AFRIKA/SOMALIA - Zum 20. Todestag von Annalena Tonelli: Somalische Kirche gedenkt der italienischen Laienmissionarin

Donnerstag, 5 Oktober 2023

Dschibuti (Fides) – "Seit ich ein Kind war habe ich mich entschieden, für andere da zu sein: für die Armen, die Leidenden, die Verlassenen, die Ungeliebten. Das habe ich getan und ich hoffe, dass ich es bis zum Ende meines Lebens tun werde. Ich wollte nur Jesus Christus nachfolgen. Nichts anderes hat mich so sehr interessiert: Er und die Armen durch Ihn. Für Ihn habe ich mich für radikale Armut entschieden". So erzählt Annalena Tonelli, 1943 in Forlì geboren, von ihrer Wahl als Laienmissionarin unter den Armen Afrikas zu leben, wo sie 1969 angekommen war.
Anlässlich des 20. Todestages von Annalena Tonelli, die am 5. Oktober 2003 von zwei bewaffneten Männern in dem von ihr geleiteten und gegründeten Krankenhaus in Boroma (Somaliland) im Norden Somalias, getötet wurde, gibt es zahlreiche Initiativen zum Gedenken an sie. "Die Kirche in Somalia gedenkt ihr heute, am 5. Oktober, und mit einer besonderen Feier am Sonntag, dem 8. Oktober", schreibt, Apostolischer Administrator von Mogadischu und Bischof von Dschibuti, Giorgio Bertin, der Agentur Fides. "Ich werde am Sonntag in Mogadischu sein, um Annalena auf Einladung von General Fulvio Poli zu gedenken, der wie sie aus der italienischen Region Emilia-Romagna stammt und Leiter der Mission der Europäischen Union in Somalia (European Union Training Mission in Somalia, EUTM Somalia) ist, die am 10. April 2010 aufgrund der instabilen Lage im Land gestartet wurde".
Im Gedenken an die italienische Laienmissionarin, die ihr Leben der Gesundheitsfürsorge und der menschlichen Förderung der somalischen Bevölkerung gewidmet hat, finden seit Monaten verschiedene Initiativen und Gebetsversammlungen statt. Insgesamt 33 Jahre lang hat sie in einem von ihr gegründeten Krankenhaus insbesondere Tuberkulosekranke behandelt.
"Letztes Jahr war auch ich in Forlì, der Heimatstadt von Annalena", berichtet Bischof Bertin, "wo heute Abend in der Kathedrale die missionarische Vigil 'Brennende Herzen, Füße auf dem Weg' stattfindet, der Kardinal Zuppi, Erzbischof von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, zusammen mit Bischof Livio Corazza, Delegierter der Bischofskonferenz der Emilia-Romagna für die missionarische Zusammenarbeit zwischen den Kirchen, vorsteht."
Nach Abschluss ihres Jurastudiums ging Annalena Tornielli 1969 als freiwillige Helferin nach Wajir in Kenia, wo sie das "Rehabilitationszentrum für Behinderte" aufbaute, ein Rehabilitations- und Pflegezentrum für unheilbar Kranke, Behinderte und Tuberkulosepatienten. Da sie in Kenia die gewaltsame Unterdrückung der somalischen Bevölkerung in der Region durch die kenianische Armee anprangerte, sah sich Annalena gezwungen, das Land zu verlassen, und kam 1987 nach Somalia, wo sie vor allem wichtige Programme gegen die Beschneidung von Frauen auf den Weg brachte und später in Boorama ein Krankenhaus gründete, wo sie vor allem Tuberkulose, Aids und Augenkrankheiten behandelte.
(AP) (Fides 5/10/2023)


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