AFRIKA/SUDAN - Fünf Tage Bürgerkrieg: Geschäfte bleiben geschlossen, Straßen sind menschenleer

Mittwoch, 19 April 2023

Khartum (Fides) - "Wir sind in unseren Häusern eingeschlossen und man hat uns geraten, nicht hinauszugehen... Gestern Abend, am Dienstag, den 18. April, war eine Waffenruhe von 18.00 Uhr bis heute Morgen um 6.00 Uhr geplant, die jedoch nicht eingehalten wurde. Auch in der vergangenen Nacht und heute Morgen gab es immer wieder Granatenbeschuss. Im Moment scheint sich die Lage beruhigt zu haben, aber wir wissen, dass dies noch lange so weitergehen und nicht bald aufhören wird. Die beiden Generäle haben nicht die Absicht, ihren Posten aufzugeben", so lokalen Quellen im Sudan, die aus Sicherheitsgründen um Anonymität bitten. "Es bleibt nur zu beten, zu beten, dass sie zu einer Einigung kommen. Wir beten für dieses Volk, dass der Herr diese Menschen, die am meisten leiden, beschützen möge. Leider sind wir nicht in der Lage, irgendjemandem zu helfen, und das ist die wahre Tragödie. Vor allem in den Vororten von Khartum hungern die Menschen und können sich nichts zu essen kaufen. Alle Geschäfte sind geschlossen. Auf der Straße ist niemand zu sehen, nur das Geräusch von Bomben."
Das Land befindet sich im fünften Tag eines Bürgerkriegs, und die beteiligten Parteien, beschuldigen sich gegenseitig, die Waffenruhe zu verletzen, die der Bevölkerung die Möglichkeit geben soll, sich mit Lebensmitteln zu versorgen und die Verwundeten zu evakuieren. Kampfflugzeuge und Hubschrauber der Armee überfliegen die Hauptstadt, und Luftabwehreinheiten antworten vom Boden aus.
In einem lokalen Pressebericht wird berichtet, dass viele Krankenhäuser in Khartum aufgrund von Artilleriebeschuss in der Nähe oder ihrer Nutzung als militärische Hauptquartiere außer Gefecht gesetzt sind. Appelle der Ärztegewerkschaft sind auf taube Ohren gestoßen (vgl. Fides 18/4/2023). "Von den 59 Basiskrankenhäusern in der Hauptstadt und in den an die Konfliktgebiete angrenzenden sudanesischen Bundesstaaten sind 39 bereits nicht mehr funktionsfähig: neun, weil sie bombardiert wurden, und 16, nachdem sie zwangsevakuiert wurden", berichtet der Ärtztebund und fügt hinzu, dass es in derselben Konfliktzone weitere 20 Krankenhäuser gibt, die "aufgrund des Mangels an medizinischem Personal" und verschiedener Arten von Versorgungsleistungen, einschließlich Elektrizität, geschlossen werden könnten. Das Internationale Rote Kreuz berichtet, dass "keine medizinische Versorgung möglich ist, weil die medizinischen Vorräte ausgegangen sind und die Flughäfen alle blockiert sind. Die Lage ist verzweifelt".
Die Lage der Bevölkerung ist dramatisch. Es wurden Überfälle auf Geschäfte durch bewaffnete Männer registriert. Beide Kriegsparteien sind nicht an einem Waffenstillstand interessiert und beabsichtigen, die Auseinandersetzungen militärisch zu lösen. Die Kämpfe finden in den Häusern statt, und es besteht die Gefahr eines lang anhaltenden städtischen Guerillakriegs.
(AP) (Fides 19/4/2023)


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