VATIKAN - Die Kommission “Neue Märtyrer - Zeugen des Glaubens” greift auf Erhebungen des Fidesdienstes zurück

Dienstag, 14 November 2023 märtyrer   ermordete missionare   papst franziskus  

Foto La Croix

Rom (Agenzia Fides) – Die von Papst Franziskus mit Blick auf das Heilige Jahr 2025 eingerichtete Kommission “Neue Märtyrer – Zeugen des Glaubens” soll einen Katalog neuer christlicher Märtyrer seit dem Jahr 2000 erstellen, die “ihr Blut für Christus und das Evangelium vergossen haben“. Bei der Arbeit wird die Kommission unter anderem auf die Erhebungen zurückgreifen, die der Fidesdienst jedes Jahr veröffentlicht. Dies geht aus einem Kommuniqué hervor, das nach der Sitzung der Kommission am Donnerstag, den 9. November 2023, im Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse herausgegeben wurde, unter dessen Schirmherrschaft die Kommission im Auftrag von Papst Franziskus tätig ist.
"Die Erhebung der christlichen Opfer und die Aufopferung des Lebens durch Laien, Seelsorger, Männer und Frauen des geweihten Lebens", heißt es in der vom Dikasterium herausgegebenen Mitteilung, "wird sich auf die bereits von Fides und anderen Agenturen unternommenen Anstrengungen stützen, aber auch auf neue Nachforschungen, die von den Bischöfen, den Ordensgemeinschaften und denjenigen unterstützt werden, die das Andenken an diese Christen bewahren". In der ersten Phase werden sich die Vorarbeiten der Kommission auf die Christen konzentrieren, "deren Leben im Gehorsam gegenüber dem Evangelium in der Zeitspanne vom Jahr 2000 bis heute auf verschiedene Weise beendet oder geopfert wurde". „Derzeit", so heißt es im Kommuniqué, "sind über 550 Zeugen bekannt, deren Todesumstände und ihr Dienst an der Kirche und am Volk Gottes bekannt sind".
Auf ihrer Arbeitssitzung beschloss die Kommission unter anderem, den Beitrag der Gläubigen der katholischen Ostkirchen im Nahen Osten und der Kirchen Asiens mit besonderer Aufmerksamkeit zu untersuchen. Darüber hinaus wurde "an den ökumenischen Wert des Martyriums im weiteren Sinne erinnert sowie an die Notwendigkeit, den Reichtum des Zeugnisses der Christen anderer Konfessionen zu berücksichtigen".
Das Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse hat in Person des Kommissionspräsidenten, Erzbischof Fabio Fabene, "die Kommission mit den notwendigen Instrumenten ausgestattet, um die ihr übertragene Aufgabe zu erfüllen“. Gemeinsam mit dem Vizepräsidenten, Professor Andrea Riccardi, wurden "vergangene Forschungen aufgearbeitet und Vorschläge für zukünftige Forschungen gemacht".
Papst Franziskus hatte die Einrichtung der Kommission und die Gründe für seine Entscheidung in einem Brief vom Montag, 3. Juli 2023, erläutert (vgl. Fides 5/7/2023). "Die Märtyrer in der Kirche", heißt es in jenem päpstlichen Schreiben, "sind Zeugen der Hoffnung, die aus dem Glauben an Christus kommt und zur wahren Nächstenliebe anregt". Sie "haben das Leben der Kirche in jedem Zeitalter begleitet" und gedeihen auch heute noch als "reife und hervorragende Früchte des Weinbergs des Herrn". Und auch heute stelle das Gedenken an die Märtyrer einen "Schatz" dar, den die christliche Gemeinschaft zu bewahren aufgerufen sei.
Zu den Mitgliedern der Kommission gehört auch Pater Dinh Anh Nhue Nguyen, O.F.M.Conv., Generalsekretär der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker, der von 2021 bis 2022 auch Direktor des Fidesdienstes war.
In den Jahresberichten über ermordete Missionare, die seit den 1980er Jahren von Fides veröffentlicht und in den letzten Jahren von Stefano Lodigiani herausgegeben wurden, fallen vor allem die spärlichen biografischen Angaben zu den einzelnen Opfern und die nüchterne Schilderung der Einzelheiten und Umstände ihres gewaltsamen Todes auf. Die meisten von ihnen wurden nicht während hochriskanter Missionen getötet, sondern im alltäglichen Leben bei ihrem apostolischen Wirken, das sie selbstlos zum Wohle aller aufopferten, einschließlich - zuweilen - ihrer eigenen Mörder.
In dem Bericht von 2016 wurde auch der Name von Pater Jacques Hamel genannt, dem in seiner Kirche in Rouen in der Nähe des Altars der Eucharistie die Kehle durchgeschnitten wurde. Das Dossier aus dem Jahr 2020 berichtete auch über den Tod von Pater Roberto Malgesini, einem Priester aus der Lombardei, der von einem der unzähligen Menschen, denen er unentgeltlich half, erstochen wurde. Das Ende 2022 veröffentlichte Dossier berichtete über die Geschichte der Ärztin und Ordensschwester Marie-Sylvie Kavuke Vakatsuraki, die in der Demokratischen Republik Kongo von einer Bande von Dschihadisten getötet wurde, die das Gesundheitszentrum angriffen, in dem sie gerade eine Frau operieren wollte.
(GV) (Fides 14/11/2023)


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