ASIEN/SÜDKOREA- Enzyklika “Laudato si”': Katholisches Forum erörtert Aktionsplan für persönliches und gemeinschaftliches Engagement

Montag, 26 Juni 2023 laudato si'  

(Asia Culture Center su Unsplash)

Seoul (Fides) – Es sollten konkrete Maßnahmen als Antwort auf den Klimawandel identifiziert und dabei die aktive Rolle der katholischen Gemeinschaft bei der Umsetzung der in der Enzyklika Laudato si' enthaltenen Impulse neu definiert werden: dazu hatte ein "Katholisches Forum" in den letzten Tagen in Seoul Umweltwissenschaftler, Wissenschaftsjournalisten, Priester und koreanische Ordensleute zusammengebracht. Das vom koreanischen Büro des katholischen Medienverbands "Signis " organisierte Forum förderte den Gedankenaustausch und untersuchte die objektiven Möglichkeiten und Grenzen, wobei auch die Rolle der Medien bei der Behandlung von Klimafragen angesprochen wurde. Die Versammlung erörterte die Sichtweise der katholischen Kirche zu Umweltfragen, ausgehend von der bahnbrechenden Enzyklika „Laudato si'“ von Papst Franziskus, „über die Sorge für das gemeinsame Haus", das ins Koreanische übersetzt wurde, in den Diözesen und Universitäten verbreitet wird und Gegenstand von Studien und Überlegungen ist.
Erzbischof Peter Soon-Taick Chung von Seoul, der an dem Treffen teilnahm, sagte: "Ein echter ökologischer Ansatz ist immer auch ein sozialer Ansatz". Der Erzbischof brachte bei dieser Gelegenheit seine Freude zum Ausdruck, dass katholische Medienfachleute und Wissenschaftler zusammengekommen waren, um eine konstruktive Debatte zu eröffnen. Der Vorsitzender der Kommission für soziale Kommunikation der katholischen Bischofskonferenz von Korea, Erzbischof Simon Hyun-jin Ok, versicherte in seinem Grußwort an die Versammlungsteilnehmer: "Das Forum wird dazu beitragen, das Bewusstsein für den Klimawandel in unserer Gesellschaft zu schärfen, und unseren Gemeinschaften die Möglichkeit bieten, rechtzeitig zu reagieren“.
In einem Rückblick wurden die bisherigen Bemühungen zur Bewältigung von Klima- und Umweltproblemen untersucht, um nach alternativen Wegen zu suchen, die Wirksamkeit der bisher getroffenen Maßnahmen erhöhen. Die beiden Hauptredner waren der Generalsekretär des „Green Asia Network“ Ki-chul Oh, der zum Thema "Klimakrise und die katholische Kirche: Lösungen neu entdecken" sprach, und der ehemalige koreanische Botschafter für Klimawandel, Rae kwon Chung, der sich mit dem Thema "Neue Klimaordnung: Der persönliche Beitrag" befasste.
Ki-chul Oh betonte die Bedeutung eines "Gemeinschaftsmodells": nicht nur der individuelle Ansatz sei notwendig, sondern das Thema der Problemlösung sollte einen gemeinschaftlichen Ansatz haben, wie verschiedene Beispiele und gute Erfahrungen zeigten.
Botschafter Chung betonte die Komplementarität der beiden Aspekte: Einerseits müssten Regierungen und Unternehmen besondere Lösungen für den Klimawandel finden, andererseits dürften aber auch Einzelpersonen und Verbraucher nicht untätig bleiben. Wo sich die Bürger freiwillig für die Nutzung erneuerbarer Energien entscheiden, werde ein "tugendhaftes soziales System" aufgebaut, das den Kern einer Lösung darstellt und "Kohlenstoffneutralität" erreichen kann (vgl. Fides 1/6/2023). Unter Berufung auf die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Umfrage erklärte er, dass 48% der koreanischen Gesellschaft bereit seien, sich für erneuerbare Energien zu entscheiden, auch wenn dies mit zusätzlichen Kosten verbunden sei. Als positives Zeichen nannte der Botschafter die Zunahme der Menschen, die im Rahmen der "Me First"-Bewegung zur Bewältigung der Klimakrise freiwillig Umweltaufschläge zahlen.
Auf der Tagesordung stand auch die Rolle der Medien bei der Bewältigung der Klimakrise. Oft erzeugten die Medien nur ein "Krisengefühl in Bezug auf die Klimakrise", stellte die Versammlung diesbezüglich fest. Die Journalistin Joo-young Lee hob in diesem Zusammenhang hervor, dass die Medien vielmehr ein "Sendungsbewusstsein" für die Zukunft haben müssen.
Schließlich befassten sich die Teilnehmer mit der Rolle der katholischen Kirche bei der Bewältigung der Klimakrise. In Bezug auf das von Ki-chul Oh erwähnte "Gemeinschaftsmodell" war man sich einig, dass Absatz 14 von Laudato si' "einen kühnen und vielfältigen Weg eröffnen könnte": In Korea gibt es allgemein hohe Erwartungen an die kulturelle und soziale Rolle der katholischen Kirche.
Vor diesem Hintergrund äußerte Pfarrer Dong-ho Park, Priester und Wissenschaftler, sein Bedauern über eine gewisse Gleichgültigkeit einiger lokaler Gemeinden in der Frage des Klimawandels und stellte die verschiedenen Lehrschreiben der Weltkirche vor, die die Dringlichkeit eines direkten Engagements der katholischen Gemeinden in diesem Bereich aufzeigen. Die Kirche in Korea werde weiterhin das Bewusstsein schärfen, sich in der Bildung und kulturellen Reflexion engagieren und "gute Praktiken" einführen, die ein Beispiel für alle Gemeinschaften sein können, sagte er.
(PA) (Fides 26/6/2023)


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