ASIEN/INDONESIEN - Neue Kirche in West Papua eingeweiht: “Von der Gemeinde möge Frieden und Versöhnung ausgehen“

Manokwari (Fides) - Die neue, dem heiligen Josef gewidmete Kirche "möge der Tempel einer Gemeinde sein, von der Frieden und Versöhnung in Papua ausgehen", so der Apostolische Nuntius in Papua Neuguinea, Erzbischof Pietro Pioppo, während des feierlichen Gottesdienstes zur Einweihung der neuen katholischen „St. Josefs“ -Kirche im Dorf Ayawasi in der Diözese Manokwari-Sorong (West Papua) seiner Ansprache an die einheimische Bevölkerung richtete. Er hoffe, dass das neue Gotteshaus „den evangelischen Geist des Gebets und der Nächstenliebe in der Gemeinde aufrechterhalten und fördern wird“. „Wir bitten den Herrn, uns zu ermutigen, in schwierigen Zeiten immer vorwärts zu gehen und uns gegenseitig als Brüder zu betrachten und zu behandeln", so der Erzbischof weiter. Das Vorhandensein der neuen Kirche, die nach einem neunjährigen Planungs- und Bauprozess eingeweiht wurde, "möge die Menschen vor Ort dazu inspirieren, ihren Glauben und ihre Spiritualität weiter zu entwickeln, mit Liebe und Demut in ihren Beziehungen zu ihren Nachbarn zu leben und so Versöhnung und Frieden im Land Papua zu fördern".
Bei der Feier waren die fünf Bischöfe aus der Region, zahlreiche Priester und Ordensschwestern, sowie Hunderte von Gläubigen anwesend. Bischof Hilarion Datus Lega von Manokwari-Soron dankte den Katholiken der Pfarrei Ayawasi, die Ideen und Mittel für den Bau der Kirche beigesteuert haben. Die neue Kirche wurde auf einem Grundstück von einem Hektar errichtet, misst 28x42 Meter, ist 28 Meter hoch und bietet Platz für bis zu 1.200 Personen. Der Bauprozess, der auf verschiedene Hindernisse und Verzögerungen stieß, die nicht zuletzt mit dem Ausbruch der Pandemie zusammenhingen, kam dank des Zusammenhalts der Gemeinschaft nicht zum Stillstand. Verschiedene Organisationen haben Mittel beigesteuert, darunter private Spender (75 % wurden von den Gläubigen vor Ort gespendet) und öffentliche Geldgeber wie die Provinz-, Bezirks- und Gemeindeverwaltungen der Region.
Die Diözese Manokwari-Sorong liegt in der Provinz West Papua und umfasst ein Gebiet mit einer Gesamtbevölkerung von 761.000 Menschen, darunter 80.000 Katholiken. West Papua wird immer wieder von Spannungen und Protesten geplagt, bei denen sich separatistische Gruppen aus der lokalen Bevölkerung gegen die Zentralregierung in Jakarta stellen.
Indonesien intervenierte 1962 in Papua, und nach einem Referendum stimmte der westliche Teil der großen Insel Neuguinea dafür, Teil Indonesiens zu werden. Bald darauf, im Jahr 1963, entstand in dem Gebiet die "Bewegung Freies Papua" und begann mit Guerilla-Aktionen.
Menschenrechtsorganisationen zufolge ist das Volk der Papua seit langem der Diskriminierung, dem Rassismus und der Stigmatisierung durch Sicherheitsbeamte und Angehörige anderer indonesischer Ethnien ausgesetzt, die dank einer von der Zentralregierung geförderten "Siedlungspolitik" nach Papua gekommen sind.
(PA) (Fides 8/7/2023)

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