AFRIKA/GHANA - Bischofskonferenz gegen militärisches Eingreifen in Niger: “Es muss der diplomatische Weg beschritten werden”

Freitag, 25 August 2023 bischöfe   putsch   frieden  

Accra (Fides) - "Wir sagen ‚Nein‘ zu einer Militärintervention unter der Schirmherrschaft der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS)". Auch die Bischöfe Ghanas sprechen sich gegen eine mögliche Militärintervention gegen die Militärjunta aus, die am 26. Juli die Macht in Niger übernommen hat.
In einer am gesterigen 24. August veröffentlichten Erklärung, die vom Vorsitzenden der ghanaischen Bischofskonferenz Bischof Matthew Kwasi Gyamfi von Sunyani, unterzeichnet wurde, heißt es: "Die Bischofskonferenz vertritt den Standpunkt, dass eine Militärintervention der ECOWAS zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung in Niger nicht einmal in Betracht gezogen werden sollte“.
Die Bischöfe weisen darauf hin, dass "Mali und Burkina Faso als Reaktion auf eine mögliche Militärintervention der ECOWAS bereits Kampfflugzeuge nach Niger geschickt haben". Die beiden Länder, die ebenfalls von Putschisten regiert werden, haben in der Tat erklärt, dass jede militärische Aktion gegen die Putschisten in Niamey als eine Kriegserklärung gegen sie betrachtet würde. "Außerdem", so die ghanaischen Bischöfe, "hat Burkina Faso damit gedroht, aus der ECOWAS auszutreten, falls diese militärisch in Niger intervenieren sollte“.
"Im Einklang mit der Lehre unseres Herrn Jesus Christus (vgl. Johannes 14,27) lehnen wir als Konferenz jede militärische Intervention gegen die Putschisten in Niger ab, da dies die ohnehin schon prekäre Situation in diesem Land noch verschlimmern würde, in dem Zivilisten wie Frauen, Kinder, ältere Menschen, die Schwachen und Verletzlichen der Gesellschaft die Hauptlast dieser chaotischen Situation tragen", heißt es in der Erklärung. "Die Bischofskonferenz vertritt den Standpunkt, dass die ECOWAS und ihre Führer den Weg der Diplomatie beschreiten sollten, um die Situation zu bewältigen. Dies erfordert weitere Gespräche mit den Putschisten, um einen konkreten Fahrplan zur Bewältigung der Situation zu diskutieren. Die Bischofskonferenz ist zuversichtlich, dass dieser Ansatz es allen Parteien und Vermittlern ermöglichen wird, rasch dauerhafte Lösungen für die Situation in Niger zu finden", heißt es abschließend.
Die ghanaische Bischofskonferenz schließt sich mit ihrer Stellungnahme gegen militärische Maßnahmen in Niger der Position der Regionalen Bischofskonferenz von Westafrika (RECOWA) (vgl. Fides 10/8/2023), der Bischofskonferenzen von Nigeria, Niger und Burkina Faso (vgl. Fides 7/8/2023) und der Bischöfe der nigerianischen Kirchenprovinz Ibadan (vgl. Fides 22/8/2023) an.
(L.M.) (Fides 25/8/2023)


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