AFRIKA/SUDAN - Don-Bosco-Schwestern versorgen Bedürftige mit Nahrung, Medikamenten und einem “geschützten” Raum

Dienstag, 18 Juli 2023

Khartum (Fides) - Die Straßen sind menschenleer und unbefahrbar, es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel und keinen Strom, und das Wasser beginnt zu versiegen. Die Welle der Gewalt, die durch den am 15. April in Khartum ausgebrochenen Krieg zwischen den sudanesischen Streitkräften (SAF) und den Rapid Support Forces (RSF) ausgelöst wurde und sich über das ganze Land ausgebreitet hat, reißt nicht ab. Da die Menschen durch die Kämpfe isoliert sind, ist nur wenig über den Konflikt bekannt. Die wenigen direkten Informationen, die zur Verfügung stehen, stammen unter anderem von den Missionaren, die in der Nähe der Bevölkerung geblieben sind.
Dazu gehören die Don Bosco-Missionsschwetstern (Filiae Mariae Auxiliatricis, FMA), die zusammen mit den Salesianern trotz der Schwierigkeiten weiterhin an der Seite der ärmsten und bedürftigsten Bevölkerung stehen, indem sie mehrere hundert Menschen mit Nahrungsmitteln und Unterkünften versorgen und sich auch um die Verwundeten kümmern.
Berichten zufolge haben die Don-Bosco-Schwestern ihre Grundschule in Shajara, 7 km von Khartum entfernt, in einen geschützten Raum "verwandelt", in dem Kinder tagsüber spielen und nachts bei ihren Müttern übernachten können. Die Klassenräume und das Wohnhaus der Missionarinnen sind zu einem Heim für die Armen geworden. Etwa 80 Kinder unterschiedlichen Alters leben dort zusammen mit ihren Müttern. Tagsüber verpflegen die Schwestern alle, die bei ihnen untergebracht sind, und stellen zu dem etwa 300 armen Kindern und Menschen aus der Umgebung ein Frühstück zur Verfügung. Neben der Arbeit mit den Kindern haben die Don-Bosco-Schwestern auch eine Krankenstation für Kranke und Verwundete eingerichtet. "Jeden Tag kommen zwischen 15 und 20 Verletzte in das Haus der Schwestern, um medizinische Hilfe zu erhalten", berichten die Schwestern.
Die Don-Bosco-Schwestern eröffnete ihre Niederlassung in Shajara im Jahr 1989. Die fünf Schwestern sind derzeit die einzigen Vertreterinnen der katholischen Kirche in der Nähe der sudanesischen Hauptstadt.
Die Salesianer Don Bosco haben im Sudan zwei Niederlassungen in der Stadt Khartum - die Berufsschule und die Pfarrei „St. Joseph“ - und eine weitere in der Stadt El Obeid, 500 Kilometer von Khartum entfernt (vgl. Fides Agency 2/6/2023). "Alle drei sind aufgrund der Unsicherheit und der drohenden Gefahren geschlossen worden", erklärt ein Missionar. Die Salesianer Don Boscos dieser Gemeinschaften haben unterdessen das Land verlassen, mit Ausnahme des Leiters der Berufsschule, der in das Wohnheim der Don-Bosco-Schwestern in Shajara umgezogen ist, wo er an den Initiativen zugunsten der Bedürftigen mitarbeitet.
(AP) (Fides 18/7/2023)


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