AFRIKA/SUDAN - Gouverneur von West Darfur ermordet: Er hatte ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft gefordert

Freitag, 16 Juni 2023

Geneima (Fides) - Der Gouverneur des Bundesstaates West-Darfur und Chef der Sudanesischen Allianz, Khamis Abdallah Abkar, wurde am vergangenen Mittwoch, den 14. Juni, zwei Monate nach Beginn des bewaffneten Konflikts zwischen der sudanesischen Armee und den Rapid Support Forces (RSF) in Khartum, getötet. Die Nachricht wurde von lokalen Medien verbreitet
"Die Lage im Sudan tritt in eine neue Phase ein", heißt es in der Presseerklärung, "die Phase der politischen Ermordung. Eine Gruppe von Milizionären der RSF entführte Abkar in Geneina und ermordete ihn anschließend auf barbarische Weise. Der Gouverneur hatte in den vergangenen Tagen eine Erklärung abgegeben, in der er die RSF, die die Hauptstadt Geneina militärisch kontrolliert, beschuldigte, Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung begangen zu haben, indem sie ganze Stadtviertel niedergebrannt und Krankenhäuser und Regierungsbüros besetzt hätten. Der Mord wurde auf einem Video dokumentiert, auf dem der Chef der RSF-Kräfte zum Zeitpunkt der Verhaftung Abkars zu sehen ist. Dem Bericht zufolge hatte Khamis zwei Stunden vor seiner Ermordung dem Fernsehsender Al-Hadath TV ein Telefoninterview gegeben, in dem er die Vorwürfe gegen die RSF erhob und die internationale Gemeinschaft aufforderte, zum Schutz der Zivilisten einzugreifen. In der Region findet ein Völkermord statt, und deshalb brauchen wir ein internationales Eingreifen, um die verbleibende Bevölkerung in der Region zu schützen".
Der Bundesstaat West-Darfur ist unterdessen seit Beginn des Krieges in der Region im Jahr 2003 Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen arabischen Milizionären und Massalit, einer einheimischen afrikanischen Volksgruppe, die von der Gewalt betroffen ist. Diese Kämpfe brachen aus, nachdem am 15. April in Khartum Kämpfe zwischen der Armee und der RSF begonnen hatten. Dieser x-te kriminelle Vorfall schürt auch den Konflikt zwischen den verschiedenen Stämmen in dem Gebiet.
(AP) (Fides 16/6/2023)


Teilen: