AFRIKA/NIGER - Missionar berichtet über die aktuelle Lage und den Alltag der Menschen

Donnerstag, 31 August 2023

RC

Dosso (Fides) - "Vater, bitte denke nicht daran zu gehen, bei dem, was im Lande geschieht. - Nein, mein Sohn, ich bleibe". Pater Rafael Casamayor, der seit 2021 Missionar in Dosso lebt und arbeitet und seit 50 Jahren auf dem afrikanischen Kontinent tätig ist, berichtete über die aktuelle Situation in Niger nach dem Militärputsch vom 26. Juli.
"Das Land macht weiter, die Gesellschaft, die einfachen Leute scheinen nicht beunruhigt zu sein, auch wenn sie nicht wissen, wohin dieser Militärputsch führen könnte, der den Frieden, der seit zehn Jahren im Land zu herrschen schien, in Frage stellt", sagte der Ordensmann von der Gesellschaft der Afrikamissionare (SMA) und erzählte vom Alltag der kleinen Gemeinschaft, in der er tätig ist. "Wir gehen alle unseren üblichen Beschäftigungen nach, ich der Mission von Dosso, den Gemeinden, den Gruppen, der Arbeit mit blinden Kindern, mit denen wir Ausbildungskurse durchführen wollen, der Augenpflege“, berichtet er. „In besonderer Weise denken wir derzeit darüber nach, wie wir mit der Hungersnot umgehen sollen, die das Land in den kommenden Monaten bedroht und die sich bereits ankündigt. Die Ernten laufen schlecht, die Regenfälle sind spät eingetroffen. Hinzu kommt, dass die Nachbarländer ihre Grenzen wegen des Putsches geschlossen haben und die Preise für Grundnahrungsmittel in die Höhe geschossen sind und weiter steigen werden“, so der Missionar weiter, „Wir haben dies in einer Sitzung des Gemeindeausschusses diskutiert. Das Urteil ist einhellig: Der Hunger steht vor der Tür, er ist mancherorts schon da, und es muss etwas getan werden. Aber was können wir tun? Beten und Freunde bitten, uns zu helfen."
Pater Rafael erzählt abschließend von der Arbeit mit blinden Kindern und den Fortschritten, die mit ihnen gemacht wurden (vgl. Fides 7/1/2022): "Sie sind es, unsere Privilegierten, die wir nicht vergessen dürfen. Seit vier Jahren arbeiten wir mit ihnen und für sie, sowohl in Gaya als auch in Dosso, und ich denke, wir können uns freuen, nicht nur für sie, wie ihre Gesichter und Gesten zeigen, sondern auch für ihre Eltern. Wir wollen in den kommenden Jahren noch mehr erreichen, nämlich die Anerkennung durch den Staat, die Einrichtung eines angemessenen Schulungs- und Ausbildungsprogramms und die Bereitstellung einer angemessenen Augenversorgung."
„Es lebe der Niger. Der Niger der Kleinen, der alltägliche Niger“, schließt der Missionar seinen Bericht.
(RC/AP) (Fides 31/08/2023)


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