, der als Kornkammer des Sudan gilt, übernommen haben.
Die RSF können auch auf Waffen-, Munitions-, Treibstoff- und andere Lieferungen aus den Nachbarländern zählen: Zentralafrika, Tschad, Libyen (Cyrenaica) sowie auf die Unterstützung durch russische Söldner der Firma Wagner und der Vereinigten Arabischen Emirate. Unterdessen hat die reguläre Armee eine wichtige Waffenfabrik Yarmouk im Raum Khartum verloren, zählt aber auf eine gewisse Unterstützung von außen, z. B. von Ägypten. Im Netz kursieren auch Videos von Angriffen ukrainischer Spezialeinheiten gegen die RSF und russische Wagner-Söldner, die fast eine Ausweitung des Krieges in der Ukraine auf sudanesischen Boden symbolisieren.
Erschwert wird der Konflikt durch die Spaltungen innerhalb der Streitkräfte selbst. Die reguläre Armee ist intern zwischen Stämmen, Ethnien und religiösen Bekenntnissen gespalten, da sie sich aus verschiedenen Schichten der sudanesischen Gesellschaft rekrutiert. Andererseits macht die flexible Kommandostruktur der RSF ihre Kämpfer weniger kontrollierbar für die Führungsspitze der Organisation, was Menschenrechtsverletzungen begünstigt. Diese wiederum können eine Spirale der Rache und weiterer Gewalt auslösen. Schließlich sind die verschiedenen Gruppen, die sich der einen oder anderen Seite angeschlossen haben, ihrerseits in gegnerische Formationen gespalten.
(L.M.) (Fides 21/2/204)


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