AMERIKA/PERU - Bereits 17 Opfer bei Protesten: Bischöfe laden zum Friedensgebet ein

Freitag, 16 Dezember 2022 soziale lage   politik   bischofskonferenzen  

Lima (Fides) - Angesichts gegenwärtigen politischen Krise im Land, lädt die peruanische Bischofskonferenz "alle Gläubigen und Menschen guten Willens ein, durch einen Gebetstag für den Frieden am kommenden Sonntag, den 18. Dezember, den Wunsch nach Frieden, Hoffnung und Brüderlichkeit in Peru zum Ausdruck zu bringen“. Die Initiative wird in allen Diözesen des Landes durchgeführt und vom jeweiligen Ortsbischof in seinem kirchlichen Zuständigkeitsbereich organisiert werden. Im Rahmen der Initiative, die erst vor einigen Stunden bekannt gegeben wurde, bitten die Bischöfe die Familien, die an diesem Tag teilnehmen werden, vor, ein Symbol des Friedens an ihren Häusern und Wohnungen anzubringen.
Unterdessen ist die Gesamtzahl der Toten bei den Zusammenstößen zwischen Anhängern des ehemaligen Präsidenten Castillo und peruanischen Sicherheitskräften auf 17 angestiegen. Quellen des Gesundheitsministeriums teilten mit, dass bei den Zusammenstößen allein auf dem Flughafen Alfredo Mendivil Duarte in Ayacucho sieben Menschen starben und 52 weitere verletzt wurden. Mehrere Flughäfen wurden geschlossen. Seit der Absetzung und anschließenden Verhaftung Castillos am 7. Dezember kam es im ganzen Land zu Protesten, bei denen Tausende von Menschen den Rücktritt der neuen Präsidentin Dina Boluarte, die Schließung des Parlaments und die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung forderten. Angesichts des Ernstes der Lage verhängte die Regierung am 14. Dezember für 30 Tage den Ausnahmezustand über das gesamte Land.
Der ehemalige Präsident Castillo wurde inzwischen vom Obersten Gerichtshof zu 18 Monaten Haft verurteilt, während die Ermittlungen zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen weitergehen. Castillo, der seine Unschuld beteuert, hat eine Intervention der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (Iachr) und der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) gefordert.
Die peruanischen Bischöfe forderten die Institutionen von Anfang an auf, "die Demokratie zu schützen und zu bewahren, die öffentliche und verfassungsmäßige Ordnung zu garantieren, zu bewahren und wiederherzustellen" und appellierten in dieser schwierigen Zeit, "die nationale Einheit und die Ruhe zu bewahren und jeder Form von Gewalt und der Verletzung der Grundrechte der Bürger ein Ende zu setzen" (siehe Fides 9/12/2022). Mit beherzten Worten bekräftigten die Bischöfe in einer späteren Botschaft: "Wir brauchen einen aufrichtigen Dialog, um die Gemüter zu beruhigen, um unsere schwache Demokratie zu schützen, die Institutionalität zu bewahren und die Brüderlichkeit unseres Volkes zu erhalten" (vgl. Fides 13/12/2022).
(SL) (Fides 16/12/2022)


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